Nach seinem Abitur 1951 studierte Henry Krtschil von 1951 bis 1956 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Er war anschließend ein Jahr als Repetitor an der Staatlichen Ballettschule Berlin tätig. Im Jahr 1957 spielte er Hanns Eisler vor, der ihn an das Berliner Ensemble holte. Hier arbeitete Krtschil bis 1970 als Repetitor und stellvertretender musikalischer Leiter. In den 1950er-Jahren begann auch Krtschils Zusammenarbeit mit Gisela May, der er über 30 Jahre lang musikalisch verbunden blieb. Ab 1970 war er für die Volksbühne Berlin tätig. Zu den wichtigsten Arbeiten in dieser Zeit gehören die Komposition für die Trilogie Der Bauch von Kurt Bartsch, die mit dem Kritikerpreis ausgezeichnet wurde, sowie die Vertonung von Heiner MüllersDie Schlacht. An der Volksbühne arbeitete Krtschil unter anderem mit Benno Besson und Erich Engel zusammen. Ab 1977 war Krtschil freischaffend tätig und ging 1991 an das Theater im Palais in Berlin. Hier war er als Komponist, aber auch als Pianist aktiv. Im Jahr 1999 zog er sich von der Bühne zurück.
Krtschil lebte im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Er starb am 7. Juli 2020 im Alter von 87 Jahren und fand seine letzte Ruhestätte auf dem St. Hedwig-Friedhof II in Berlin-Weißensee, Smetanastraße 36–54[1].