In diesem Sinne wurde das Wort noch bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts benutzt.[1] Heute wird mit Funktelegramm ein zumeist kurzes per Funk automatisch übermitteltes Datenpaket bezeichnet.[2]
Dreißig Jahre später, auf dem Höhepunkt des während des Zweiten Weltkriegs im Atlantik stattfindenden U-Boot-Kriegs, setzten die dort operierenden deutschen U-Boote auf Kurzwelle laufend FTs ab, um ihre Positionen an den Befehlshaber der U-Boote (BdU) zu übermitteln. Im Gegensatz zu zivilen Funktelegrammen, bei denen zumeist der „offene Wortlaut“ gesendet wurde, waren solche militärischen FTs verschlüsselt. Die Kriegsmarine nutzte hierzu Schlüsselmaschinen wie die Enigma-M.
Moderne
Darüber hinaus fand und findet der Begriff mit leicht unterschiedlicher Bedeutung auch Verwendung auf anderen Gebieten. Heutzutage meint man damit häufig ein codiertes Datenpaket, das per Funk übermittelt wird. Ein alltägliches Beispiel sind Autoschlüssel, mit denen Türen fernbedient geöffnet und verschlossen werden können oder das Fahrzeug gestartet wird.
Weitere Beispiele finden sich in der Bahnbetriebstechnik. Seit den 1960er Jahren gibt es sogenannte Funkloks. Das sind Lokomotiven, bei denen Informationen zwischen Strecke und Lok mithilfe von Funktelegrammen ausgetauscht werden können.
Im Gegensatz zur Eisenbahn stellen Straßenbahnen ihre Weichen selbst. Dazu sendet das Fahrzeug ein Funktelegramm an die Weichensteuerung.[4]
Im Bereich der Gebäudeautomatisierung werden die kurzen, per Funk übermittelten Steuer- oder Sensordaten beim EnOcean-Protokoll ebenfalls als Funktelegramme bezeichnet.[5]
Arthur O. Bauer: Funkpeilung als alliierte Waffe gegen deutsche U-Boote 1939–1945. Wie Schwächen und Versäumnisse bei der Funkführung der U-Boote zum Ausgang der „Schlacht im Atlantik“ beigetragen haben. Arthur O. Bauer Selbstverlag, Diemen, Niederlande 1997, ISBN 3-00-002142-6.
↑R. W. Simons: Guglielmo Marconi and Early Systems of Wireless Communications. GEC Review, Vol. 11, No. 1, 1996, S. 47, PDF; 1,1 MB (englisch), abgerufen am 3. Dezember 2020.
↑Arthur O. Bauer: Funkpeilung als alliierte Waffe gegen deutsche U-Boote 1939–1945. Wie Schwächen und Versäumnisse bei der Funkführung der U-Boote zum Ausgang der „Schlacht im Atlantik“ beigetragen haben. Arthur O. Bauer Selbstverlag, Diemen, Niederlande 1997, ISBN 3-00-002142-6, S. 169.