Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management
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Bundesdeutscher Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M. e. V.)
Rechtsform
Gemeinnütziger Verein
Organisationstyp
Unternehmensnetzwerk
Gründung
1984
Sitz
Hamburg (Bundesgeschäftsstelle)
Zweck
Unterstützung einer nachhaltigen Unternehmensführung; Förderung praktischer Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen; Wirtschaftsökologische Informationen, Bildungsveranstaltungen und Projekte
Vorstand
Yvonne Zwick – stellvertretend: Martin Oldeland, Dieter Brübach
Satzungsgemäßer Zweck des Vereins ist es, Unterstützung bei der Einführung und Fortentwicklung einer umweltbewussten und nachhaltigen Unternehmensführung und bei der Förderung von praktischen Umweltschutzmaßnahmen zu bieten sowie für die Bereitstellung bzw. Vermittlung wirtschaftsökologischer Informationen zu sorgen.[1] Mitglieder können freiwillig eine Willenserklärung des Vereins, den B.A.U.M.-Kodex für nachhaltiges Wirtschaften[2] unterschreiben und dürfen daraufhin das Vereinslogo verwenden.
B.A.U.M. versteht sich als branchenübergreifendes Kompetenz- und Kommunikationsnetzwerk für Akteure aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien und Verbänden und unterstützt seine Mitglieder bei Vernetzung, Austausch und Kompetenzentwicklung zu Nachhaltigkeitsthemen, beim Aufbau und bei der Weiterentwicklung ihres Nachhaltigkeitsmanagements sowie bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Das Angebot von B.A.U.M. richtet sich an Unternehmen aller Branchen, insbesondere KMU, die nachhaltiges Management fördern und umsetzen wollen, wie z. B. Baufritz, Tchibo, Voelkel, Gut Wulksfelde oder das Wuppertal-Institut.[3]
Veranstaltungen und Wettbewerbe
Der Verein veranstaltet regelmäßig praxisorientierte Workshops und Fachtagungen,[4] wie z. B. den Unternehmenstreff Nachhaltigkeit, die Climate-Action-Reihe, die B.A.U.M.-Jahrestagung und das Sustainability Leadership Forum (SLF),[5] um den Wissenstransfer sowie die inhaltliche Erarbeitung konkreter Problemlösungen durch den direkten Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu ermöglichen.
B.A.U.M. organisierte eigene Wettbewerbe wie z. B. seit 2008 den Wettbewerb Büro & Umwelt,[6] welcher den schonenden Umgang mit Ressourcen im Unternehmen und die Beachtung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekten beim Einkauf von Büroprodukten auszeichnet, sowie den Bundespreis Umwelt & Bauen als Kooperationspartner des Umweltbundesamts.
Projekte
Der Verein initiiert Projekte unter aktiver Einbeziehung von Unternehmen, z. B. Wirtschaft pro Klima, nachhaltig.digital, SDG-Scouts, Mobility Policy.
B.A.U.M. ist auch an Forschungsprojekten beteiligt, z. B. als Verbundpartner an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Projekt „Ganzheitliches Management von Energie- und Ressourceneffizienz in Unternehmen (MERU)“, dessen Ziel es ist, Rebound-Effekte in Unternehmen konzeptionell und empirisch zu untersuchen und Empfehlungen für Wirtschaft und Politik zu entwickeln.[7]
Fonds
Der Mitbegründer und Ehrenvorsitzende des Vereins Maximilian Gege initiierte die B.A.U.M. Zukunftsfonds e.G., heute B.A.U.M. Zukunftsgenossenschaft, die eine finanzielle Investition von Bürgern in Projekte der Energieeinsparung, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien mit einer Rendite von 3–5 % erlaubte.[8] Der Fonds wurde mit dem SPD Innovationspreis ausgezeichnet.[9] Mit dem B.A.U.M. Fair Future Fonds gibt es einen weiteren Fonds, der die Investition von Privatanlegern in kleine bis mittlere Unternehmen ermöglicht, die nachhaltig agieren.[10] Die Bewertungskriterien fußen auf den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen sowie den Kriterien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK).
Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis
Seit 1993 verleiht der Verein seinen eigenen B.A.U.M.-Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis. Mit dem undotierten Preis wurden inzwischen etwa 300 Persönlichkeiten für ihre herausragenden persönlichen Leistungen und ihr individuelles Engagement im betrieblichen Umweltschutz und Nachhaltigkeitsmanagement ausgezeichnet, darunter Ibrahim Abouleish von Sekem, Antje von Dewitz von Vaude, Thomas Jorberg von der GLS-Bank, Friederike Otto vom Imperial College London, Klaus Töpfer und Ernst Ulrich von Weizsäcker. Wichtiges Kriterium bei der Auswahl und Bewertung der Preisträger sind die Praxisrelevanz und die Übertragbarkeit der initiierten Maßnahmen auf andere Unternehmen. Der B.A.U.M.-Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis wird in den Kategorien International, Großunternehmen, Kleine und Mittelständische Unternehmen, Digitalisierung, Wissenschaft und Medien vergeben.[11]
Vereinsstruktur
Der Verein wurde 1984 gegründet und ist als gemeinnützig anerkannt. Dem geschäftsführenden Vorstand gehören Dieter Brübach und Martin Oldeland an. Den Vorsitz hat Yvonne Zwick inne, zuvor Stellvertretende Generalsekretärin und Leiterin des Büro Deutscher Nachhaltigkeitskodex beim Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung. Sie übernahm das Amt am 1. Januar 2021 in der Nachfolge von Maximilian Gege, einem der Gründer von B.A.U.M.[1]
Beirat der Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF)
Vorstand der Charta Digitale Vernetzung
Auszeichnungen (Auswahl)
2014 – Ausgezeichneter Ortder Initiative Deutschland – Land der Ideen – Auszeichnung des B.A.U.M.-Projekts „Regionale EnergieEffizienzGenossenschaften (REEG)“[13]
2013 – SPD Innovationspreis2013 für die „B.A.U.M. Zukunftsgenossenschaft eG“[14]
2005 – Auszeichnung des B.A.U.M.-Projekts „Mitarbeiter Motivation für Nachhaltigkeit“ (MIMONA) als Offizielles Projekt der Weltdekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen[15]
2000 – Umweltschutzpreis des Bundesverbands der Deutschen Industrie mit dem Sonderpreis „Umweltinformationen der Unternehmen“[16]
1995 – Deutscher Umweltpreis 1995 der Deutschen Bundesstiftung Umwelt | Stichwort: Umweltorientierte Unternehmensführung an Georg Winter, einen der Gründer von B.A.U.M.[17]
Kritik
Der Verein fordert keine verbindlichen Regeln von den Mitgliedern. Der Verein verifiziert in den Statuten nicht näher, was „Nachhaltigkeit“ und „Nachhaltigkeitsmanagement“ konkret an Maßnahmen in der Unternehmenspolitik bedeuten.
2011 ging der B.A.U.M.-Umweltpreis an den damaligen Unilever-Chef Harry J. M. Brouwer, da er „die Nachhaltigkeitsaktivitäten des Konzerns entscheidend geprägt und vorangetrieben“ habe.[26] Diese Verleihung war von anderen NGOs kritisiert worden, u. a. aufgrund der bei Unilever zu jenem Zeitpunkt nicht als nachhaltig gesicherten Bezugsquellen von Palmöl. Der Verein „Rettet den Regenwald“ verlieh als Reaktion darauf dem Unilever-Chef daher seinen AntipreisBAUM-AB-Preis „für Beihilfe zur Umweltzerstörung und Missachtung der Menschenrechte in Indonesien“. Reinhard Behrend von „Rettet den Regenwald“ charakterisierte den Verein B.A.U.M. im Zusammenhang mit der umstrittenen Umweltpreisverleihung 2011 wie folgt: „B.A.U.M. ist ein Verein, in dem 500 Wirtschaftsbetriebe sitzen, die sich gegenseitig medienwirksam auf die Schulter klopfen.“[27]
Eine weitere von Umweltorganisationen kritisierte Preisverleihung gab es 2014 in der Kategorie Großunternehmen an Michael Ungerer als Präsident und Monika Griefahn als Direktorin für Umwelt und Gesellschaft des Kreuzfahrtunternehmens AIDA.[28]
Publikationen (Auswahl)
Wilhelm Bode, Rainer Kant, B.A.U.M. e. V. (Hg.): Dauerwald – Leicht gemacht: Ein Kurzleitfaden für die Praxis. Rangsdorf: Natur & Text, 2021. ISBN 978-3-942062-54-1
B.A.U.M. e. V. (Hg.): Pioniere der Nachhaltigkeit. 25 Jahre B.A.U.M.-Umweltpreis. München: oekom, 2018. 144 S. ISBN 978-3-96238-075-5
Gege, Maximilian & Heib, Marilyn (Hg.): Erfolgsfaktor Energieeffizienz. Investitionen, die sich lohnen. München: oekom verlag, 2011. ISBN 978-3-86581-267-4
Gege, Maximilian: Unterwegs zu einem ökologischen Wirtschaftswunder. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt, 2008. ISBN 978-3-434-50615-7
Einzelnachweise
↑ abTransparenz ist uns wichtig. In: Website des Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management. Abgerufen am 19. März 2022.
↑Wer wir sind und wofür wir stehen. In: Website des Bundesdeutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management. Abgerufen am 19. März 2022.
↑B.A.U.M-Veranstaltungen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. März 2022; abgerufen am 19. März 2022.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/baumev.de