Friedrich von Württemberg besuchte zunächst eine Schule in Friedrichshafen und mit dem Umzug der Familie 1975 nach Altshausen absolvierte er sein Abitur am Gymnasium in Saulgau. Nach der Schulzeit machte er eine Ausbildung zum Offizier bei der Bundeswehr. Er führte den Rang eines Obersts der Reserve.
Ab 1992 war Friedrich Herzog von Württemberg für das Familienunternehmen „Hofkammer des Hauses Württemberg“ tätig, ab 1997 war er Chef der Vermögensverwaltung der Hofkammer. In deren Verwaltung stehen rund 5500 Hektar Wald, 2000 Hektar Wiesen und Äcker, 50 Hektar Rebgärten, etwa 700 Grundstücke im In- und Ausland, Wälder in Kanada, Österreich und Spanien sowie Unternehmensbeteiligungen. Außerdem wird der Unterhalt von 70 Kulturdenkmalen des Hauses Württemberg sichergestellt, darunter Schloss Friedrichshafen, Schloss Monrepos und Schloss Altshausen.[2]
Im Mai 2017 hatte der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, rund 70 Vertreter von Adelsfamilien im Gebiet Baden-Württembergs in das Neue Schloss in Stuttgart geladen. Er würdigte mit dem Empfang mit abendlichen Bankett die Verdienste von Adelsfamilien um den Erhalt von Liegenschaften. Ihre Schlösser, Gärten, Wälder und Weinberge gehörten zum kulturellen Erbe Baden-Württembergs, sagte Kretschmann. Sie würden mit großem zeitlichen und finanziellen Aufwand gepflegt. Oft seien sie auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Der damalige CDU-Generalsekretär Manuel Hagel befürwortete Kretschmanns Empfang. „Der Adel hat für unser Land eine große Bedeutung. Dies zeigt sich besonders im Bereich des Kulturgutes, wie beispielsweise im Erhalt von Schlössern, der Pflege von Wäldern und der Landwirtschaft.“ Friedrich Herzog von Württemberg war als nach seinem Vater hochrangigster Vertreter des Hauses Württemberg nach Stuttgart gekommen, u. a. neben Max Markgraf von Baden, Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, Berthold Graf Schenk von Stauffenberg, Bettina Gräfin Bernadotte und Björn Graf Bernadotte von der Blumeninsel Mainau.[3]
Am 9. Mai 2018 kam Friedrich von Württemberg bei einem Autounfall zwischen Ebenweiler und Fronhofen im Landkreis Ravensburg ums Leben. Bei dem Versuch, mit seinem Sportwagen einen Traktor mit Anhänger in einer Kurve zu überholen, stieß er frontal mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammen und erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen, die drei Insassen des entgegenkommenden Fahrzeugs wurden verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert.[4] Friedrich von Württemberg wurde 56 Jahre alt und hinterließ seine Frau und drei erwachsene Kinder.[5] Am 25. Mai 2018 wurde er nach einer von Bischof Gebhard Fürst zelebrierten Trauerfeier in der Familiengruft im Schloss Altshausen beigesetzt.[6][7]
Zur Trauerfeier waren neben den Angehörigen auch 2000 geladenene Gäste aus Adel, Politik und Gesellschaft nach Altshausen gekommen, darunter der König der BelgierPhilippe mit seiner Gattin Mathilde, der ehemalige Ministerpräsident Erwin Teufel, die Landtagspräsidentin Muhterem Aras, Innenminister Thomas Strobl, Max Markgraf von Baden mit seinem Sohn Bernhard, und Franz Herzog von Bayern.
Am 11. November 1993 fand in Altshausen die standesamtliche Trauung mit Wilhelmine Marie Prinzessin zu Wied (* 27. Dezember 1973 in München) statt, Tochter von Ulrich Prinz zu Wied (1931–2010) und dessen Ehefrau Ilke, geborene Fischer (1936–2020); am 13. November 1993 heiratete das Paar kirchlich im Ludwigsburger Schloss. Die Trauung nahm Kardinal Walter Kasper vor, der damalige Bischof von Rottenburg-Stuttgart.
Marie-Amelie Diana Katharina Beatrix Philippa Sophie Herzogin von Württemberg (* 11. März 1996 in Ravensburg) ⚭ 2023 Franz-Ferdinand Freiherr von Feilitzsch
Sophie-Dorothée Martina Johanna Maria Henriette Harita Herzogin von Württemberg (* 19. August 1997 in Ravensburg)
Trivia
Friedrich Herzog von Württemberg war kein Nachfahre der königlichen Linie des Hauses Württemberg, wenngleich doch ein Urenkel des letzten Kronprinzen des Königreichs Württemberg, dem bis 1918 zum Thronfolger bestimmten Albrecht Herzog von Württemberg. Der letzte württembergische König hatte nur eine Tochter. Daher ging die Leitung des Hauses nach dessen Tod 1921 auf die katholische Linie der Familie über. Die Frau von Friedrich Herzog von Württemberg, Marie Prinzessin zu Wied, ist jedoch väterlicherseits eine Ur-Ur-Enkelin des letzten württembergischen Königs Wilhelm II. Somit ist der heutige Haus-Chef Wilhelm Herzog von Württemberg[12] wieder ein Nachfahre der königlichen Linie der Württemberger.[13]
↑Über uns. Olgäle-Stiftung, archiviert vom Original am 29. November 2006; abgerufen am 10. Mai 2018.
↑Vorstand & Kuratorium. Akademie für gesprochenes Wort, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. März 2018; abgerufen am 2. März 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gesprochenes-wort.de