Cappel liegt etwa acht Kilometer westlich des Blomberger Stadtzentrums. In Cappel gibt es auf 2,81 km² Fläche 552 Einwohner, das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 196 Einwohnern/km². Den Mittelpunkt des Dorfes bildet außer der Kirche die 1992 umgebaute alte Dorfschule, die den Vereinen als Versammlungsort dient.
Geschichte
Vermutlich um 800 n. Chr. wurde hier eine Kapelle in der Nähe eines Brunnens errichtet, wahrscheinlich die erste christliche Kirche und Gemeinde in Lippe. Eine Urkunde aus dem Jahr 1366 gibt darüber Auskunft, dass Cappel einer der Amtssitze (Verwaltungsstellen) des lippischen Landesherrn Bernhard V. war. Bis 1590 trafen sich in Cappel die Vertreter der lippischen Städte und Adelsgüter, die sogenannten Landstände, um sich mit dem Landesherrn zu beraten.
Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges, am 8. September 1636, wurde die Kirche von durchziehenden schwedischen Truppen geplündert und niedergebrannt. Es blieb nur der massive Unterbau des Kirchturms erhalten. Auf dem alten Grundriss wurde eine neue Kirche errichtet. Sie war allerdings so schlecht konstruiert, dass das Kirchenschiff am 22. Juli 1827 kurz nach Beendigung des Gottesdienstes einstürzte. Eine neue Kirche im klassizistischen Stil wurde unverzüglich wieder aufgebaut und zwei Jahre später eingeweiht.[2]
Cappel wurde im 13. Jahrhundert als Cappelen bzw. Cappele im Driburger Lehnsregister erstmals schriftlich erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte sind folgende Versionen ebenfalls als Ortsnamen belegt: Kappeln (1363), Kappele (1394), Cappeln (1430 bis 1480), Cappelde (um 1451, in einer Archidiakonatsliste), Cappelde (1502), Kappellen (1513), Cappelde (1589/90, im Landschatzregister), Cappell (um 1620, im Salbuch), Cappel (1714), Cappeln (um 1758) sowie Käppel (1874).[6]
Politik
Der derzeitige Ortsvorsteher ist Dietmar Albrecht (Stand: 18. Dezember 2008).
Die in Großenmarpe, Kleinenmarpe, Cappel, Mossenberg und Eschenbruch lebenden Juden errichteten in den Jahren 1844/45 eine Synagoge in Cappel. Aufgrund des immer schwächer werdenden Besuchs aus der jüdischen Gemeinde wurde die Synagoge schließlich verkauft und 1896 abgerissen.[3] Der ehemalige Jüdische Friedhof Cappel auf dem Meierberg steht heute unter Denkmalschutz.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jedes Jahr findet das „Lockfest“ statt, das immer im Sommer viele Besucher anlockt, die dann die Klänge bekannter Musik-Titel genießen. Wiederkehrende Veranstaltungen sind außerdem das „Mai-Singen“ des Männergesangvereins, das Sportfest, ein Boßel-Turnier und ein Weihnachtsmarkt. Dazu kommt die Dorfmeisterschaft in Kniffel und Darts, die der Ziegler- und Handwerkerverein Cappel-Mossenberg-Wöhren veranstaltet.[2]
Sport
Seit Beginn der 1980er Jahre ist Cappel ein attraktiver Ort für Golfspieler geworden. Der Lippische Golfclub betreibt am Dorfrand eine 18-Loch-Anlage. Darüber hinaus gibt es das Waldstadion nicht nur für Fußballspieler und mehrere Tennisplätze.[2]
Weblinks
Commons: Cappel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Birgit Meineke: Die Ortsnamen des Kreises Lippe. (= Westfälisches Ortsnamenbuch Band 2). Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89534-842-6, S. 110. (PDF)