Das Dorf liegt in Hinterpommern, im Tal der Leba, die mitten durch den Ort fließt, etwa 14 Kilometer nordöstlich von Lauenburg in Pommern, 3 ½ Kilometer südsüdöstlich des Kirchdorfs Brzeźno Lęborskie (Bresin), einen Kilometer nördlich des Nachbardorfs Godętowo (Goddentow) und 27 Kilometer westlich von Wejherowo(Neustadt in Westpreußen).
Geschichte
Um 1780 hatte das Dorf einen Freischulzen, dem das Recht zustand, in der Leba eine Schleuse für den Lachsfang zu halten, acht Bauernhöfe, zwei Büdner und einen Schulmeister und wies 16 Feuerstellen (Haushaltungen) auf.[1]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Lanz eine Flächengröße von 7,6 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen, wo Lanz die einzige Wohnstätte war, standen 82 bewohnte Wohnhäuser.[2] Um 1935 gab es in den beiden eng aneinander grenzenden Dörfern Goddentow und Lanz zusammen unter anderem drei Gasthöfe, eine Spar- und Darlehnskasse, drei Gemischtwarenläden, eine Molkerei, eine Mühle, zwei Holzsägewerke, zwei Schmieden, zwei Sattlereien, eine Stellmacherei und eine Tischlerei.[3] 1925 wurden in der Gemeinde Lanz 676 Einwohner gezählt,[2] 865 im Jahr 1933 und 817 Einwohner im Jahr 1939.[4]
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Bald darauf wurde Hinterpommern zusammen mit Westpreußen und der südlichen Hälfte Ostpreußens von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In Lanz begann danach die Zuwanderung polnischer Zivilisten, von denen die einheimischen Dorfbewohner aus ihren Häusern und Gehöften gedrängt wurden. Das deutsche Dorf Lanz wurde unter dem polonisierten Ortsnamen ‚Łęczyce‘ verwaltet. In der darauf folgenden Zeit wurden die einheimischen Dorfbewohner von der polnischen Administration aus Lanz vertrieben.
1945 wurde das Dorf in den Powiat Wejherowski (Powiat Neustadt in Westpreußen) innerhalb der Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Woiwodschaft Danzig) eingegliedert. Es ist Teil und Sitz der Gmina Łęczyce, innerhalb derer es ein Schulzenamt mit den Ortschaften Godętowo (Goddentow), Wielistowo (Felstow) und Węgornia (Aalbeck) bildet. Hier leben heute 1524 Einwohner.
Die seit 1945 und Vertreibung der einheimischen Dorfbewohner anwesende polnische Einwohnerschaft ist überwiegend katholisch. Hier steht jetzt eine eigene Pfarrkirche, die den Namen Kościół św. Antoniego Padewskiego (Antonius von Padua) trägt. Die Pfarrei gehört zum DekanatGniewino (Gnewin) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen.
Lanz, Dorf, Kreis Lauenburg Pomm., Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Lanz (meyersgaz.org)
Ludwig Wilhelm BrüggemannAusführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1050, Absatz (11).
Franz Schultz: Geschichte des Kreises Lauenburg in Pommern. Lauenburg i. Pom. 1912, S. 386.
↑Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 1050, Ziffer (11).