Serge von Bubnoff war der jüngste Sohn des russischen Arztes Nikolai Dementjewitsch von Bubnoff, der bereits ein Jahr später im Alter von 52 Jahren starb, und der deutschen Kaufmannstochter Marie Henriette geb. Türstig. Aufgrund seiner familiären Herkunft beherrschte er sowohl Russisch und Deutsch als Muttersprache.
Sein Vater wirkte als Regimentsarzt und Leibarzt des Prinzen Alexander von Oldenburg, seine Mutter als Gesellschafterin bei dessen Schwester Prinzessin Therese. Der acht Jahre ältere Bruder Nikolai Nikolajewitsch von Bubnoff lehrte Philosophie an der Universität Heidelberg.
Serge von Bubnoff war verheiratet und Vater von zwei Töchtern.
Wissenschaftliches Wirken
Schwerpunkte der Forschung Serge von Bubnoffs waren die allgemeine, regionale und historische Geologie, die Geologie Europas sowie die Geomorphologie und Lagerstättenkunde. Er war wegbereitend für die Zyklentheorie der Gebirgsbildung und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der renommiertesten deutschen Geologen.
Im August 1912 gehörte Serge von Bubnoff zu den 34 Gründungsmitgliedern der Paläontologischen Gesellschaft.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg trug er wesentlich zum Wiederaufbau der geologischen Forschung in Ostdeutschland bei.
Im Jahr nach seinem Tod stiftete die Geologische Gesellschaft der DDR, die ihn 1954 bereits zu ihrem Ehrenvorsitzenden ernannt hatte, die Serge-von-Bubnoff-Medaille. Diese wurde von der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften übernommen und wird für ein „herausragendes Gesamtwerk auf nationalem oder internationalem geowissenschaftlichem Gebiet“ verliehen.
Zu Ehren von Serge von Bubnoff wurde die Bubnoff-Einheit (Bub) als Maß für die Geschwindigkeit der Sedimentation nach ihm benannt. Ein Bub (B) entspricht einem Millimeter pro 1000 Jahre oder einem Meter pro Jahrmillion. Zudem ist er Namensgeber für die Bubnoffnunatakker in der Antarktis.
Schriften
Die hercynischen Brüche im Schwarzwald, ihre Beziehung zur carbonischen Faltung und ihre Posthumität, Stuttgart, Schweizerbart 1921 (Phil. Hab.-Schr.), auch als Sonderabdruck in: Neues Jahrbuch für Mineralogie, Beilage Band 45.
Deutschlands Steinkohlenfelder. Ein Ueberblick für Geologen, Bergleute und Wirtschaftler. Stuttgart 1926
Grundprobleme der Geologie, eine Einführung in geologisches Denken. Berlin 1931
Tabellen zur Einführung in die Palaeontologie der Wirbellosen für Anfänger. Greifswald 1935
Geschichte und Bau des deutschen Bodens. Berlin 1936
Einführung in die Erdgeschichte. Erster Teil: Voraussetzungen – Urzeit – Altzeit. Halle an der Saale 1941
Einführung in die Erdgeschichte. Zweiter Teil: Mittelzeit – Neuzeit – Synthese. Halle an der Saale 1949
Überblick über die Geologie Ostmecklenburgs (Vorpommerns) und seiner Grenzgebiete. Berlin 1949
Fennosarmatia. Geologische Analyse des europäischen Kerngebietes. Berlin 1952
Bubnoff, Serge von. In: Werner Hartkopf: Die Berliner Akademie der Wissenschaften. Ihre Mitglieder und Preisträger 1700–1990. Akademie Verlag, Berlin 1992, ISBN 3-05-002153-5, S. 49.
Erich Schroeder: Vom Geotektonischen Institut zum Bereich Geologie In: Zeitschrift für Geologische Wissenschaften. 32(2-4)/2004. Verlag für Geowissenschaften Berlin, S. 271–291, ISSN0303-4534 (Informationen zum Geotektonischen Institut der AdW 1946–1991 und Bubnoffs Wirken; PDF-Datei, ca. 1,5 MB)