Die Comdirect Beach Tour 2020 ist die deutsche Turnierserie im Beachvolleyball. Sie umfasste Qualifikationsturniere für die Deutsche Beachvolleyball-Meisterschaft 2020 in Timmendorfer Strand („Road to Timmendorf“) und Einladungsturniere für Mannschaften, die bereits für die deutsche Meisterschaft gesetzt oder qualifiziert waren („Top-Teams-Turniere“). Im wöchentlichen Wechsel zwischen Frauen und Männern wurden an jeweils drei Wochenenden die Qualifikations- und Einladungsturniere parallel ausgetragen.
Wegen der COVID-19-Pandemie in Deutschland wurde im März 2020 die Techniker Beach Tour abgesagt. Dadurch konnten die Spieler nicht wie üblich bei der deutschen Turnierserie Punkte zur Qualifikation für die deutsche Meisterschaft sammeln. Im Juni verkündete der DVV, dass die Meisterschaft in Timmendorfer Strand trotzdem stattfindet und vorher jeweils drei Turniere pro Geschlecht ausgetragen werden.[1] Am ersten Turniertag in Düsseldorf gab der DVV bekannt, dass die Turnierserie wegen des Sponsors als Comdirect Beach Tour ausgetragen wird.[2]
Modus
Die teilnehmenden Teams wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die besten Teams der deutschen Rangliste, die für die deutsche Meisterschaft automatisch qualifiziert waren, spielten die Turniere zur Vorbereitung, um Spielpraxis zu bekommen („Top-Teams-Turniere“). Dabei konnten auch internationale Teams teilnehmen.[1] Die schlechter platzierten Teams der Rangliste und Teilnehmer mit einer Wildcard ermittelten die weiteren DM-Teilnehmer („Road to Timmendorf“).[1][3] Bei jedem Qualifikationsturnier gewannen die Finalisten und der Drittplatzierte einen Startplatz für Timmendorf. Dabei diente eines der neun Teams als Nachrücker („Back-up-Duo“).[1]
Die Sieger des ersten Qualifikationsturniers nahmen am zweiten Top-Teams-Turnier teil. Daher wurde die Top-Teams-Konkurrenz seit dem jeweils zweiten Turnier erweitert und in unterschiedlichen Systemen gespielt.
Turniere
Die Turniere der Comdirect Beach Tour wurden vom 17. Juli bis 23. August im wöchentlichen Wechsel zwischen Frauen und Männern ausgetragen.[1] Zunächst fanden jeweils zwei Turniere in Düsseldorf statt. Dazu nutzte der DVV die Anlage neben der Merkur Spiel-Arena, auf der zuvor die Beach-Liga stattfand.[3] Die letzten Turniere wurden am Bundesstützpunkt in Hamburg ausgetragen.[3]
Christ/Ziemer stehen damit als erste Nachrücker für die Deutsche Meisterschaft fest, die bei der Absage eines anderen Teams in Timmendorfer Strand antreten.
Georg und Peter Wolf stehen als erste Nachrücker für die Deutsche Meisterschaft fest, die bei der Absage eines anderen Teams in Timmendorfer Strand antreten.
Nach der Veröffentlichung des Qualifikationsmodus kam es zu einem offenen Konflikt zwischen dem Verband und einigen Spielern. Diese Spieler bezeichneten den Modus mit einigen gesetzten Teams als unfair und kritisierten vor allem die mangelhafte Kommunikation des Verbands.[4] Ein alternativer Vorschlag der Spieler für einen Modus, bei dem sich alle Teams qualifizieren müssen, sei abgelehnt worden.[4]Eric Stadie, Matti Binder und Dirk Westphal kündigten deshalb an, nicht an der Qualifikation teilzunehmen.[4] Der DVS-Geschäftsführer Volker Braun und der DVV-Athletensprecher Jaromir Zachrich reagierten in einem Interview auf die Kritik.[5] Braun sagte, dass der Modus nicht willkürlich sei und für das Fernsehen und die Sponsoren ein attraktives Paket biete. Zachrich gestand Fehler bei der Kommunikation ein, betonte jedoch „die sportfachliche Verantwortung [...], um einen Modus zu finden, der für alle einigermaßen gerecht ist, bei dem jeder aber auch Abstriche machen muss“. Er wies außerdem darauf hin, dass die gesetzten Top-Teams auf Preisgelder verzichten würden.
Medien
Die Spiele wurden bei Sport1 im Free-TV und in mehreren Live-Streams übertragen.[6] Von der deutschen Meisterschaft und der vorher stattfindenden Comdirect Beach Tour sollen dabei 21 Stunden im Fernsehen gezeigt werden.[1] Im Free-TV übertrug Sport1 samstags ein Spiel und sonntags zwei Spiele.[6] Dirk Berscheidt war als Kommentator dabei, während Julius Brink wie bei der Techniker Beach Tour als Moderator und Experte auftrat.[7]
Live-Streams waren auf verschiedenen Plattformen zu sehen. Sport1.de sendete samstags und sonntags.[6] Alle Spiele waren bei Sportdeutschland.TV zu sehen.[6] Alle Spiele auf dem Center Court wurden an den ersten drei Wochenenden außerdem in interaktiver Form mit Chat auf dem kostenlosen Twitch-Kanal Trops4 (hier wurde vorher die Beach-Liga gezeigt) übertragen und unter anderem von Alexander Walkenhorst, Dirk Funk und Martin Stuber kommentiert. Kurz vor dem vierten Turnier in Düsseldorf verbot der DVV weitere Übertragungen bei Trops4, nachdem Walkenhorst Kritik geäußert hatte.[8]
Organisation und Zuschauer
Das diesjährige Konzept wurde von der DVV-Vermarktungsagentur DVS erarbeitet.[3] Alexander Walkenhorst als Organisator der Beach-Liga lieferte die Grundlage dafür, wie DVS-Geschäftsführer Volker Braun bestätigte.[9] Walkenhorst gab laut eigener Aussage auch das für die Beach-Liga erarbeitete Hygienekonzept an den Verband weiter.[10]
Angesichts der Hygienemaßnahmen zur Pandemiebekämpfung fanden die Turniere in Düsseldorf und Hamburg ohne Zuschauer vor Ort statt.[3]