Die Ortschaft liegt am südöstlichen Rand der Voreifel in der Swistbucht, dem äußersten Südrand der Niederrheinischen Bucht und am Nordrand der Gemeinde Grafschaft. Im Nordwesten grenzt Gelsdorf an Meckenheim (Nordrhein-Westfalen).
Geschichte
Der Ort Gelsdorf wurde im Jahre 846 erstmals urkundlich erwähnt, als Kaiser Lothar I. dem Kloster Prüm Ackerland zu „Gelichesdorp“ im Eifelgau schenkte.[1] In einer Urkunde aus dem Jahr 877 bestätigt Kaiser Karl der Kahle dem Stift Saint-Omer und dem Kloster St. Bertin dem Besitz von „Kirche, Weingütern und Land in Gefwaldasthorp“.[2] Königin Richeza schenkte im Jahre 1014 unter andern Gütern auch Ländereien zu Gelsdorf dem Kloster Brauweiler.[1]
Um 1200 hatte sich mit den „Herren von Gelsdorf“ ein Ortsadel gebildet, dem von St. Omer und St. Bertin das Schultheißenamt und die Zehntrechte übertragen wurde. Zur gleichen Zeit (um 1220) entstand die Wasserburg Gelsdorf als Mittelpunkt der Güter, die 360 Morgen umfassten.[2]
1359 verlieh Kaiser Karl IV. Gelsdorf die Stadtrechte, die aber hinsichtlich der damals bereits üblichen städtischen Verwaltungsstrukturen (Bürgermeister, Stadtrat, Schöffen) und Baumaßnahmen (Stadtmauern) nicht ausgeführt wurden.[1][2]
Hermann-Josef Dahlhausen (FWG) wurde am 3. Juli 2024 Ortsvorsteher von Gelsdorf.[9] Bei der Stichwahl am 23. Juni 2024 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 69,4 % gegen den bisherigen Amtsinhaber durchgesetzt,[10] nachdem bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 keiner der ursprünglich vier Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[11]
Hermann-Josef Dahlhausen löste Andreas Ackermann (parteilos, früher CDU)[12] als Ortsvorsteher ab, der seit 7. März 2010 im Amt war. Ackermanns Vorgänger als Ortsvorsteher war von 1978 bis zu seinem Tode Hermann-Josef Linden (CDU) († 10. Oktober 2009).[13]
Schloss Gelsdorf ist ein kleiner Herrensitz, 1766 durch Konstantin von Gruben an der Stelle einer Burg aus dem 13. Jahrhundert erbaut. Von dieser sind im Gartengeschoss Gewölbe und eine romanische Säule erhalten. Die Adresse „Burghof“ erinnert an die alte Burg. Nach wechselvoller Geschichte wurde die Anlage aus dem 18. Jahrhundert in den 1980er bis 1990er Jahren restauriert bzw. wieder aufgebaut und in unterschiedliche Wohneinheiten unterteilt. Das Anwesen befindet sich in Privatbesitz.
Der 45 ha große Gewerbepark Gelsdorf umfasst zurzeit 1.400 Arbeitsplätze und gilt als internationaler Standort durch seine gute Anbindung an die Bundesautobahn 565 und die Nähe zum Flughafen Köln/Bonn.
↑ abcJohann Friedrich Schannat: Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel. Band3, 1852, S.494 (google books [abgerufen am 25. Februar 2015]).
↑ abcdWilly Gebhard: Die Herren von Gelsdorf. In: Kreis Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbucharchiv. Heimatjahrbuch 1970, S.75 (online [abgerufen am 15. Februar 2024]).
↑Volker Jost: Vorbild für das Streben nach Freiheit. In: Bonner Rundschau. 8. Oktober 2009, abgerufen am 24. April 2017 (Zeitungsbericht zur Namensgebung der Kaserne).