Das Dorf liegt in Hinterpommern, im Tal der Leba, etwa 13 Kilometer nordöstlich von Lauenburg in Pommern, sieben Kilometer nordnordwestlich des Kirchdorfs Dzięcielec (Zinzelitz, 1939–1945 Spechtshagen), einen Kilometer südlich des Nachbardorfs Łęczyce (Lanz) und 27 Kilometer westlich von Wejherowo(Neustadt in Westpreußen).
Geschichte
Um 1780 hatte die adlige Ortschaft ein herrschaftliches Wohnhaus, ein Vorwerk, eine auf der Feldmark des Dorfs gelegene Wassermühle, einen Krug, eine Schmiede und 13 Feuerstellen (Haushaltungen); Besitzer war zu dem Zeitpunkt der Hauptmann Philipp George von Weiher.[1]
Am 1. April 1927 hatte das Gut Goddentow eine Flächengröße von 860 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk Goddentow 197 Einwohner.[2] Zu gleichen Zeiten hatte der benachbarte Gutsbezirk Felstow eine Flächengröße von 1078 Hektar und 275 Einwohner.[2] Am 30. September 1928 wurden der Gutsbezirk Felstow und ein Teil des Gutsbezirks Goddentow zur Landgemeinde Goddentow zusammengeschlossen.[3]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Goddentow eine Flächengröße von 19,4 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 46 bewohnte Wohnhäuser an elf verschiedenen Wohnstätten:[4].
Alte Ziegelei
Bahnhof Goddentow-Land
Felstow
Felstower Krug
Fichtkaten
Forsthaus Felstow
Goddentow
Karlshof
Mühle Felstow
Nieder Felstow
Schäferei Ober Felstow
Um 1935 gab es in den beiden eng aneinander grenzenden Dörfern Goddentow und Lanz zusammen unter anderem drei Gasthöfe, eine Spar- und Darlehnskasse, drei Gemischtwarenläden, eine Molkerei, eine Mühle, zwei Holzsägewerke, zwei Schmieden, zwei Sattlereien, eine Stellmacherei und eine Tischlerei.[5]
Ruine eines alten Wirtschaftsgebäudes des ehemaligen Guts Goddentow
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde Goddentow zusammen mit Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In Goddentow begann anschließend die Zuwanderung polnischer Zivilisten, von denen die einheimischen Dorfbewohner aus ihren Häusern und Gehöften gedrängt wurden. Das deutsche Dorf Goddentow wurde unter dem polonisierten Ortsbezeichnung ‚Godętowo‘ verwaltet. In der darauf folgenden Zeit wurden die einheimischen Dorfbewohner von der polnischen Administration aus Goddentow vertrieben.
Die vor 1945 in Goddentow lebenden Dorfbewohner gehörten mehrheitlich der evangelischen Konfession an. Das evangelische Kirchspiel war in Goddentow. Die Kirchenbücher wurden in der Mutterkirche zu Zinzelitz aufbewahrt.[10]
Goddentow, Rittergut, Kreis Lauenburg Pomm., Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Goddentow (meyersgaz.org)
Felstow, Rittergut, Kreis Lauenburg Pomm., Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Felstow (meyersgaz.org)
Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 116–117 (Google Books).
P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, Band 2: Provinz Pommern, 2. Auflage, Nicolai (Stricker), Berlin 1884, S. 44–45 (Google Books).
Ludwig Wilhelm BrüggemannAusführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1071, Ziffer (31) (Google Books).
Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. Lauenburg i. Pom. 1912, S. 364.
↑Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1071, Ziffer (31) (Googke Books).
↑ abKurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 398 (Google Books).
↑Klockhausʼ Kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1020 (Google Books).
↑Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 45, Ziffer 1619–1620 (Google Books).
↑Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Berlin/Stettin 1827, S. 288, Ziffer 31 (Google Books).
↑Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Decker, Berlin 1856, S. 187 (Google Books).