Die Gemeinde Doetinchem besteht neben der namensgebenden Stadt Doetinchem aus den Dörfern Gaanderen und Wehl sowie den Weilern IJzenvoorde, Langerak, Wijnbergen und Nieuw-Wehl. Doetinchem liegt nur rund 20 km von Emmerich und 40 km von Bocholt entfernt, nahe der deutschen Grenze.
Doetinchem ist ein regionales Versorgungszentrum (viele Geschäfte, Büros, Schulen, ein Krankenhaus, Altenheime usw.) und auch eine mittelgroße Industriestadt. Im Ortsteil Gaanderen, wo schon im 18. Jahrhundert Eisen aus eisenhaltigem Sand und Lehm gewonnen und verarbeitet wurde, und in Doetinchem selbst stehen Fabriken, in denen Öfen, Herde und andere Haushaltsgeräte erzeugt werden, und auch einige Druckereien und Zeitschriftenverlage.
Geschichte
Die Stadt, die im 17. Jahrhundert auch wohl Dotecom oder Deutekom genannt wurde, ist 838 zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden. Um 1100 wurde sie ummauert.
Graf Otto II. von Geldern verlieh dem Ort, der günstig an einer Brücke über die Oude IJssel liegt, 1236 das Stadtrecht. Die Stadt hatte in Kriegen immer viel zu leiden. Im Achtzigjährigen Krieg sowie 1672 wurde Doetinchem schwer getroffen und teilweise verwüstet.
Im Jahr 1580 starben zwei Drittel der Einwohner durch eine Pestepidemie. Auch im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt durch Bombardierungen solch schwere Schäden, dass die ganze Altstadt endgültig verloren ging. Nur die Sankt-Katharinen-Kirche wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut.
Im Zuge einer Gemeindereform wurde am 1. Januar 2005 die Gemeinde Wehl Teil der Gemeinde Doetinchem. Im April 2012 gaben die Bürgermeister von Doetinchem und Oude IJsselstreek bekannt, dass eine Fusion beider Gemeinden untersucht werden soll. Allerdings beschlossen die Gemeinderäte im Februar 2013, die Kommunalwahlen – anders als geplant – 2014 stattfinden zu lassen und die Fusion auf Eis zu legen, nachdem man in Betracht gezogen hatte, die Wahlen in das Jahr 2015 zu verschieben, um eine Fusion zum Jahresbeginn 2016 anzustreben.[2]
Sehenswürdigkeiten
In der Stadt stehen einige Windmühlen. Eine davon beherbergt den VVV (Vereniging voor Vreemdelingenverkeer: Verkehrsverein).
Sieben Kilometer östlich von Doetinchem steht, inmitten eines Waldes, das Schloss Slangenburg. Es wurde im späten Mittelalter gebaut und im 17. Jahrhundert im Barockstil renoviert. Da es 1945 einem Deutschen gehörte, wurde es nach der Befreiung durch die Alliierten von der niederländischen Regierung als Feindvermögen konfisziert. Es wurde 1945 an den Orden der Benediktiner verkauft. Mönche der Sint-Paulusabdij in Oosterhout gründeten 1945 im Schloss Slangenburg ein Kloster.[3] Als die Mönchsgemeinschaft wuchs, bauten sie Anfang der 1950er Jahre zwei Kilometer südöstlich das neue Kloster St. Willibrord. 1954 wurde es zur Abtei erhoben.[3] Die Sint-Willibrordsabdij ist die jüngste der niederländischen Benediktinerabteien.
Seitdem dient das Schloss als Unterkunft für jene, die für eine Retraite (Besinnungsperiode), zum Studium oder aus anderen Gründen bei den Mönchen zu Gast sind. Auch Protestanten sind dort willkommen. Der umliegende Wald ist frei zugänglich.
Doetinchem, Kirche (de Sint Catharinakerk), von der Straße gesehen
Doetinchem, Schloss: kasteel Slangenburg
Doetinchem, Mühle: de Benninkmolen
Doetinchem, Mühle: de Walmolen
Doetinchem, Villa Ruimzicht, ehemals ein Internat, jetzt Hotel und Restaurant
Doetinchem, moderne Kunst: de D-toren
Wehl, Kirchturm (die Sint Martinuskerk) vom Wilhelminaplein
Aufgrund der Eingemeindung von Wehl zum 1. Januar 2005 fand eine außerplanmäßige Kommunalwahl im Jahre 2004 statt.
Bürgermeister
Seit dem 18. Mai 2017 ist Mark Boumans (VVD) amtierender Bürgermeister der Gemeinde.[5]
Kollegium von Bürgermeister und Beigeordneten
Das Kollegium besteht für den Zeitraum bis 2022 aus Mitgliedern der Parteien CDA, VVD, D66, GroenLinks und ChristenUnie/SGP.[6] Sie wurden im Rahmen einer Ratssitzung am 17. Mai 2018 berufen. Folgende Personen gehören zum Kollegium und sind in folgenden Bereichen zuständig[7]:
Raumordnung und Wohnungswesen, Innenstadt, Dorf-, Bezirk- und Viertel-Entwicklung, (mittel-)großer Stadtrat, Bau- und Wohnaufsicht, Wasser, Natur und Landschaft
Rens Steintjes
CDA
Verkehr, administrativer Bauherr BUHA, Einrichtungen, Sport
Doetinchem hat einen Profi-Fußballverein (De Graafschap), im Volksmund „De Superboeren“ (Superbauern) genannt, dessen Stadion „De Vijverberg“ 12.600 Zuschauer fasst. In der Saison 2008/2009 stieg man nach zweijähriger Zugehörigkeit aus der Eredivisie in die zweite Liga ab. 2010 gelang aber der Wiederaufstieg.
Die Volleyball-Männer von Orion Doetinchem spielen in der ersten niederländischen Liga.