Maasdriel

Gemeinde Maasdriel
Flagge der Gemeinde Maasdriel
Flagge
Wappen der Gemeinde Maasdriel
Wappen
Provinz  Gelderland
Bürgermeister Antoine Walraven (VVD)[1]
Sitz der Gemeinde Kerkdriel
Fläche
 – Land
 – Wasser
75,46 km2
65,88 km2
9,58 km2
CBS-Code 0263
Einwohner 26.190 (1. Jan. 2024[2])
Bevölkerungsdichte 347 Einwohner/km2
Koordinaten 51° 46′ N, 5° 20′ OKoordinaten: 51° 46′ N, 5° 20′ O
Bedeutender Verkehrsweg A2 E25 N322 N831 N832
Vorwahl 0418, 0487, 073
Postleitzahlen 5321, 5324–5325, 5327–5328, 5331, 5333–5335, 5855, 6624
Website maasdriel.nl
Vorlage:Infobox Ort in den Niederlanden/Wartung/Karte

Maasdriel (anhören/?) ist eine Gemeinde der niederländischen Provinz Gelderland. Sie hat eine Gesamtfläche von 75,46 km² und zählte am 1. Januar 2024 nach Angaben des CBS 26.190 Einwohner.

Orte

Zwischen den Klammern die ungefähre Einwohnerzahl der Dörfer Anfang 2024.[3]

  • Alem (635), im Nordosten der Gemeinde; Fähre über die Maas nach Maren-Kessel (Richtung Oss)
  • Ammerzoden (3640), im Westen der Gemeinde
  • Hedel (5270), siehe auch: Pferdemarkt Hedel
  • Hoenzadriel (230)
  • Heerewaarden (1350)
  • Hurwenen (655)
  • Kerkdriel (8350), Sitz der Gemeindeverwaltung, im Osten der Gemeinde
  • Rossum (2920)
  • Velddriel (1870)
  • Well (1200);

so wie einige kleine „Gehuchte“ (Gehöfte), u. a. Wellseind, St. Andries, Wordragen u. a.

Lage und Wirtschaft

Die Gemeinde bildet die Südosthälfte der Landschaft Bommelerwaard. Sie wird im Norden von dem Rheinarm Waal und im Süden von der Maas begrenzt. Jenseits der Maas, gegenüber Hedel, liegt die Hauptstadt der Provinz Noord-Brabant, ’s-Hertogenbosch; viele Einwohner der Gemeinde Maasdriel sind Pendler, die dort arbeiten. Im Norden wird Maasdriel von Zaltbommel begrenzt.

In Nord-Süd-Richtung durch die Gemeinde verläuft der Rijksweg 2 (Utrecht-’s-Hertogenbosch). Die Ausfahrt 19 dieser Fernstraße befindet sich zwischen Hedel und Velddriel. Obwohl auch die Bahnstrecke Utrecht–Boxtel das Gemeindegebiet durchquert, sind Bahnreisende seit der Schließung des Haltes in Hedel 1950[4] auf die Bahnhöfe ’s-Hertogenbosch und Zaltbommel angewiesen. Von dort aus gibt es Busverbindungen, jedoch nicht zu allen Dörfern fahren regelmäßig Busse.

Wirtschaftlich von Bedeutung sind Land- und Gartenwirtschaft, u. a. die Zucht von Erdbeeren und Champignons. Namentlich Ammerzoden und Hedel auch einiges Kleingewerbe und Handel, u. a. in Ammerzoden eine Großhandlung mit Kartoffeln.

Geschichte

Die Bevölkerung dieser Gemeinde ist überwiegend katholisch; man ist stark auf Nordbrabant orientiert, was vom 16. bis zum 19. Jahrhundert manchmal zu Problemen mit der protestantischen Provinzverwaltung von Gelderland führte.

Die meisten Orte der Gemeinde bestehen schon seit langer Zeit. In der Nähe von Rossum soll ein römisches Kastell namens Grinnes gestanden haben; es wird auf der Peutinger Karte als Grinnibus angegeben. Manche Wissenschaftler bestreiten jedoch, dass dieses Kastell hier gestanden hat. Die ersten urkundlichen Belege der Dörfer (Jahreszahlen nach der niederländischen Wikipedia):

  • Alem: 1107
  • Ammerzoden: Schloss Ammersoyen, 11. Jahrhundert
  • Hedel sowie Kerkdriel: 815 oder 816.
  • Heerewaarden: etwa 1000
  • Rossum: 893
  • Velddriel: hier wurde 1265 eine Abtei gegründet (1905 von den Zusters van Liefde erneuert)
  • Well: 983 (Urkunde der Abtei Essen-Werden)
  • Wordragen: 13. Jahrhundert.

Im Achtzigjährigen Krieg wurde, im Jahr 1599, unweit von Heerewaarden das bedeutende Fort Sint-Andries mit dem nahen Kanal von Sint Andries gebaut. Die wegen der Lage (vom Fort aus kann man schon mit altmodischen Kanonen oder mit Maschinengewehren sowohl die Schifffahrt auf dem Waal wie auf der Maas angreifen) strategisch wichtige Befestigung wurde 1812 erneuert. Im April 1945 wurde noch um dieses Fort gekämpft zwischen deutschen und alliierten Truppen. Die Überreste der Anlage sind frei zu besichtigen. Im 19. Jahrhundert war dieses Gebiet recht arm. Heerewaarde hatte einen Fischereihafen, aber anderswo fristete man als Kleinbauer oder Reetkorbflechter ein karges Dasein. Vor allem aus Velddriel zogen damals viele Männer weg, unter anderem um in den Kohlebergwerken des Ruhrgebietes zu arbeiten. Dorf und Schloss Ammerzoden erlitten im Zweiten Weltkrieg erheblichen Schaden. Die Fähre bei Alem war in dieser Epoche eine bei Widerstandskämpfern beliebte Stelle, wo sie nachts ungesehen die Maas überqueren konnten.

Politik

Sitzverteilung im Gemeinderat

Kommunalwahl am 16. März 2022[5]
Wahlbeteiligung: 53,05 %
 %
40
30
20
10
0
34,19
26,87
15,26
8,79
6,51
4,41
3,98
keine
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2018
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−1,01
−3,48
+1,50
+8,79
+0,96
+1,03
+3,98
−11,76
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Samen Sterk Maasdriel
h PvdA/GL 0 % (–11,76 %)

Der Gemeinderat wird seit 1982 folgendermaßen gebildet:

Partei Sitze[5]
1982 1986 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018 2022
Samen Sterk Maasdriel a 3 4 4 3 3 4 2 4 6 7 8
CDA 5 5 4 3 8 7 7 7 9 6 6
VVD 2 2 2 3 5 4 5 5 2 3 3
GroenLinks 0 1 2 2 1 2 2
PvdA b 1 1 1 2 2 3 1 1 0
D66 0 1 1
SGP 0 0 0 0 0 0 1
Gemeentebelangen Maasdriel 1 0
Lijst Baars 0 0 1 1 0 0
Gemeenschappelijk Belang Ammerzoden 1
Dorpsbelang 0
Lijst Van Boxtel 1 1 1 2
Konstruktief Maasdriel b 2
Gesamt 13 13 13 13 19 19 19 19 19 19 21
Anmerkungen
a 
Im Jahr 1982 kandidierte Samen Sterk Maasdriel als Lijst Van den Biggelaar.
b 
Die örtliche PvdA-Fraktion ging zur Kommunalwahl 1986 aus Konstruktief Maasdriel hervor.

Bürgermeister

Seit dem 27. Juni 2024 ist Antoine Walraven (VVD) amtierender Bürgermeister der Gemeinde.[1] Zu seinem Kollegium zählen die Beigeordneten Jan Hein de Vreede (Samen Sterk Maasdriel), Peter de Vries (CDA), Anita Sørensen (CDA), Erik van Hoften (Samen Sterk Maasdriel) sowie der Gemeindesekretär Ad de Jong.[6]

Sehenswürdigkeiten/Ereignisse

  • Schloss Ammersoyen in Ammerzoden: das 1350 erbaute und im 17. Jahrhundert umgebaute Schloss ist ein Konferenz- und Partyzentrum, kann aber mit Führung besichtigt werden. Es gehört zu den best erhaltenen mittelalterlichen Wasserburgen der Niederlande.
  • Jedes Jahr findet am 1. Montag des November in Hedel ein Pferdemarkt mit Kirmes statt.
  • Das Fort Sint Andries, siehe oben.
  • Vogelschutzgebiet Kil van Hurwenen, zwischen Hurwenen und Zaltbommel.
  • Naherholungsgebiet mit Jachthafen De Zandmeren in einer ehemaligen Sandgrube östlich von Kerkdriel an der Maas.
  • In der ehemaligen niederländischen reformierten Kirche in Alem ist das Niederländische Dachpfannenmuseum (Dakpannenmuseum) untergebracht, das die Geschichte der Dachpfanne seit dem 13. Jahrhundert bis heute zeigt. Die umfangreiche Sammlung umfasst nicht nur niederländische Pfannen, sondern solche aus praktisch allen europäischen Ländern sowie Asien und Afrika[7]
  • Kerkdriel hat ein kleines Heimatmuseum.
  • Heerewaarden hat einige malerische alte Häuser im Dorfkern.
  • Hedel hat eine Schlossruine (das 1336 erbaute Schloss wurde 1794 abgerissen), und einen kleinen Jachthafen an der Maas, gegenüber ’s-Hertogenbosch.
  • Bei Well steht das Schloss Slot te Well oder Huis Malsen. Das im 15. Jahrhundert erbaute und 2002 restaurierte Schloss ist als Wohn- und Bürogebäude in Gebrauch und kann deshalb innen nicht besichtigt werden.

Bilder

Bedeutende Personen aus Maasdriel

Commons: Maasdriel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Nieuwe burgemeester in Maasdriel. In: Rijksoverheid.nl. Ministerie van Algemene Zaken, 7. Juni 2024, abgerufen am 29. Juni 2024 (niederländisch).
  2. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  3. Kerncijfers wijken en buurten 2024. In: StatLine. CBS, 14. Oktober 2024, abgerufen am 19. Oktober 2024.
  4. Wichor Bramer: station Hedel. In: Internetseite stationsweb.nl. Abgerufen am 4. September 2023 (niederländisch).
  5. a b Ergebnisse der Kommunalwahlen: 1982–2002 2006 2010 2014 2018 2022, abgerufen am 15. Mai 2022 (niederländisch)
  6. College van burgemeester en wethouders Gemeente Maasdriel, abgerufen am 15. Juli 2018 (niederländisch)
  7. Dakpannenmuseum (Memento des Originals vom 21. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dakpannenmuseum.nl