Festung Hohenasperg

Historische Aufnahme der Festung Hohenasperg von 1950
Die Festung Hohenasperg im Jahr 2021
Blick vom Hohenasperg auf Asperg
Eingangstor
Hohenasperg unter Belagerung, von Albrecht Dürer

Die Festung Hohenasperg war von 1535 bis 1693 eine aktive Festung des Landes Württemberg auf dem Asperg, auch Hohenasperg genannt, bei der Stadt Asperg im heutigen Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Sie dient seit Anfang des 18. Jahrhunderts als Gefängnis, in dem bis 1945 auch viele prominente politische Gefangene inhaftiert waren. Seit 1968 ist es ein Vollzugskrankenhaus der baden-württembergischen Justiz.

Berg Asperg

Die Festung Hohenasperg liegt auf dem 357,4 m ü. NHN[1] hohen Schilfsandstein-Gipfelplateau (Stuttgart-Formation) des Aspergs, einer isolierten Erhebung etwa 4 km westnordwestlich von Ludwigsburg im Großraum Stuttgart. Der Keuper-Berg[2] mit steilen Abhängen und einem annähernd dreieckigen, rund sechs Hektar großen Plateau auf der Wasserscheide zwischen dem Enztal im Westen und dem Neckartal im Osten ist durch seine dominante Lage rund 100 Meter über dem sonst nur mäßig hügeligen Umland weithin sichtbar. Er bot sich für den Bau einer Festung an.

Die Hänge im Osten und Norden sind bewaldet; nach Westen zu schließt sich der schmale, etwa zwei Kilometer lange, anfangs 310–300 m ü. NHN[1] hohe Hügelrücken Hurst an. Auf der terrassierten Südflanke wird Wein angebaut. Unter den Weinbergen liegt die Kleinstadt Asperg in einer sich von West nach Ost ziehenden natürlichen Mulde, jenseits derer auf dem sie gegenüber begrenzenden Hügelrücken im Süden der nur 317,4 m ü. NHN[1] hohe Grabhügel Kleinaspergle steht.

Geschichte

Zufahrt zur Festung Hohenasperg
Zufahrt für PKW und Fußgänger
Blick auf den Burggraben
Blick vom Rundgang auf einen Burgturm

Schon in der Steinzeit bewohnt, war der Hohenasperg in vorchristlicher Zeit, um 500 v. Chr. keltischer Fürstensitz mit einer Fluchtburg. Zahlreiche keltische Grabstätten in der näheren Umgebung sind so ausgerichtet, dass sie freie Sicht auf den Hohenasperg bieten, beispielsweise das große Hügelgrab bei Hochdorf oder die Grabstätte an der Katharinenlinde bei Schwieberdingen. Einen ganz besonders guten Blick auf den Hohenasperg bietet das am südlichen Rand von Asperg liegende Kleinaspergle, von dem seit einer Grabung im Jahre 1879 bekannt ist, dass es sich um ein keltisches Hügelgrab handelt.

Um 500, nach dem Sieg der Franken über die Alemannen, wurde der Hohenasperg fränkischer Herrensitz und Thingstätte. Der damalige Name war „Ascisberg“.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Asperg bereits 819, als der Gaugraf Gozberg seinen dortigen Besitz dem Kloster Weißenburg im Elsass schenkte. Größere Bedeutung erlangte der Ort aber erst im 13. Jahrhundert mit der Gründung der bis 1909 selbstständigen Stadt Hohenasperg. 1510 erhielt auch Asperg das Stadtrecht. 1519 kam es durch Truppen des Schwäbischen Bundes unter Georg von Frundsberg zur Belagerung des Hohenaspergs, wo sich Herzog Ulrich von Württemberg aufhielt.

Am 12. Mai 1525 wurde der Bauernführer Jäcklein Rohrbach vom Burgvogt des Aspergs gefangen genommen und dort bis zur Auslieferung an den Truchsess von Waldburg festgesetzt. Ab 1535 wurde der Berg als Festung ausgebaut, die Bewohner wurden an den Fuß des Berges umgesiedelt.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg 1634 bis 1635 von einer württembergisch-protestantischen Besatzung, verstärkt durch schwedische Truppen, gegen eine Belagerung durch kaiserliche Truppen verteidigt. Die Belagerung endete mit der Übergabe an die kaiserlichen Truppen.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg ging die Festung wieder in württembergischen Besitz über. Im Jahr 1675 ließ Herzog Wilhelm Ludwig das Eingangsportal zur Festung, das Löwentor, im Stil des Frühbarock als einzigen Zugang zur Festung errichten. Über dem Torbogen befindet sich eine Inschrift, die Jahreszahl und das vierteilige herzogliche Wappen.[3] Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges in den Jahren 1688 und 1693 wurde der Hohenasperg durch französische Truppen besetzt, danach verlor die Anlage ihre Bedeutung für die Landesverteidigung und wurde Garnison und Staatsgefängnis. 1718 wurde Asperg in das Oberamt Ludwigsburg eingegliedert, aber bereits 17 Jahre später wieder Sitz eines eigenen Amtes. 1781 erfolgte dann die endgültige Eingliederung in das Oberamt Ludwigsburg.

Innerer Torturm von 1535. Foto von 1925 mit Schulklasse

Bereits seit mehreren Jahrhunderten wird die Festung Hohenasperg als Haftanstalt genutzt. Heute befinden sich dort das Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg sowie die Sozialtherapeutische Anstalt Baden-Württemberg.

Burgvögte Gouverneure und Kommandanten

Jahr Kommandant und Truppen
1519 Hanns Leonhard von Reischach mit 500 Mann württembergischer Truppen
1522 Hauptmann Bastian Emhart mit kaiserlichen Truppen auf Hohenasperg (lebendig eingemauert)
1534 Hans Dietrich Späth mit 800 Mann kaiserlicher Truppen
1535 Wilhelm von Janowitz († 1562), württembergische Truppen
1546 Wilhelm von Massenbach († 1558) mit 800 Mann württembergischer Truppen
1547 Spanische Truppen unter Hauptmann Zinzineres
1551 Heinrich Freiherr von Waldburg-Wolfegg, kaiserlicher Oberst Hauptmann Erasmus Voßle
1553 Kaiserlicher Oberst Graf Carl zu Hohenzollern
1553 Wilhelm von Janowitz, mit 40 Mann württembergischer Truppen
1634 Hauptmann Eckstein mit 400 Mann
1634 Rüdiger von Waldo schwedischer Oberstlieutenant und Werner Dietrich von Münchingen mit 596 Mann und 113 Pferden
1635 Achilles von Soye mit 276 Mann kaiserlicher Truppen
1648 Feldmarschalllieutenant Lothar Dietrich von Bönninghausen, 2 Kompanien Infanterie ,40 Reiter
1649 Oberstlieutenant von Kessel bayrische Truppen
1688 Major von Keller württembergische Truppen
1688 13. bis 23. Dezember französische Truppen 200 Mann
1693 General Uxelles mit 400 Mann französischer Truppen[4]
1728 Marschall und Oberstlieutenant Julius Otto Damian von Biberstein († 17. Juni 1760)
1760 Oberst Friedrich Christoph von Kettenburg
1768
1772 General Philipp Friedrich von Rieger († 15. Mai 1782)
1782 General Johann Andreas von Hügel[5]
1804 Generallieutenant Alexander von Rau
1808 Franz Jakob von Berndes, Generalmajor
1812 Oberst von Wolfs
1812 General Franz Karl Friedrich von Etzdorff
1813 von Hövel, Oberst[6]
1815 Interimskommandant Oberstlieutenant von Bequignoles
1816 Generallieutenant von Wöllwarth[7]
1818 Oberst von Höfe
1828 Ernst Karl Adolf von Kechler († 1. Juli 1828), Oberst[8]
1847 Heinrich von Arlt († 21. November 1869), Oberst
1847 Oberst Friedrich Karl von Sonntag (* 1790)

Gefangene auf dem Asperg

Der Hohenasperg wurde vom späten Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert nahezu ununterbrochen als Gefängnis für rechtmäßig verurteilte Straftäter wie auch für politische Gefangene verwendet.

Diese Nutzung führte zu dem Bonmot, dass der Asperg „Württembergs höchster Berg“ sei: Es dauere nur fünf Minuten, um hinauf zu kommen, aber Jahre, um wieder herunter zu gelangen. Aufgrund der vielen vom 18. bis ins 20. Jahrhundert, meist aus politischen Gründen, dort inhaftierten Intellektuellen nannte man die Festung auch „Hausberg der schwäbischen Intelligenz“. Andere Bezeichnungen im Volksmund waren Demokratenbuckel, Tränenberg, Demagogenherberge und der Satz „Auf den Bergen wohnt die Freiheit, auf dem Asperg aber nicht“.[9]

Heiliges Römisches Reich

Der Besuch Schillers bei Schubart auf dem Hohenasperg, 1781

Einer der ersten Gefangenen war Hartmann I. von Grüningen. Nach seiner Gefangennahme am 6. April 1280 wurde er auf dem Hohenasperg inhaftiert, wo er nach einem halben Jahr Haft verstarb.

Infolge des privat motivierten Mordes Ulrich von Württembergs an seinem Stallmeister Hans von Hutten kam es zu harten Kämpfen innerhalb der adligen Führungsschichten, in deren Folge auch der Vogt von Weinsberg, Sebastian Breuning, der Vogt von Tübingen, Konrad Breuning, sowie der Vogt von Cannstatt, Konrad Vaut, am 20. November 1516 verhaftet wurden. Die durch Folter erpressten Geständnisse zur Anklage einer konstruierten Majestätsbeleidigung führten zum Justizmord durch Hinrichtung am 11. Dezember 1516.[10][11]

1737 wurde Joseph Süß Oppenheimer, Finanzberater des württembergischen Herzogs, Opfer eines Justizmordes. Er wurde sieben Monate auf dem Hohenasperg inhaftiert und 1738 in Stuttgart hingerichtet.

Am 16. September 1756 ließ Herzog Carl Eugen die Kammersängerin und Vertraute seiner Ehefrau, Marianne Pirker, verhaften. Sie hatte den Fehler gemacht, Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth offen von den Seitensprüngen ihres Gatten zu berichten. Nach anderthalb Monaten Haft auf der Festung Hohentwiel wurde sie auf den Hohenasperg verbracht, wo sie bis Ende 1764 inhaftiert blieb.

Der Tübinger Oberamtmann Johann Ludwig Huber hatte in einer Versammlung die Bürger seiner Stadt dazu aufgefordert, ihre Zustimmung zu einer von Herzog Carl Eugen für militärische Zwecke geplanten Vermögenssteuer zu verweigern. Daraufhin wurde er am 21. Juni 1764 verhaftet und ohne Verhör oder förmliche Verurteilung auf den Hohenasperg gebracht, wo er ein halbes Jahr verblieb.[12] Über dreißig Jahre später erinnerte sich Huber an diese Zeit:

„Wir sind unschuldige Leute: aber sind als Rebellen hieher gebracht, weil wir behauptet haben und izt noch behaupten: daß das bekannte Steuer-Projekt unrechtmäßig, unmöglich und unausführbar sei.“[13]

Weit über die Grenzen Württembergs hinaus wurde der Asperg bekannt, als der Dichter Christian Friedrich Daniel Schubart hier von 1777 bis 1787 ohne Verhör, Anklage oder Urteil inhaftiert war.[14] Zur Erinnerung an ihn fand 1939 in den Kasematten eine Ausstellung zu seinem 200. Geburtstag statt. Außerdem ist der Gastronomiebetrieb (Schubart-Stuben) auf dem Hohenasperg nach ihm benannt. Schubarts Schicksal vor Augen, verfasste Friedrich Schiller sein Drama Die Räuber – und entging selbst einer möglichen Festungshaft auf dem Hohenasperg durch Flucht nach Mannheim in der benachbarten Kurpfalz.

19. Jahrhundert

Blick auf die Festung ca. 1850 (Stahlstich)

Wegen revolutionärer Umtriebe, welche nicht nachgewiesen werden konnten, waren im Jahr 1800 neben anderen die Landtagsabgeordneten Victor Hauff, Bürgermeister in Tübingen, und Christian Friedrich Baz, Bürgermeister in Ludwigsburg, als Staatsgefangene des Herzogs und späteren Königs Friedrich inhaftiert. Danach befanden sich vor allem Deserteure, Militärsträflinge und „Separatisten“ aus dem Umfeld der radikalpietistischen Gruppe von Rottenacker auf dem Hohenasperg. Von den Revolutionären der Franckh-Koseritz’schen Verschwörung war u. a. Georg David Hardegg von 1833 bis 1840 auf dem Hohenasperg inhaftiert.

Weitere Inhaftierte auf dem Hohenasperg waren der Schriftsteller Berthold Auerbach, der 1837 für zwei Monate einsaß, der Nationalökonom Friedrich List (1824/1825), der Fabrikant Jakob Friedrich Kammerer (1833), der Arzt und Dichter Theobald Kerner (1850–1851), der Theologe Karl von Hase, der Satiriker Johannes Nefflen, der Dichter Leo von Seckendorff, der Schriftsteller Theodor Griesinger und zahlreiche weitere, meist politische Häftlinge, die in der Regel wegen ihrer antimonarchistischen Haltung ins Gefängnis kamen.

Im Rahmen der Nationalbewegung von 1848/49 wurden vermehrt Personen auf dem Hohenasperg inhaftiert. Einer der ersten war der Redakteur der radikalen Heilbronner Zeitung Neckar-Dampfschiff, Adolph Majer, der in einer öffentlichen Versammlung den gewaltsamen Umsturz der Regierung gefordert hatte. Angesichts der steigenden Anzahl nur kurzfristig festgehaltener politischer Untersuchungsgefangener installierte das Innenministerium im Oktober 1848 ein eigenes Untersuchungsgericht auf der Festung.[15]

Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 waren kurzfristig fast 900 französische Kriegsgefangene auf dem Hohenasperg interniert.

1887/88 wurde auf dem Areal der Festung Hohenasperg ein Wasserturm errichtet, der heute Antennen für den Polizeifunk trägt.

Seit 1894 befindet sich auf dem Hohenasperg ein Gefängnis für den zivilen Strafvollzug.

20. Jahrhundert

Die Sinti wurden unter Polizeibewachung zu Fuß durch das Dorf eskortiert (im Hintergrund der Hohenasperg, Bild der RHF)

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus im Frühjahr und Sommer 1933 wurden zahlreiche katholische, sozialdemokratische und kommunistische Hitlergegner inhaftiert und gefoltert.[16] Darunter war auch der württembergische Staatspräsident Eugen Bolz,[17] der 1945 während der Aktion Gitter in Berlin ermordet wurde. Mindestens 101 Gefangene, von denen 20 Namen durch die Ludwigsburger VVN ermittelt wurden, starben aufgrund des extrem harten Strafvollzugs. Ihrer wird mit einer Gedenktafel auf dem Gefangenenfriedhof gedacht.[18]

Die Festung Hohenasperg wurde gleichzeitig zu den nationalsozialistischen Verbrechen auch als Ort einer Ausstellung zum 200. Geburtstag von Christian Friedrich Daniel Schubart im Jahr 1939 und als Touristenattraktion verwendet. Dazu wurde ein Vertrag zwischen der Stadt und dem Zuchthaus zwecks Überlassung des Aussichtsturms und der Kasematten für die Zwecke des Fremdenverkehrs geschlossen.[19]

Deportation von südwestdeutschen Sinti. Foto vom 22. Mai 1940 Hohenasperg der RHF

Aufgrund der stark erhöhten Anzahl von Sterbefällen unter den Inhaftierten durch Tuberkulose und nationalsozialistische Morde lehnte die Stadt Asperg die Beerdigung der Toten auf dem städtischen Friedhof wegen Platzmangels ab. Deshalb wurde an der Nordseite des Berges ein anstaltseigener Festungsfriedhof angelegt.[20]

Für die ersten zentral geplanten Deportationen von Sinti und Roma aus ganz Südwestdeutschland westlich des Rheins (Mainz, Ingelheim am Rhein, Worms) im Mai 1940 wurde das Gefängnis als Zwischenstation für inhaftierte Familien genutzt. Die Deportation erfolgte mit einem Sonderzug, die Familien wurden unter Polizeibewachung zu Fuß vom Bahnhof durch das Dorf eskortiert. Im Gefängnis fand eine abschließende Untersuchung und Begutachtung durch die „Forschungsstelle Ritter“ statt, die über das Schicksal der Verhafteten entschied. Wer nicht als „Zigeuner“ klassifiziert wurde, erhielt die Freiheit, die anderen wurden in das Generalgouvernement deportiert.[21] Mindestens bis Anfang 1943 diente das Gefängnis als Durchgangslager für Sinti. Die weitere Deportation führte ins „Zigeunerfamilienlager“ des KZ Auschwitz-Birkenau, wo die Häftlinge zum größten Teil Opfer des Porajmos wurden.[22]

In der Endphase des Krieges diente der Hohenasperg als Artillerie-Beobachtungsstelle für eine in der Ortschaft Asperg stationierte 15-cm-Batterie gegen die an der Enz liegenden feindlichen Stellungen. Infolgedessen wurde der Ort von Fliegern angegriffen und mit Artilleriebeschuss belegt, wobei 12 Einwohner getötet und einige Häuser beschädigt wurden.

Nach dem Abzug der deutschen Verbände wurde der Hohenasperg am 21. April 1945 von einer französischen Infanteriekompanie besetzt.[23] Im Juli 1945 wurde die Festung der amerikanischen Verwaltung übergeben und bis 1947 als Internierungslager I. C. 76 zur Entnazifizierung und Umerziehung verwandt.

Am 1. April 1947 übernahmen deutsche Behörden den Hohenasperg dann als Strafanstalt und Zentralkrankenhaus für den (baden-)württembergischen Strafvollzug. 1968 wurde Hohenasperg Vollzugskrankenhaus. Eine Besichtigung des Inneren ist aus sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich.

Vom 2. bis 21. August 1995 saß Peter Graf, Vater der Tennisspielerin Steffi Graf, während der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim gegen ihn wegen Steuerhinterziehung aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes im Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg in Untersuchungshaft, bevor er in die Justizvollzugsanstalt Mannheim verlegt wurde.[24]

21. Jahrhundert

Renovierungsarbeiten im September 2014

Wegen des Ausbruchs eines Gefangenen aus dem Justizvollzugskrankenhaus im Jahr 2007 stellten der Landtagsabgeordnete Jürgen Walter und andere Fraktionsmitglieder von Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag auf Auskunft durch die Landesregierung darüber, ob der bauliche Zustand noch dem aktuellen sicherheitstechnischen Standard genüge und ob es nicht angebracht sei, keine weiteren Gelder mehr in die Sanierung der Anlage zu investieren.[25]

Im Justizvollzugskrankenhaus war auch der Serienmörder Heinrich Pommerenke in Haft, der dort am 27. Dezember 2008 verstarb. Ein weiterer Häftling war der ehemalige KZ-Kommandant und SS-Oberscharführer Josef Schwammberger, der am 3. Dezember 2004 dort starb.

Das Vollzugskrankenhaus hat 172 Betten, von denen durchschnittlich 130 belegt sind. Das Land Baden-Württemberg plant den Umzug des Krankenhauses in einen Neubau auf dem Gelände der JVA Stammheim.[26][27]

Weitere bekannte ehemalige Insassen

  • Johann Gottlieb Pistorius (1762–1827), Regierungsrat und Kameralverwalter (1809–1810 Arrest wegen Andienung an den Kriegsgegner Österreich)
  • Karl von François (1785–1855), preußischer Generalleutnant (Haft Juli bis Oktober 1808 wegen Insubordination; im Oktober 1808 gelang ihm die Flucht)
  • Gustav Kolb (1798–1865), politischer Aktivist, später Publizist (1824–1826 Haft wegen politischer Betätigung)
  • Heinrich August Kübel (1799–1855), Jurist und Politiker (als Burschenschafter 1824 sechs Monate Festungsarrest)
  • Carl Christian Knaus (1801–1844), Kameralist und Agrarwissenschaftler (1825–1826 wegen Mitgliedschaft in einer Burschenschaft)
  • Constantin von Waldburg-Zeil (1807–1862), Politiker (1849 wegen Beleidigung der Staatsgewalt)
  • Joseph Fickler (1808–1865), badischer Revolutionär (1849 wegen Hochverrat)
  • Adolf Krauß (1813–1884), Jurist (als Student und Burschenschafter 1830 zu 8 Monaten Haft verurteilt)
  • Ludwig Franz Kern (1815–1870), Verwaltungsbeamter (als Burschenschafter in den 1830ern 6 Wochen Festungshaft)
  • Servatius Bosch (1816–1880), Vater des Unternehmers Robert Bosch (zwei Monate wegen Befreiung eines Gefangenen)
  • Karl Jäger (1888–1959), SS-Offizier und Holocaust-Täter (erhängte sich 1959 in der Untersuchungshaft)
  • Bernhard Fischer-Schweder (1904–1960), SS-Führer und Kriegsverbrecher (1958 zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt)
  • Hans Lipschis (1919–2016), SS-Wachmann im KZ Auschwitz (Untersuchungshaft von Mai bis Dezember 2013)
  • Albert Rapp (1908–1975), SS-Standartenführer und Führer des Sonderkommandos 7a (1965 zu lebenslanger Haft verurteilt)
  • Helmut Palmer (1930–2004), Bürgerrechtsaktivist

Museum „Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis“

Kanone vor dem Museum

Das staatliche Landesmuseum Haus der Geschichte Baden-Württemberg hat 2010 im Arsenalbau der Festung die dezentrale Dauerausstellung Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis eingerichtet. Zu sehen sind 23 Biographien von meist bekannten Häftlingen, von Joseph Oppenheimer über Karl Jäger bis zu Günter Sonnenberg. Zusätzlich gibt es einen Leseraum mit Recherchemöglichkeit und weiteren Informationen.[28]

Literatur

  • Max Biffart: Geschichte der württembergischen Feste Hohenasperg und ihrer merkwürdigen Gefangenen. Aue, Stuttgart, 1858. Google Digitalisat
  • Theodor Bolay: Der Hohenasperg – Vergangenheit und Gegenwart. Krug, Bietigheim, 1972.
  • Horst Brandstätter: Asperg – Ein deutsches Gefängnis. Wagenbachs Taschenbücherei, Berlin 1978, ISBN 3-8031-2045-4.
  • Horst Brandstätter, Franziska Dunkel, Jürgen Walter: Asperg – Ein deutsches Gefängnis. Verlag Regionalkultur 2015, ISBN 978-3-89735-928-4
  • Eberhard Fritz: „Auf die Vestung Hohen-Asperg condemnirt“. Leben und Alltag der Gefangenen in der Regierungszeit Friedrichs von Württemberg (1797–1816). In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, 67/2013. S. 67–92.
  • Erwin Haas: Die sieben württembergischen Landesfestungen Hohenasperg, Hohenneuffen, Hohentübingen, Hohenurach, Hohentwiel, Kirchheim/Teck, Schorndorf. Harwalik, Reutlingen 1996, ISBN 3-921638-59-3.
  • Immanuel Hoch: Geschichte der württembergischen Veste Hohenasperg und ihrer merkwürdigem politischen und anderer Gefangenen. Stuttgart 1838.
  • Werner Konold: Die Schönheit und Eigenart der Weinbaulandschaft: der Hohenasperg als Vorbild oder als Sündenfall? In: Schwäbische Heimat. Bd. 58 (2007), Nr. 3, S. 276–283 doi:10.53458/sh.v58i3.3746.
  • Albrecht Krause, Erich Viehöfer: Auf den Bergen der Freiheit. Der Hohenasperg und das Gericht über die Revolution. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 1998, ISBN 3-933726-11-5.
  • Wilfried Lagler: Der Hohenasperg aus der Vogelperspektive. Eine bisher unbekannte Ansicht von Friedrich Carl Fulda (1724–1788). In: Ludwigsburger Geschichtsblätter, Bd. 68 (2014), S. 91–98, ISBN 978-3-465-04215-0 (Volltext).
  • Wolfgang Ranke: Schiller, Schubart und der Hohenasperg. Deutsche Schillergesellschaft, Marbach am Neckar 2009, ISBN 978-3-937384-50-4.
  • Paul Sauer: Der Hohenasperg – Fürstensitz, Höhenburg, Bollwerk der Landesverteidigung. DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2004, ISBN 3-87181-009-6.
  • Theodor Schön: Die Staatsgefangenen auf Hohenasperg. Gundert, Stuttgart 1899. Internet Archive
  • S.-W.: Die würtembergische Bastille. In: Die Gartenlaube. Heft 1, 1873, S. 6–9 (Volltext [Wikisource]).
Commons: Festung Hohenasperg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Höhen nach Beschriftungen bzw. dem Höhenlinienbild auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise).
  2. Zur Geologie siehe Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise), dort für die feineren Maßstäbe insbesondere die Layer der Rubrik Geologische Karte 1:50.000
  3. Paul Sauer: Der Hohenasperg, Fürstensitz-Höhenburg-Bollwerk der Landesverteidigung, DRW-Verlag, 2004, S. 236.
  4. M. Hennecke, Der Fransozeneinfall 1693 in Südwestdeutschland: Urasachen, Folgen, Probleme : Beiträge des Backnanger Symposions vom 10. und 11. September 1993, S. 55
  5. Reichsadel und Freiherrenstand am 14. Dezember 1801, Vgl.:Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, 1935, S. 189
  6. Königlich-Württembergisches Staats- und Regierungs-Blatt, S.337
  7. Königlich-Württembergisches Staats- und Regierungsblatt: vom Jahr 1816, S.367
  8. Heinrich Moegling, Stamm-Register zu der 1646 errichteten Familien-Stiftung der Freifrau Agnes Schilling von Cannstatt, geb. Freiin von Münchingen, zu Präbenden für weibliche Verwandte der Stifterin bestimmt, nebst Nachrichten über diese Stiftung, S.42
  9. Revolution im Südwesten. Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städtetag Baden-Württemberg. 2. Auflage. Info Verlag, Karlsruhe 1998, ISBN 3-88190-219-8, S. 55.
  10. Horst Brandstätter: Asperg. Ein deutsches Gefängnis, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 1978, S. 18 u. 19.
  11. Theodor Bolay, Paul Müller: Der Hohenasperg – Vergangenheit und Gegenwart. 5. Auflage. Hrsg. Stadt Asperg, 1998, S. 49 ff.
  12. Allgemeine Deutsche Biographie, Hrsg. Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13, 1881, Johann Ludwig Huber, S. 232.
  13. Johann Ludwig Huber: Etwas von meinem Lebenslauf und etwas von meiner Muse auf der Vestung. Ein kleiner Beitrag zu der selbst erlebten Geschichte meines Vaterlandes, Stuttgart, 1798, S. 79.
  14. Revolutionen im Südwesten – Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg, Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städtetag Baden-Württemberg, Info Verlag, Karlsruhe, 2. Aufl., 1998, S. 55.
  15. Revolutionen im Südwesten – Stätten der Demokratiebewegung 1848/49 in Baden-Württemberg. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft hauptamtlicher Archivare im Städtetag Baden-Württemberg, 2. Aufl. Info Verlag, Karlsruhe 1998, S. 56.
  16. Horst Brandstätter: Asperg. Ein deutsches Gefängnis. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1978, S. 112.
  17. Max Miller: Eugen Bolz. Staatsmann und Bekenner. Stuttgart 1951, S. 457 ff.
  18. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation. Band I. Bonn 1995, S. 20 f., ISBN 3-89331-208-0.
  19. Horst Brandstätter: Asperg. Ein deutsches Gefängnis. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1978, S. 122.
  20. Horst Brandstätter: Asperg, Ein deutsches Gefängnis, Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1978, S. 123.
  21. Arbeitslisten der Forschungsstelle Ritter (Bundesarchiv Bestand R 165/38), Deportationslisten und Schriftwechsel der Polizei in Mainz.
  22. Reutlingen 1930–1950; Nationalsozialismus und Nachkriegszeit. Hrsg. von der Stadt Reutlingen, Schul-, Kultur- und Sportamt mit dem Reutlinger Stadtarchiv, 1995, ISBN 3-927228-61-3, S. 159–160.
  23. Friedrich Blumenstock: Der Einmarsch der Amerikaner und Franzosen im nördlichen Württemberg im April 1945. W. Kohlhammer, Stuttgart 1957, S. 216 u. 217.
  24. Hans Leyendecker, Heiner Schimmöller, Klaus Brinkbäumer: „Da ist viel Ego im Spiel“. In: Der Spiegel. Nr. 25, 1996 (online).
  25. Landtag von Baden-Württemberg, Drucksache 14/1195. (PDF; 42 kB)
  26. Stefan Hupka: Schöner sitzen. In: Badische Zeitung, 1. September 2012.
  27. Neue Chance für Umzug der Gefängnisklinik. Abgerufen am 23. Juli 2018.
  28. Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis. Dauerausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg; abgerufen am 23. Juli 2010.

Koordinaten: 48° 54′ 37″ N, 9° 8′ 18″ O

Read other articles:

1998 American film by Terry Gilliam Fear and Loathing in Las VegasTheatrical release posterDirected byTerry GilliamScreenplay by Terry Gilliam Tony Grisoni Tod Davies Alex Cox Based onFear and Loathing in Las Vegasby Hunter S. ThompsonProduced by Laila Nabulsi Patrick Cassavetti Stephen Nemeth Starring Johnny Depp Benicio del Toro CinematographyNicola PecoriniEdited byLesley WalkerMusic byRay CooperProductioncompanies Summit Entertainment[1] Rhino Films[1] Shark Productions ...

 

 

إدموندو فابري   معلومات شخصية الميلاد 16 نوفمبر 1921(1921-11-16)كاستل بولونييزي  الوفاة 8 يوليو 1995 (73 سنة)   كاستل سان بييترو تيرمي  مركز اللعب وسط الجنسية إيطاليا (18 يونيو 1946–8 يوليو 1995) مملكة إيطاليا (16 نوفمبر 1921–18 يونيو 1946)  المسيرة الاحترافية1 سنوات فريق م. (هـ.) 1938–1939 �...

 

 

Peachtree Hills is a neighborhood within the Buckhead district of Atlanta, Georgia. It primarily contains residential buildings, however, commercial buildings are scattered throughout the neighborhood. Peachtree Battle Shopping Center is located within the borders of Peachtree Hills. Geography Peachtree Hills' geographical borders are Peachtree Road on the west, Lindbergh Drive on the north, Amtrak/freight rail lines on the east, and Peachtree Creek on the south. Other neighborhoods that bord...

For the house in South Gloucestershire, see Dyrham Park. Palladian mansion in Hertfordshire, EnglandDyrham Park Country ClubDyrham Park, Entrance GatewayGeneral informationTypePalladian mansionLocationNear Borehamwood, HertfordshireCountryEnglandCoordinates51°40′31″N 0°13′11″W / 51.67528°N 0.21972°W / 51.67528; -0.21972 Dyrham Park Country Club is a country house, estate and golf club in Hertfordshire, England, near Dancers Hill, several miles northeast of ...

 

 

Sceaux 行政国 フランス地域圏 (Région) イル=ド=フランス地域圏県 (département) オー=ド=セーヌ県郡 (arrondissement) アントニー郡小郡 (canton) 小郡庁所在地INSEEコード 92071郵便番号 92330市長(任期) フィリップ・ローラン(2008年-2014年)自治体間連合 (fr) メトロポール・デュ・グラン・パリ人口動態人口 19,679人(2007年)人口密度 5466人/km2住民の呼称 Scéens地理座標 北緯48度4...

 

 

Chilean tennis player For other people named Luis Ayala, see Luis Ayala. In this Spanish name, the first or paternal surname is Ayala and the second or maternal family name is Salinas. Luis AyalaFull nameLuis Alberto AyalaCountry (sports) ChileResidenceUnited StatesBorn (1932-09-18) 18 September 1932 (age 91)Santiago, ChileHeight1.70 m (5 ft 7 in)Turned pro1961 (amateur from 1950)Retired1970PlaysRight-handed (one-handed backhand)SinglesCareer...

1972 aviation accident Japan Air Lines Flight 471JA8012, the aircraft involved, at John F. Kennedy International Airport in 1970AccidentDate14 June 1972Summary False glide slope (Government of Japan) Pilot error, Controlled flight into terrain (Government of India) SiteNear Palam International Airport, New DelhiTotal fatalities90AircraftAircraft typeDouglas DC-8-53Aircraft nameAkanOperatorJapan Air LinesRegistrationJA8012Flight originTokyo International Airport (TYO/RJTT), Tokyo, Ja...

 

 

  لمعانٍ أخرى، طالع تافيلالت (توضيح). تافيلالت واحة بانوراما لواحة تافيلالت، منظر من قصر تنغراس (الريصاني). الإحداثيات 31°19′26″N 4°15′27″W / 31.323888888889°N 4.2575°W / 31.323888888889; -4.2575   تقسيم إداري  بلد  المغرب  جهة جهة درعة تافيلالت  إقليم إقليم الراشيدية معل...

 

 

Type of naval ship This article has multiple issues. Please help improve it or discuss these issues on the talk page. (Learn how and when to remove these template messages) This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Auxiliary ship – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (October 2021) (Learn how a...

The military ranks of Portugal form the system of hierarchical relationships in the Portuguese Armed Forces. There are two basic systems of ranks. The first one is used in the Portuguese Army (Exército) and in the Portuguese Air Force (Força Aérea), consisting of traditional land military ranks. This system is also used in the National Republican Guard (GNR, Guarda Nacional Republicana), a gendarmerie force that can be put under the command of the Armed Forces in case of war. The second s...

 

 

This template does not require a rating on Wikipedia's content assessment scale.It is of interest to the following WikiProjects:Stub sorting This template is maintained by WikiProject Stub sorting, an attempt to bring some sort of order to Wikipedia. If you would like to participate, you can choose to improve/expand the articles containing this stub notice, or visit the project page, where you can join the project and see a list of open tasks.Stub sortingWikipedia:WikiProject Stub sortingTemp...

 

 

1996 single by Michael JacksonStranger in MoscowSingle by Michael Jacksonfrom the album HIStory: Past, Present and Future, Book I B-sideOff the Wall (Junior Vasquez Mix)Released November 4, 1996 (1996-11-04) (worldwide) July 4, 1997 (1997-07-04) (US) Recorded1993 – January 1994[1]Studio Neverland Ranch (Los Olivos, California) The Hit Factory (New York City) Sony Music (New York City) GenreR&BLength 5:44 (album version) 5:24 (album edit) 4:05 (radi...

Vous lisez un « article de qualité » labellisé en 2008. Pour les articles homonymes, voir Martin Luther (homonymie) et King. Ne doit pas être confondu avec Martin Luther King Sr. ou Martin Luther. Martin Luther King Jr.Portrait photographique de Martin Luther King en 1964.BiographieNaissance 15 janvier 1929Atlanta, Géorgie, États-UnisDécès 4 avril 1968 (à 39 ans)Memphis, Tennessee, États-UnisSépulture Martin Luther King, Jr. National Historic SiteNom de naissance M...

 

 

Disambiguazione – Se stai cercando altri significati, vedi Torrente (disambigua). Il torrente Cervaro presso Montaguto, tra i boschi dei monti della Daunia, all'inizio della stagione secca Un torrente, in idrografia, è un corso d'acqua caratterizzato da un regime estremamente variabile in termini di deflusso[1]. Indice 1 Definizione 2 Morfologia 3 Regime 4 Esempi di torrenti 4.1 Austria 4.2 Italia 5 Note 6 Voci correlate 7 Altri progetti 8 Collegamenti esterni Definizione Un torre...

 

 

ユニチカ株式会社UNITIKA LTD. 大阪本社が入居する大阪センタービル(画像右)種類 株式会社市場情報 東証プライム 31031949年5月16日上場 大証1部(廃止) 31032013年7月15日上場廃止 本社所在地 日本 大阪本社 〒541-8566 大阪市中央区久太郎町4丁目1-3大阪センタービル 東京本社 〒103-8321 東京都中央区日本橋本石町4丁目6-7日本橋日銀通りビル 本店所在地 〒541-8566大阪市中央区久...

مسجد قنبر علي معلومات عامة القرية أو المدينة بغداد / الرصافة الدولة العراق تاريخ بدء البناء في عهد الدولة العثمانية المواصفات عدد المصلين 35 التفاصيل التقنية المواد المستخدمة الطابوق النمط المعماري إسلامية تعديل مصدري - تعديل   مسجد قنبر علي من مساجد بغداد القديمة، ومن �...

 

 

Mors arabe militaire du XIXe siècle, à canon arrondi. Le mors arabe, ou mors turc, est un mors de bride pour les chevaux, à l'action sévère. Il est utilisé dans les pays de l'empire ottoman, et notamment en Afrique du Nord au XIXe siècle. Son origine remonterait au XIIIe siècle. Histoire D'après Éphrem Houël, ce mors est appelé « mors arabe » dans les sources en français, mais les Algériens du XIXe siècle l'appellent « mors turc », et...

 

 

Procesamiento del lino en una casa familiar, en Suecia, alrededor de 1920. Antes de que se estableciesen los talleres independientes para procesar los distintos tejidos —algodón, lino, cáñamo, lana— las tareas, tanto de hilado como de tejido y confección, se realizaban en los hogares y en pequeños talleres familiares . La industria textil es el sector de la industria dedicado a la producción de fibras —fibra natural y sintética—, hilados, telas y productos relacionados con la c...

「シルエット」のその他の用法については「シルエット (曖昧さ回避)」をご覧ください。 人物を表現した伝統的なシルエット。18世紀末の作。女性のシルエットを眺める若い頃のゲーテ シルエット(フランス語: silhouette)は、輪郭の中が塗りつぶされた単色の画像のこと。影絵と同義に見なされる場合もある。 元々は18世紀ヨーロッパに起った、黒い紙を切り取っ�...

 

 

Medjugorje Open 2008Sport Tennis Data21 luglio - 27 luglio CampioniSingolare Iván Navarro Doppio Jan Minář / Martin Slanar Il Medjugorje Open 2008 è stato un torneo di tennis facente parte della categoria ATP Challenger Series nell'ambito dell'ATP Challenger Series 2008. Il torneo si è giocato a Medjugorje in Bosnia ed Erzegovina dal 21 al 27 luglio 2008 su campi in cemento e aveva un montepremi di $50 000. Indice 1 Vincitori 1.1 Singolare 1.2 Doppio 2 Collegamenti esterni Vincitori Sing...