Sie setzt dabei auf Klimaschutzprojekte zur freiwilligen Kompensation von Treibhausgasen in Ländern des Globalen Südens, die einerseits Treibhausgase binden oder Emissionen reduzieren, andererseits den wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt fördern, die Umwelt und Biodiversität schützen und die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbessern.[3]
Die Allianz versteht sich als institutionalisierte Multi-Akteurs-Partnerschaft, die insbesondere bei privaten Akteuren in Industrieländern dafür wirbt, neben Maßnahmen zur Reduzierung eigener Emissionen qualitativ hochwertige Klimaschutzprojekte (mit-) zu finanzieren, und sie dabei unterstützt, einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung zu leisten.[4]
Die Stiftung sichert und multipliziert die Arbeit der Allianz langfristig. Sie wird vom Vorstandsvorsitzenden Peter Renner und von der Vorständin Olivia Henke geleitet.[5] Sitz der Geschäftsstelle ist in Berlin.[6]
Die im Herbst 2020 gegründete Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima wird vom Vorstandsvorsitzenden Peter Renner und von der Vorständin Olivia Henke geleitet. Das Kuratorium der Stiftung ist besetzt mit Heike Henn (BMZ) als Vorsitzende, stellvertretenden Vorsitzenden Barbara Schnell (KfW-Bankengruppe), Stefan Grimm (NOVENTI Health SE) und Melanie Habelitz-Wollgam (Bayerische Staatskanzlei).[7]
Um das übergeordnete Ziel, die Förderung von globaler, nachhaltiger Entwicklung und internationalem Klimaschutz, zu erreichen, verfolgt die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima mehrere Teilziele:[9]
die politische Anerkennung der Kompensation von Emissionen, die über die Verpflichtungen von Paris hinausgeht. Sie tritt ein für das 1,5 Grad Ziel des Abkommens von Paris und sie unterstützt die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen;
ein massives Wachstum des freiwilligen Emissionshandelsmarktes;
eine Verbesserung der institutionellen und politischen Rahmenbedingungen;
die Erfassung und Kommunikation bereits erfolgter Kompensationsmaßnahmen;
die Mobilisierung von Finanzmitteln für Klimaschutz und Entwicklung;
politische Unterstützung und Orientierungsleistungen für die Unterstützer der Allianz;
die Ermöglichung von Erfahrungsaustausch sowie Bündelung und Verbreitung von Know-how;
die Vernetzung der verschiedenen Stakeholder;
die Internationalisierung des Ansatzes;
Umsetzung und Aktivitäten
Die Allianz für Entwicklung und Klima bringt Unternehmen, Organisationen und Institutionen in Kontakt mit Anbieter des freiwilligen CO2-Kompensationsmarktes („Partner für Entwicklung und Klima“).[10] Die Website der Stiftung bündelt dazu den Auftritt von mehreren Partner für Entwicklung und Klima und bietet somit einen Überblick über den freiwilligen Kompensationsmarkt.[11] Die Partner für Entwicklung und Klima beraten bei der Auswahl konkreter Projekte in Ländern des Globalen Südens, die neben dem Klimaschutz auch eine positive Wirkung auf Entwicklung und Umwelt zum Ziel haben und die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbessern. Die Projekte bzw. die Klimaschutzzertifikate aus den Projekten müssen anerkannten Standards entsprechen, die von einer Arbeitsgruppe in der Allianz für Entwicklung und Klima fixiert wurden.[12] Mit einigen Anbieter können außerdem eigene, individuelle Entwicklungs- und Klimaschutzprojekte entwickelt werden.
Darüber hinaus veranstaltet die Stiftung für ihre Unterstützer regelmäßige Jahreskonferenzen mit Projektmessen, Workshops und Fachvorträgen zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung.[13] Zu den Stiftungszwecken zählt zudem die Bildungs- und Aufklärungsarbeit für Entwicklung und Klima.[14]
Des Weiteren erarbeitet und beauftragt die Stiftung Studien,[15] um den freiwilligen Kompensationsmarkt, den entwicklungs- und klimapolitischen Rahmen sowie Trends in der Entwicklungs- und Klimafinanzierung zu begleiten und mitzugestalten. So erschien beispielsweise 2021 die Studie zu Artikel 6 des Pariser Abkommens und dessen Bedeutung für den freiwilligen Markt, 2022 eine Studie zu den Entwicklungswirkungen von Projekten im freiwilligen Kohlenstoffmarkt und zuletzt ein Konzeptpapier zu den Grundprinzipien eines Contribution Claim-Ansatzes.[16][17] In Fact-Sheets und Leitfäden[18] stellt die Stiftung außerdem vielfältige Informationen von Grundlagenwissen bis zu Praxistipps zusammen.
Im regelmäßig erscheinenden Podcast „Grad° Global“ der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima ist die Moderatorin Anja Backhaus im Namen der Stiftung mit Gästen zum Thema Entwicklung und Klima im Gespräch.[19]
Seit 2023 bietet die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima ihren Unterstützer ein von unabhängiger Instanz geprüftes Siegel an. Mit dem Siegel SDGold werden Organisationen ausgezeichnet, die sich für nachhaltige Entwicklung starkmachen. Und sich damit für Entwicklung und Klima im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen einsetzen. Mit dem verliehenen Siegel, das dies in fünf Schritten bemisst, können Organisationen ihren Einsatz glaubhaft und transparent kommunizieren.[20]
Organisationspolitik zur Förderung von Entwicklung und Klima
Ambitionierte Klimaschutzziele und -maßnahmen
Wirksame Kompensation und zusätzlicher Klimaschutz
Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und zusätzliches Engagement
Bei erfolgreichem Durchlaufen des Prozesses wird den Unterstützer der Allianz für Entwicklung und Klima das Siegel SDGold für drei Jahre verliehen. Und zeichnet Organisationen als Excellence in Sustainable Development aus.[21]
Unterstützer und Partner
Unterstützer
Unternehmen, Organisationen, Institutionen, Vereine und Verbände, Behörden, zivilgesellschaftliche Akteure und Privatpersonen können durch Unterzeichnen einer „Mitmacherklärung“ zu Unterstützer der Allianz für Entwicklung und Klima werden.
Unterstützer der Allianz für Entwicklung und Klima verpflichten sich freiwillig dazu,
Klimaneutralität oder Klimapositivität anzustreben;
die Ziele zur nachhaltigen Entwicklung der Agenda 2030 (SDGs) und des Übereinkommens von Paris zu unterstützen und einen möglichst wirksamen Betrag zur Erreichung dieser Ziele zu leisten;
eine ganzheitliche Klimaschutzstrategie, die zum Ziel hat, möglichst schnell Treibhausgas-Emissionen zu vermeiden und zu vermindern, zu erarbeiten;
Entwicklungsanliegen im Sinne der Agenda 2030 und internationalen Klimaschutz zu befördern;
Die Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima steht im partnerschaftlichen Austausch mit dem BMZ und kooperiert mit der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC). Weitere Kooperationspartner sind die NABU International Naturschutzstiftung, Conservation International Europe, die Foundations Platform F20, die Initiative Sports For Future sowie das „Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030“. Zudem steht die Stiftung im partnerschaftlichen Austausch mit der Initiative „ClimateNeutralNow“ der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC)[8] sowie mit dem „Bündnis klimaneutrales Allgäu 2030“ des Energie- und Umweltzentrums (eza!) Kempten. Darüber hinaus gibt es Bezüge zur Initiative „Klimaneutrale Apotheke“[26] der NOVENTI Health SE.
Die Fernsehmoderatorin Nina Ruge ist seit Dezember 2019 erste offizielle Botschafterin der Allianz für Entwicklung und Klima.[27]
Die Allianz für Entwicklung und Klima ist Vorbild für die im September 2019 gegründete „Allianz für Entwicklung und Klima – Österreich“ des Österreichischen Rates für Nachhaltige Entwicklung und unterstützt diese in ihrem Aufbau.[28]
Partner für Entwicklung und Klima
Folgende Anbieter sind „Partner für Entwicklung und Klima“ der Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima (Stand Mai 2023):[29]