Bernhard Max Friedrich August Gustav Louis Kraft Prinz und Markgraf von Baden, Herzog von Zähringen[1] (* 27. Mai1970 auf Schloss Salem in Salem) ist seit 2022 Chef des Hauses Baden. Bereits seit 1998 leitete er die zugehörigen Familienunternehmen. Nach der Familientradition trat er bis zum Tod seines Vaters unter dem Namen Bernhard Prinz von Baden auf. Seit dem 29. Dezember 2022 verwendet er in der Öffentlichkeit den Namen Bernhard Markgraf von Baden.[2]
Bis zum Tod seines Vaters galt Bernhard von Baden als „Erbprinz“.[3] Als Chef des Hauses Baden lautet die hausintern verwendete Titulatur S.K.H. Bernhard Markgraf von Baden, Herzog von Zähringen. Nach heutigem deutschen diplomatischen Protokoll stehen deutschen Staatsbürgern mit Bestandteilen im Namen, die an ehemalige Adelstitel erinnern, jedoch keine Besonderheiten mehr in der Anrede und im Schriftverkehr zu, wenngleich dies in der Gesellschaft auf freiwilliger Basis weiter praktiziert wird.
Leben
Bernhard von Baden ist der älteste Sohn von Max Markgraf von Baden (1933–2022) und dessen Ehefrau Valerie Isabella (geborene Habsburg-Lothringen; * 1941). Gemeinsam mit seinen Geschwistern wuchs er im Familienanwesen Schloss Salem auf. Über seine Großmutter väterlicherseits, Theodora von Griechenland, ist er mit der britischen Königsfamilie verwandt und ist der Cousin 2. Grades von Prinz William und Prinz Harry.
Als die Finanzen der Familie in den 1990er-Jahren in Schieflage gerieten, gab Bernhard Prinz von Baden sein Studium der Betriebswirtschaft und der Rechtswissenschaft in Hamburg auf und kümmerte sich um die Sanierung des Familienvermögens. 1998 wurde Bernhard Prinz von Baden von seinem Vater zum Generalbevollmächtigten des Familienvermögens bestellt und führt seither die Geschäfte des Hauses. Er betreibt Forstwirtschaft und setzt sich bei der Bewirtschaftung des Weingutes für den Erhalt der Rebsorte Müller-Thurgau ein.[4]
Im Zuge der Sanierung gab die Familie diverse Firmenbeteiligungen auf und trennte sich von fünf ihrer sieben Schlösser und Güter:
2009: Der größte Teil von Schloss Salem wurde an das Land Baden-Württemberg verkauft.
Nach den Verkäufen der 2000er Jahre sind neben Teilen von Schloss Salem lediglich noch Schloss Killenberg und die Burg Staufenberg mit zugehörigem Weingut im Besitz des Hauses Baden, während Burg Zwingenberg am Neckar Bernhard von Badens Onkel Ludwig Prinz von Baden (* 1937) gehört. Das Weingut Markgraf von Baden keltert seine Weine in Schloss Salem am Bodensee und auf Schloss Staufenberg in der Ortenau. Die Weinbaufläche beträgt 135 Hektar.[5][6]
Seit 2003 war Bernhard von Baden Präsident des Internationalen Clubs e. V., der die Internationalen Galopprennen Baden-Baden in Iffezheim bis zu seiner Insolvenz 2009 ausrichtete.
Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er im Jahr 2006 bekannt, als in den Medien berichtet wurde, dass das Land Baden-Württemberg Verkäufe von Spitzenstücken aus der Handschriftensammlung der Badischen Landesbibliothek in Höhe von 70 Millionen Euro plante, um dem Haus Baden, das Eigentumsansprüche erhob, entgegenzukommen. Am 17. April 2021 war Bernhard Prinz von Baden unter den 30 geladenen Gästen bei der Trauerfeier seines Großonkels Prinz Philip auf Schloss Windsor.[7]