Die Commerzbank Aktiengesellschaft ist ein als Universalbank tätiges deutsches Kreditinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie wurde im Jahr 1870 als Commerz- und Disconto-Bank in Hamburg gegründet. 2018 war sie nach der Bilanzsumme die viertgrößte Bank und zweitgrößte Privatbank Deutschlands. Sie ist Mitglied der Cash Group. Mit einer Beteiligung von über 21 Prozent ist die Unicredit ihr größter Einzelaktionär.
Ziel war es, dem Hamburger Handel neue Finanzmittel zuzuführen und Handelsgeschäfte, vor allem internationale Geschäfte, zu erleichtern.[9] 1873 gründete man zum gleichen Zweck die TochtergesellschaftLondon and Hanseatic Bank in London. Sie war bis zum Ersten Weltkrieg tätig. In Deutschland war die Commerz- und Disconto-Bank zunächst nur in Hamburg vertreten. 1874 bezog sie das von Martin Haller entworfene Bankgebäude am Neß, das bis zu seinem Verkauf 2016 von der Commerzbank genutzt wurde.[10]
Deutschland entwickelte sich im ausgehenden 19. Jahrhundert zu einer leistungsfähigen Industrienation. Vor diesem Hintergrund ist die Ausdehnung der geschäftlichen Aktivitäten der Commerz- und Disconto-Bank zu sehen. Neben der Handelsfinanzierung und dem Kreditgeschäft mit dem Mittelstand knüpfte sie Anfang des 20. Jahrhunderts enge Beziehungen mit den Schlüsselindustrien der Zeit.
Der ehemalige Hauptsitz am Kasseler Königsplatz wird bis heute von der Commerzbank genutzt.
Mit der Übernahme des Frankfurter Bankhauses J. Dreyfus & Co. 1897 errichtete die Bank erste Filialen außerhalb Hamburgs in Berlin und Frankfurt am Main. Nach der 1905 erfolgten Übernahme der Berliner Bank verlagerte sich der geschäftliche Schwerpunkt nach Berlin, in die Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs.[11] Bis 1923 kaufte die Bank 46 Regionalinstitute und Privatbankhäuser und stieg so zu einer nationalen Großbank auf.[12] Im Anschluss an die Fusion mit der Mitteldeutschen Privat-Bank aus Magdeburg 1920 änderte die Commerz- und Disconto-Bank ihren Namen in Commerz- und Privat-Bank Aktiengesellschaft.[13] Sie verfügte nun deutschlandweit über 284 Filialen vor allem in Nord-, West- und Mitteldeutschland.
Hyperinflation, Weltwirtschaftskrise und Drittes Reich (1924–1945)
Nach Überwindung der Hyperinflation mussten deutsche Kreditinstitute zum 1. Januar 1924 eine Goldmark-Eröffnungsbilanz vorlegen. Die Commerz- und Privat-Bank bewertete ihr bisheriges Kapital von 700 Millionen Mark im Zuge dessen mit 42 Millionen Goldmark. Die wirtschaftliche Lage erholte sich in den Folgejahren scheinbar von den Folgen der Inflationswelle. 1927 richtete die Commerz- und Privat-Bank eine Auslandsvertretung in New York ein. Die Commerz- und Privat-Bank blieb auf Expansionskurs. 1929 kam es zur Fusion zweier Großbanken: Die Commerz- und Privat-Bank und die Mitteldeutsche Creditbank aus Frankfurt am Main schlossen sich zusammen. Durch den Zusammenschluss erweiterte die Commerz- und Privat-Bank ihr Filialnetz vor allem um neue Standorte in Hessen und Thüringen.[14]
1931, in der Währungs- und Bankenkrise („twin crisis“), gerieten mehrere Banken, darunter die Commerz- und Privat-Bank, in eine schwierige Situation (Deutsche Bankenkrise). Um die Banken zu retten, beschloss die Reichsregierung unter Reichskanzler Heinrich Brüning im Februar 1932 unter anderem die Fusion der Commerz- und Privat-Bank mit dem Barmer Bankverein, der ein dichtes Filialnetz in Nord- und Westdeutschland besaß. Eine gleichzeitig vorgenommene Kapitalerhöhung führte zu einer Teilverstaatlichung der neuen Bank. Das Reich und die staatliche Golddiskontbank waren mit 70 Prozent am Kreditinstitut beteiligt.[15] 1937 wurden diese Aktien wieder an private Anteilseigner verkauft.
In der nationalsozialistischen Diktatur passte sich die Commerz- und Privat-Bank wie andere Banken und Unternehmen dem politischen Primat an. Die Geschäftspolitik des Instituts blieb von betriebswirtschaftlichen Motiven geleitet, dabei verzichtete die Bank auf eine übersteigerte Expansion. Aus Gegnerschaft zur Sparpolitik der Ära Brüning unterstützten der Aufsichtsratsvorsitzende Franz Heinrich Witthoefft und der Vorstandssprecher Friedrich Reinhart der Commerz- und Privat-Bank im November 1932 die sogenannte Industrielleneingabe, mit der Reichspräsident Paul von Hindenburg aufgefordert wurde, Adolf Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Nach der Machtergreifung 1933 wuchs der Druck auch auf die Banken, jüdische Mitbürger aus ihren Positionen zu verdrängen. Jüdische Mitglieder des Aufsichtsrats und Vorstandes mussten ihre Ämter niederlegen.[16] Von 1938 an arbeiteten in der Commerz- und Privat-Bank keine jüdischen Mitarbeiter mehr.
Die Commerz- und Privat-Bank beteiligte sich ferner an dem von den Nationalsozialisten betriebenen Prozess der Arisierung. Wie andere Bankinstitute vermittelte sie „jüdische“ Unternehmen an Kunden oder andere Interessenten, die diese übernehmen wollten. Ziel der Bank war es, die Geschäftsbeziehungen zu den betreffenden Unternehmen zu erhalten. Genauere Zahlen liegen zwar nicht vor, aber nach neueren Forschungen könnte es sich in Anbetracht ihrer rund 360 Geschäftsstellen und der zahlreichen mittelständischen Kundschaft um rund 1.000 „Arisierungs“-Vermittlungen handeln.[17][18]
Die „11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz“ legte fest, dass das Deutsche Reich automatisch Eigentümer der Vermögensgegenstände ausgewanderter, deportierter und verstorbener Juden wurde. Alle Banken waren daher ab 25. November 1941 verpflichtet, deren Vermögen an das Deutsche Reich zu melden.[19][20]
1940 änderte die Bank ihren Namen. Aus Commerz- und Privat-Bank wurde Commerzbank Aktiengesellschaft. 1939 bis 1944 eröffnete die Commerzbank mehrere neue Filialen und Tochterinstitute in vom Deutschen Reich besetzten Ländern, darunter in der Tschechoslowakei, in Polen, Belgien, Estland und Lettland. In den Niederlanden übernahm sie das „jüdische“ Bankhaus Hugo Kaufmann & Co’s Bank.[21] Zu Grunde lagen hier weniger ideologische Überlegungen als vielmehr wirtschaftliche Interessen. Ohne die Expansion ins Ausland drohte die Bank hinter ihren Wettbewerbern zurückzubleiben. Kurz vor Kriegsende verlegte die Commerzbank aus Sicherheitsgründen ihre Hauptverwaltung von Berlin nach Hamburg.
Aufspaltung, Neuanfang und beginnende Internationalisierung (1945–1969)
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 und der Teilung Deutschlands in vier Besatzungszonen verlor das Kreditinstitut seine Filialen und Zweigstellen in der sowjetischen Besatzungszone und Ost-Berlin. Die dortigen Niederlassungen – knapp 45 Prozent – wurden geschlossen und entschädigungslos enteignet.[22] In den westlichen Besatzungszonen wurden die Großbanken zerschlagen und ihre Geschäftstätigkeiten auf eine Besatzungszone beschränkt. Auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung wurde die Commerzbank 1947 in neun regionale Nachfolgeinstitute aufgespalten.[23]
Amerikanische Besatzungszone:
Mitteldeutsche Creditbank in Frankfurt
Bankverein für Württemberg-Baden in Stuttgart
Bayerische Disconto-Bank in Nürnberg
Bremer Handelsbank in Bremen
Französische Besatzungszone:
Mittelrheinische Bank in Mainz
Britische Besatzungszone:
Bankverein Westdeutschland in Düsseldorf
Hansa-Bank in Hamburg
Merkur-Bank in Hannover
Holsten-Bank in Kiel
Dennoch war eine normale Geschäftstätigkeit für Banken praktisch unmöglich, da in den Nachkriegsjahren das Vertrauen in die Reichsmark immer weiter schwand. Die Währungsreform am 21. Juni 1948 und die Einführung der D-Mark war auch für die Commerzbank ein Neuanfang.[24] 1949 erlaubten die alliierten Mächte sowie der Berliner Magistrat wieder die Banktätigkeit in West-Berlin. In der Folge nahm die Bankgesellschaft Berlin AG, als zehnte Regionalgruppe der früheren Commerzbank, ihre Geschäftstätigkeit auf. 1952 machte es das Gesetz über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten möglich, dass sich die neun westdeutschen Regionalgruppen zu drei Nachfolgeinstituten zusammenschlossen: der Commerz- und Disconto-Bank AG in Hamburg, dem Bankverein Westdeutschland AG in Düsseldorf sowie der Commerz- und Credit-Bank AG in Frankfurt.[25] 1956 trat das „Gesetz zur Aufhebung der Beschränkung des Niederlassungsbereiches von Kreditinstituten“ in Kraft und ermöglichte den Zusammenschluss der drei Teilinstitute zur Commerzbank Aktiengesellschaft. Dieser wurde im Oktober 1958 mit Wirkung vom 1. Juli 1958 vollzogen, indem der Düsseldorfer Commerzbank-Bankverein die beiden Schwesterinstitute übernahm. Das neu gegründete Kreditinstitut wird am 4. November 1958 unter dem alten Namen Commerzbank AG im Handelsregister Düsseldorf eingetragen. Die Bank hatte zu dieser Zeit rund 7.700 Mitarbeiter und 185 Filialen in Westdeutschland.[26] Die Berliner Commerzbank AG wurde erst 1992, nach der deutschen Vereinigung, wieder auf die Muttergesellschaft verschmolzen.
Seit ihrer Gründung war die Commerzbank schwerpunktmäßig im Geschäftskundengeschäft aktiv; seit etwa 1900 kam auch das Geschäft mit privaten Kunden hinzu. In der Wirtschaftswunderzeit und dem aufkommenden Wohlstand des „neuen Mittelstands“ bekam das Privatkundengeschäft in den 1950er-Jahren eine noch weitaus größere Bedeutung. Ab 1958 durften Banken Filialen ohne amtliche Bedürfnisprüfung gründen, was die Commerzbank sofort nutzte. 1962 hatte sie mit 372 Filialen ihren Vorkriegsstand übertroffen. Gemeinsam mit Deutscher Bank und Dresdner Bank brachte die Commerzbank 1959 den „Kleinkredit für Jedermann“ auf den Markt. Zudem stieg die Commerzbank 1968 in die Baufinanzierung für private Kunden ein.[27][28] 1969 verzeichnete die Commerzbank erstmals mehr als 1 Million Privatkunden.[29]
Die 1950er- und 1960er-Jahre standen außerdem im Zeichen der beginnenden Internationalisierung des Finanzsektors. Die Commerzbank war dabei besonders aktiv.[30] 1952 eröffnete sie in Rio de Janeiro ihre erste Auslandsrepräsentanz nach dem Zweiten Weltkrieg. Es folgten Repräsentanzen unter anderem in Madrid (1953), Amsterdam (1955), Beirut (1957), Johannesburg (1958) und Tokyo (1961).[31] 1962 wird die Commerzbank-Aktie als erste Aktie eines deutschen Finanzinstituts an der Londoner Börse eingeführt.[32] 1967 gehört die Commerzbank zudem zu den Gründungsmitgliedern der Commercial Bank Ltd. in London und eröffnet eine Repräsentanz in New York. Wenig später, im September 1971, wurde die Repräsentanz in eine Filiale umgewandelt und war die erste Filiale eines deutschen Kreditinstituts in den USA überhaupt.[33] Bis 1969 verfügt die Commerzbank über neun Auslandsrepräsentanzen und vier Auslandsbeteiligungen. Im selben Jahr entsteht außerdem die Luxemburg Commerzbank International S.A. (CISAL), die für viele Jahre die größte Tochtergesellschaft der Commerzbank war.[34]
Zunehmende Internationalisierung (1970–1989)
Die 1970er- und 1980er-Jahre standen im Zeichen internationaler Kooperationen und weltweiter Expansion. 1970 vereinbarten Commerzbank und Crédit Lyonnais eine Kooperation, die durch den Beitritt des Banco di Roma 1971 zur Europartner-Gruppe ausgeweitet wurde. 1973 trat der Banco Hispano Americano als viertes Mitglied der Europartners-Gruppe bei. Im Rahmen dieser europäischen Bankenkooperation führte die Commerzbank 1972 das „Quatre Vents“-Logo ein, das sie bis Mitte 2010 verwendete. Der Crédit Lyonnais nutzte dieses Logo nur bis zum Jahr 2004.[35] Die Europartners-Gruppe selbst ging 1992 einvernehmlich auseinander.
Als erstes deutsches Kreditinstitut gründete die Commerzbank 1971 zudem eine operative Niederlassung in New York.[36] Es folgten Filialen in London (1973), Chicago (1974), Paris (1976), Brüssel und Tokio (1977), Antwerpen (1978), Hongkong (1979), Madrid (1980), Barcelona (1981) und Los Angeles (1985).[37] Außerdem nahmen Repräsentanzen in Singapur (1970), Kopenhagen und Teheran (1974), Kairo (1975), Moskau (1976), Jakarta (1977), Toronto (1979) und Peking (1982) ihren Betrieb auf. Zudem war die Commerzbank an einer Vielzahl von Neugründungen und Kapitalbeteiligungen im Ausland beteiligt. Sie gründete Tochtergesellschaften in Südostasien, den Niederlanden, der Schweiz und den USA, um eine internationale Geschäftstätigkeit sicherzustellen und weltweite Kooperationen zu ermöglichen.[38] Außerdem wurde die Commerzbank international an immer mehr europäischen Börsen gehandelt: Paris (1971), Brüssel und Zürich (1973), Luxemburg und Amsterdam (1974) und schließlich Tokio (1986).
Neu für den Kunden war in den 1970er-Jahren die Einführung des Eurocheques, die die Commerzbank mit mehreren europäischen Kreditinstituten voranbrachte. Kunden konnten nun per Scheckkarte in 30 europäischen Ländern Bargeld abheben. Die Eurocheque-Karte mit Magnetstreifen für den Gebrauch an Geldautomaten kam 1981 auf den Markt. 1982 stellt die Commerzbank im Zuge dessen ihren ersten Eurocheque-Geldautomaten in Frankfurt auf.[39] Bis 1989 betreute die Commerzbank über drei Millionen Kunden, für die mehr als sechs Millionen Konten geführt wurden. 1974 bezog die Commerzbank die neue Zentrale in Frankfurt am Main, das von Richard Heil konzipierte „Zwei-Scheiben-Haus“.[40][41]
Aufbau Ost, weitere Internationalisierung und Einstieg ins Onlinebanking (1990–1997)
Frankfurt entwickelte sich in den 1950er-Jahren mehr und mehr zum wichtigsten Finanzplatz Deutschlands. Nachdem die Commerzbank immer mehr zentrale Abteilungen in die Mainmetropole verlagert hatte, verlegte sie 1990 schließlich auch den juristischen Sitz von Düsseldorf nach Frankfurt.[42]
1990 ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung den westdeutschen Banken neue geschäftliche Möglichkeiten in den neuen Bundesländern. Während die Deutsche Bank und Dresdner Bank Beteiligungen an der früheren Staatsbank der DDR erwarben, entschied sich die Commerzbank frühzeitig dafür, ein eigenes Filialnetz aufzubauen. Im Januar 1990 richtete sie ein Verbindungsbüro in Ost-Berlin ein und am 30. Juni 1990 eröffnete der deutsche BundesaußenministerHans-Dietrich Genscher in Halle ihre erste Bankfiliale in der DDR.[43] Ende 1990 verfügte die Commerzbank über 51 Filialen und mehr als 100.000 Kunden in den neuen Bundesländern.[44] Den Aufbau des Geschäfts leitete Klaus-Peter-Müller, der am 1. November 1990 in den Vorstand berufen wurde.[45] Die deutsche Wiedervereinigung führte 1992 auch zur Eingliederung der Berliner Commerzbank in die Muttergesellschaft.[46]
Anfang der 1990er-Jahre gelang es der Commerzbank, ihren Ertrag signifikant zu steigern.[47] Dennoch war der Aktienkurs vergleichsweise niedrig, was zu einer Kostensenkung in Verbindung mit einem Stellenabbau führte.[48][49] Dies verbesserte abermals die Ertragssituation.[50] Die Commerzbank stellte ihren Aktionären daraufhin eine höhere Dividende in Aussicht.[51]
Die in den beiden vorhergegangenen Dekaden eingeleitete Internationalisierungsstrategie setzte die Commerzbank auch in den 1990er-Jahren fort. Den neuen Markt in Mittel- und Osteuropa erschloss sie sich durch Neugründungen und Zukäufe.[52] 1992 eröffnete in Prag eine Filiale, 1993 nahm in Budapest eine Tochtergesellschaft den Betrieb auf.[53] 1994 übernahm die Commerzbank zunächst 21 Prozent an der polnischen Staatsbank Rozwoju Eksportu S.A. (BRE-Bank), einer Geschäftskundenbank zur Unterstützung der polnischen Exportwirtschaft. Später erhöhte die Commerzbank ihren Anteil schrittweise auf rund 70 Prozent.
In diesen Jahren entstanden weltweit zahlreiche neue Filialen bzw. Tochtergesellschaften: in Singapur (1990), Gibraltar (1991), Tokio (1992), Dublin (1994), Hongkong (1994), Shanghai (1994), Johannesburg/Südafrika (1995), Mumbai (1995), Singapur (1995), Labuan/Malaysia (1996) und Belgien (1997).[54] Zusätzlich eröffnete die Bank ein Büro in Brüssel (1992), dem Sitz der Europäischen Kommission.[55] Dadurch sowie durch den Erwerb zahlreicher Beteiligungen an Banken, Immobilien- und Kapitalgesellschaften weltweit, konnte die Commerzbank ihre deutschen Geschäftskunden bei ihren Expansionsplänen weltweit besser unterstützen.
Das Institut verdiente in den 1990er-Jahren rund zwei Drittel seines Ergebnisses im Ausland.[56][57][58] Vorstandschef Martin Kohlhaussen forderte dennoch mehr Leistung ein, vor allem vom Vertrieb der heimischen Filialen.[59] Man wollte die Eigenkapitalrendite signifikant steigern, um im internationalen Vergleich besser bestehen zu können.[60][61] Denn aufgrund ihrer international vergleichsweise niedrigen Bilanzsumme galt die Commerzbank in den 1990er-Jahren als Übernahmekandidat.[62][63] Tatsächlich gelang es dem Institut, die Kundenzahlen spürbar zu steigern. Mit weniger Filialen erwirtschaftete das Institut mehr Gewinn.[64] Gleichzeitig schaffte die Bank neue Angebote, etwa für den Bezug von Bargeld an Tankstellen und Online-Banking für Geschäftskunden. Die Auslagerung von Beschäftigten in ein Zeitarbeitsunternehmen wurde von der Öffentlichkeit hingegen kritisch aufgenommen.[65] In diese Zeit fiel im deutschen Heimatmarkt auch die Gründung der Commerz Grundbesitz-Investmentgesellschaft in Wiesbaden (1992), die den offenen Immobilienfonds Haus-Invest verwaltet, der Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung an der Hypothekenbank Essen AG (1994) sowie die Gründung der CommerzLeasing und Immobilien GmbH (1995).[66]
Mit der Gründung der Comdirect Bank GmbH 1995 stieg die Commerzbank in den aufstrebenden Markt der Direktbanken ein.[67] Die Comdirect begann als Direktbank und Discount-Broker, ging 2000 an die Börse und hatte bis zur Gesellschaftsauflösung zum 1. November 2020 eine Universalbanklizenz mit über 2,8 Millionen Kunden.[68][69][70][71]
1997 führte die Commerzbank Onlinebanking ein. 1994 bis 1997 baute die Commerzbank den Commerzbank Tower in Frankfurt am Main, in dem wichtige Zentralabteilungen zusammengezogen wurden.[72] 1998 eröffnete sie zudem eine Repräsentanz in der Hauptstadt Berlin am Pariser Platz in Berlin-Mitte. Das Grundstück in unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Tor hatte sie schon 1995 erworben.[73]
Investmentbanking und Wachstum durch Übernahmen (1998–2007)
Nachdem die Commerzbank im Verlauf der 1990er-Jahre Beteiligungen an zahlreichen ausländischen Kreditinstituten und Versicherungen erworben hatte, kaufte sie 1998 rund 30 % der Korea Exchange Bank.[74] Sie wollte dadurch stärker an der Entwicklung der aufstrebenden asiatischen Märkte teilhaben.
Bereits seit den ersten Jahren der Bundesrepublik war die Commerzbank im Kapitalmarktgeschäft tätig. Sie beteiligte sich an Emissionen und Börseneinführungen für deutsche und internationale Unternehmen sowie für die öffentliche Hand.[75] In den 1990er-Jahren konzentrierten sich zunächst vor allem angelsächsische Banken auf ein globales Investmentbanking, mit immer ehrgeizigeren Gewinnzielen. Im Zuge des Booms der „New Economy“ um die Jahrtausendwende wollte auch die Commerzbank davon profitieren. Kursrückgänge an den Börsen und ein Abschwung der Realwirtschaft beendeten dieses Kapitel schnell. Ihre globalen Ambitionen machte die Commerzbank 2004 in Teilen wieder rückgängig.[76] Sie gab den in der Öffentlichkeit umstrittenen Eigenhandel von Banken mit Kundengeldern vollständig auf und beschränkte sich darauf, Investment-Banking-Dienstleistungen für ihre überwiegend deutschen Geschäftskunden zu erbringen. Dies war mit der Streichung von 900 Stellen und einer Reduktion der Investment-Banking-Standorte auf Frankfurt, London und New York verbunden.
Übernahmegerüchte
Nach dem Scheitern des Zusammenschlusses zwischen Deutscher Bank und Dresdner Bank Anfang 2000 galt die Commerzbank als aussichtsreichster Kandidat für eine Übernahme der Dresdner Bank. Zu den diskutierten Möglichkeiten zählte auch die Gründung eines großen Finanzkonzerns unter Einbeziehung der Allianz. Letztendlich scheiterten die Pläne, da es nicht möglich war, die unterschiedlichen Interessen aller Beteiligten zusammenzuführen. Entscheidend war hier der Konflikt um die Bewertung von Commerzbank und Dresdner Bank im Zuge des Zusammenschlusses. Die Commerzbank bestand auf einer Fusion unter Gleichen.[77] Dies akzeptierte das Dresdner-Bank-Management nicht. Beide Banken betonten im Anschluss ihre Eigenständigkeit.
Teilübernahme der Schmidtbank
2004 übernahm die Commerzbank Teile der finanziell angeschlagenen Schmidtbank aus Hof (Saale) mit 70 Filialen und rund 360.000 Kunden.[78][79]
BRE Bank – Ausbau der Beteiligung
2003 übernahm die Commerzbank die Mehrheit an der polnischen BRE Bank.[80] Gleichzeitig plante die Commerzbank auch in kleineren Märkten wie beispielsweise in Rumänien zu wachsen.[81] Die Erträge aus Mittel- und Osteuropa sollten im Laufe von zwei Jahren um rund 50 % wachsen.[82] Dies ließ sich aufgrund von Verlusten der BRE Bank aber nicht realisieren.[83] Außerdem begann die Commerzbank Back-Office-Aktivitäten und IT-Dienstleistungen nach Polen und Tschechien zu verlagern.[84]
Einstieg bei der Bank Forum
Im Herbst 2007 erwarb die Commerzbank 60 % plus eine Aktie an der Bank Forum, die zu den zehn größten Banken der Ukraine zählt.[85][86] Die Commerzbank verkaufte die Bank 2012 wieder.[87]
Gründung und Übernahme der Eurohypo
2001 entschieden sich die Deutsche Bank, Dresdner Bank und Commerzbank, ihre Hypothekenbanken Eurohypo, Deutsche Hypothekenbank und RHEINHYP unter dem Namen der Deutsche-Bank-Tochter Eurohypo zusammenzuführen.[88] Die Eurohypo nahm in der zweiten Jahreshälfte 2002 ihren Geschäftsbetrieb auf.[89] Nach dem Zusammenbruch der Dotcom-Blase und den folgenden Turbulenzen der Finanzmärkte musste die Commerzbank bereits 2003 hohe Abschreibungen auf ihren Anteil an der Tochtergesellschaft vornehmen.[90] Zeitweise verzichteten die Großaktionäre auf ihre Dividende, um die Finanzierung der Eurohypo zu verbessern.[91] Um die Unabhängigkeit des Unternehmens zu stärken, plante die Eurohypo ihren Börsengang.[92]
Ungeachtet anfänglicher Schwierigkeiten entwickelte sich die Eurohypo zu einer wichtigen Komponente in der Ergebnisrechnung der Commerzbank.[93] Das Kreditinstitut stoppte daher den für 2005 geplanten Börsengang und bereitete selbst die Übernahme der Eurohypo vor.[94][95] Der Wiedereinstieg in die Staats- und Immobilienfinanzierung bedeutete eine entscheidende Veränderung in der Unternehmensstrategie[96], was Skepsis bei Analysten und Investoren hervorrief.[97] Im November 2005 gab die Commerzbank schließlich die vollständige Übernahme der Eurohypo bekannt und erwarb die Anteile der Deutschen und der Dresdner Bank.[98] Die Commerzbank rückte dadurch zur zweitgrößten deutschen Bank auf.[99] Zur Finanzierung führte das Kreditinstitut eine Kapitalerhöhung durch. Die Eurohypo blieb auch nach der Übernahme weitgehend eigenständig. Das Geschäft mit Immobilien entwickelte sich zu einem wichtigen Standbein des Konzerns.[100][101]
Dresdner-Bank-Übernahme, Finanzkrise und ihre Folgen (2008–2013)
Vorgeschichte und Übernahmeankündigung
Im Laufe des Jahres 2008 wurden die Rufe aus der Politik nach einem nationalen Bankenchampion immer lauter. Dabei war auch eine große Fusion von Commerzbank, Dresdner Bank und Postbank im Gespräch. Die Allianz, die die Dresdner Bank 2001 übernommen hatte, um einen Allfinanzkonzern zu schaffen, war bereit, ihre Tochter wieder abzugeben. Bereits Mitte des Jahres galt ein Zusammenschluss von Commerzbank und Dresdner Bank als wahrscheinlich.[102]
Nach monatelangen Verhandlungen gab die Commerzbank am 31. August 2008 die Übernahme der Dresdner Bank bekannt.[103] Es handelte sich um den größten Zusammenschluss zweier Kreditinstitute in Deutschland und einen Meilenstein der Neuordnung des deutschen Finanzsektors.[104] Die Allianz bezifferte den Kaufpreis auf rund 9,8 Milliarden Euro, wobei das Unternehmen Verlustrisiken in Höhe von bis zu 975 Millionen Euro übernahm. Im ersten Schritt sollte die Commerzbank zunächst rund 60 % der Dresdner Bank erwerben.[105][106] Der Kaufpreis sollte teils bar, teils in neu emittierten Commerzbank-Aktien und teils durch Übertrag der Commerzbank-Fondstochter Cominvest beglichen werden. Ziel war eine Beteiligungsquote der Allianz an der Commerzbank von knapp 30 Prozent.[103][107]
Bei Nachverhandlungen Ende November 2008 senkte die Allianz daher den Übernahmepreis auf 5,5 Milliarden Euro. Zudem wurde die Übernahme vom zweiten Halbjahr 2009 auf Januar 2009 vorverlegt. Der günstigere Kaufpreis ergab sich, weil der Anteil der Allianz an der neuen Commerzbank durch den Erwerb einer bestimmten Anzahl von Aktien und nicht durch einen absoluten Gesamtpreis festgelegt war. Wegen des inzwischen stark gesunkenen Kurses der Commerzbank-Aktien reduzierte sich auch der Kaufwert.[110][111][112]
Bei Analysten und Investoren stieß die Fusion von Commerzbank und Dresdner Bank nach Ausbruch der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise mehr und mehr auf Kritik. Denn die Transaktion belastete erheblich die Kurse aller beteiligten Unternehmen.[113] Wegen der Ende 2008 offensichtlich gewordenen höheren Kreditrisiken der Dresdner Bank musste die Commerzbank den staatlichen Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) in Anspruch nehmen.[114][115] Nachdem sich die Bundesregierung und die Europäische Kommission über die Details der Hilfen geeinigt hatten, erhielt die Commerzbank eine stille Beteiligung in Höhe von 8,2 Milliarden Euro.[116] Die Commerzbank betonte, die Beteiligung des SoFFin sei durch die Abwertung der Banken erforderlich geworden und nicht durch die Übernahme der Dresdner Bank an sich.[117] Zum Jahreswechsel 2008/2009 musste die Bank um weitere Staatshilfen bitten.[118] Daraufhin erwarb die Bundesrepublik Deutschland 25 % der Commerzbank plus eine Aktie.[119] Die stille Beteiligung des SoFFin erhöhte sich im Folgenden auf rund 16,4 Milliarden Euro.[120]
Integration in 1000 Tagen
Seit dem 12. Januar 2009 firmiert die Commerzbank als alleiniger Eigentümer der Dresdner Bank und hält 100 Prozent der Aktien. Die Verschmelzung der Dresdner Bank auf die Commerzbank wurde am 11. Mai 2009 in das Handelsregister eingetragen.[121] Die Dresdner Bank hörte nach 139 Jahren auf zu bestehen. Nachdem sie bereits mit Ankündigung der Übergabe einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen hatte, schloss sie im März 2009 mit den Arbeitnehmergremien einen Interessenausgleich und einen Sozialplan, der den Abbau von rund 9000 Stellen sowie die Einigung über eine neue Organisationsstruktur für die Zentrale beinhaltete.
Die MarkeDresdner Bank wurde schrittweise aufgegeben, wobei die neue Commerzbank einzelne Elemente der Dresdner Bank übernahm. Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank das neue Firmenlogo vor. Es ähnelt dem Logo der Dresdner Bank, dem nach Jürgen Ponto benannten Ponto-Auge, ist jedoch gelb eingefärbt und hat einen leicht dreidimensionalen Effekt.[122] Mitte 2010 wurden alle Dresdner-Bank-Filialen in Commerzbank-Standorte umfirmiert. Von den ehemals 1540 Standorten schloss man 300 Standorte, wo die Commerzbank- und Dresdner-Bank-Filialen in unmittelbarer Nachbarschaft lagen. Bis heute gibt es aus markenschutzrechtlichen Gründen jedoch noch eine Dresdner-Bank-Filiale in Dresden.[123]
Die Dresdner Bank besaß eine umfangreiche Kunstsammlung. In der Öffentlichkeit Aufsehen erregte die Commerzbank, als sie daraus das Meisterwerk L’Homme qui marche I von Alberto Giacometti verkaufte. Für die Skulptur erzielte sie knapp über 65 Millionen £ und spendete den Erlös an deutsche Museen und eine konzerneigene Stiftung. Auch die restliche Sammlung überließ sie in Teilen verschiedenen deutschen Museen.[124]
Roadmap 2012
Als Lehre aus der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise sowie der Integration der Dresdner Bank stellte sich die Commerzbank neu auf. Mit der „Roadmap 2012“ wollte die Commerzbank ihr Privat- und Geschäftskundengeschäft in Deutschland weiter stärken. Der Fokus sollte nun auf einer profitablen Kundenbank liegen, während man sich von anderen Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehörten, trennte.[125]
Zu diesem Zweck bildete die Commerzbank Ende März 2009 eine interne Bad Bank, in die sie toxische bzw. nicht strategische Wertpapiere der Commerzbank, vor allem aus den Bereichen gewerbliche Immobilien- und Schiffsfinanzierung, in Höhe von rund 55 Milliarden Euro auslagerte.[126][127] Dies betraf auch die Eurohypo. Dieses Volumen wurde bis zum 30. September 2011 auf 12,0 Milliarden Euro reduziert.[128] 2012 entschied man sich letztendlich dafür, alle Aktivitäten der gewerblichen Immobilienfinanzierung und der Schiffsfinanzierung komplett abzubauen und die Eurohypo abzuwickeln. Sie firmierte vom 31. August 2012 bis zu ihrer Auflösung im Mai 2016 unter dem Namen Hypothekenbank Frankfurt.[129] Die griechische Schuldenkrise belastete die Rentabilität der Commerzbank vor allem in den Jahren 2010 bis 2012 unerwartet stark. Nachdem sich die Schieflage einzelner Staaten auf weitere Märkte auswirkte, kündigte die Commerzbank einen radikalen Sparkurs an und stellte die Vergabe neuer Kredite mit Ausnahme von Deutschland und Polen temporär ein.[130]
Rückführung der stillen Einlagen des SoFFin
Am 27. Mai 2011 hatte die Bank die Integration der Dresdner Bank nach 1.000 Tagen abgeschlossen. Ab April 2011 begann sie, die stillen Einlagen des SoFFin zurückzuzahlen. Dies finanzierte sie unter anderem mit einer der größten Kapitalerhöhungen der deutschen Geschichte: Das Volumen von rund 14 Milliarden Euro setzte sich aus elf Milliarden Euro aus der Kapitalerhöhung und drei Milliarden aus Reserven des Kreditinstituts zusammen. Der SoFFin erhielt zudem eine Sonderzahlung von rund 1 Milliarde Euro aus dem Eigenkapital der Bank als Entschädigung für entgangene künftige Zinsen. Er beteiligte sich seinerseits an den Kapitalerhöhungen der Bank, um seinen Anteil von 25 % plus eine Aktie zu erhalten.[131] Bei vielen Aktionären stieß der Schritt auf Kritik, wurde letztendlich aber von der Hauptversammlung genehmigt.
2013 überwies die Commerzbank die bis dahin verbliebenen 1,6 Milliarden Euro an den SoFFin sowie 750 Millionen Euro für die stillen Einlagen der Allianz SE. Hierzu führte die Bank eine Kapitalherabsetzung im Zuge einer Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 durch sowie eine anschließende Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht über 2,5 Milliarden Euro. Im Zuge dieser Maßnahme sank der Aktienanteil des Bundes von 25 auf rund 17 % des Grundkapitals, wodurch der Bund seine Sperrminorität von 25 Prozent aufgab und dennoch größter Aktionär der Bank blieb ist. Damit hatte die Bank sämtliche stille Einlagen unerwartet früh an den Bund zurückgezahlt.[132]
Digitalisierung (Zeit seit 2013)
Das Jahrzehnt nach Übernahme und Integration der Dresdner Bank brachte für die Commerzbank tiefgreifende Veränderungen mit sich. Verursacht wurden sie durch die zunehmende Digitalisierung aller Bereiche des öffentlichen Lebens. Vor diesem Hintergrund kam es zu mehreren Trends, die sich überlagerten und verstärkten: Seit etwa 2012 sorgen Finanztechnologien(Fintechs) für technologische Innovationen im Bankgeschäft. Gleichzeitig boten die großen amerikanischen Internetkonzerne Bankdienstleistungen an und machten so den klassischen Banken Konkurrenz.[133] Zudem stieg die Bedeutung mobiler Kommunikation deutlich an. 2018 verfügten in Deutschland über 80 % der Menschen über ein Smartphone.[134] Das erhöhte auch die Erwartungen der Kunden an Produkte und Dienstleistungen von Banken und löste eine grundlegende Veränderung der Geschäftsabläufe in der Branche aus. Diesem technologischen Wandel begegnete die Commerzbank mit mehreren, aufeinander folgenden Strategieprogrammen.
Strategische Agenda
Die im November 2012 formulierte Strategische Agenda 2016 stand noch unter dem Eindruck der Weltfinanzkrise. Die Bank nahm für sich in Anspruch, aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. „Ein ‚Weiter so‘ kann es in der Bankenbranche nicht mehr geben. Das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen, wird die wichtigste Aufgabe aller Banken in den kommenden Jahren sein“, formulierte der Vorstandsvorsitzende Martin Blessing für die gesamte Branche.[135] Die Commerzbank kündigte an, bis 2016 rund zwei Milliarden Euro in ihr Kerngeschäft zu investieren und eine moderne Multikanalbank für Privatkunden aufbauen zu wollen. Die Commerzbank baute im Filialgeschäft 1800 Stellen bis Ende 2015 ab. Die Bank erklärte eine hohe Kundenzufriedenheit als oberste Maxime ihrer Arbeit.[136] In der Schweiz gründete sie 2013 und 2014 sechs Filialen für Geschäftskunden in Basel, Bern, Lausanne, Luzern, St. Gallen und Zürich.[137] Ende 2021 wurden, mit Ausnahme des Büros in Zürich, die Schweizer Standorte wieder geschlossen.[138]
Strategien 4.0 und 5.0
Im Mai 2016 trat der bisherige Privatkundenvorstand Martin Zielke als Vorstandsvorsitzender an[139] und kündigte im September 2016 als Antwort auf die Herausforderung der Digitalisierung einen radikalen Konzernumbau an. Absicht war, die Bank zu einem digitalen Technologieunternehmen mit Fokus auf Privat- und Geschäftskunden umzubauen, das Investmentbanking einzuschränken und eine Automatisierung von 80 Prozent der bis dahin manuellen Geschäftsabläufe zu erreichen. Dies würde den Abbau von 9.600 Arbeitsplätzen bis Ende 2020 mit sich bringen.[140] Im September 2019 stellte die Commerzbank unter dem Namen Commerzbank 5.0 eine Weiterentwicklung des bisherigen Programms vor, um die Digitalisierung zu beschleunigen. Zugleich kam es zu Einschnitten im Filialnetz, das die Bank um rund 20 Prozent auf 800 Filialen reduzierte, und einem Stellenabbau von rund 4300 Vollzeitarbeitsplätzen.[141]
Die Commerzbank seit 2020
Im Juli 2020 kündigten der Vorstandsvorsitzende Martin Zielke und der Aufsichtsratsvorsitzende Stefan Schmittmann ihren Rücktritt an. Zuvor hatte es Meinungsverschiedenheiten zwischen der Unternehmensleitung und Großaktionären um einen geplanten Konzernumbau gegeben.[142] Im November 2020 erfolgte eine Verschmelzung mit der Comdirect Bank AG.
Im Januar 2021 kündigte der neue Vorstandsvorsitzende Manfred Knof an, insgesamt 10.000 Arbeitsplätze abzubauen und fast jede zweite der verbliebenen 790 Filialen in Deutschland zu schließen.[143] Um die Eigenständigkeit der Commerzbank zu wahren und Risiken aus der Inflation und der Zinsentwicklung abzufedern, wurden die Kosten massiv gesenkt.[144] Bis Anfang 2023 sollen rund 10.000 Vollzeitstellen abgebaut und etwa die Hälfte aller Filialen in Deutschland geschlossen werden.[145]
Im Geschäftsjahr 2022 veröffentlichte die Bank das beste Ergebnis seit mehr als 10 Jahren und wurde 2023 wieder in den DAX aufgenommen.[146][147] Seit 2018 erfolgte erstmals wieder eine Gewinnausschüttung.[148] In deutschen Wirtschaftsmedien war von einer „Trendwende“ der Commerzbank nach der Finanzkrise die Rede.[149]
Im Mai 2024 wurde bekannt, dass russische Behörden Vermögenswerte der Commerzbank im Wert von 93,7 Millionen Euro beschlagnahmt haben.[150]
Am 10. September 2024 beauftragte die Bundesregierung zwei US-Großbanken damit, per Auktion einen Teil ihrer Commerzbank-Aktien zu verkaufen. Die Unicredit kaufte den Anteil von 4,5 Prozent der Bundesregierung und noch weitere Aktien und besitzt nun insgesamt 9 Prozent der Commerzbank. Normalerweise müssen Investoren für derartige strategische Übernahmen eine Prämie zahlen. Schätzungen zufolge wären mindestens 20 Prozent Aufschlag realistisch gewesen – etwa 100 Millionen Euro mehr.[151]
Konzernstruktur
Die Commerzbank ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Ihr Gegenstand ist der „Betrieb von Bankgeschäften und Finanzdienstleistungen aller Art und von sonstigen Dienstleistungen und Geschäften, die damit zusammenhängen“. Dazu gehören auch Beteiligungen an anderen Unternehmen. Die Gesellschaft darf den Unternehmensgegenstand selbst oder in Zusammenarbeit mit Dritten verwirklichen. Sie ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die geeignet sind, den Geschäftszweck zu fördern. Die Bekanntmachungen der Commerzbank erfolgen im Bundesanzeiger, sofern nicht in- oder ausländische Gesetze etwas anderes bestimmen.[152]
Das Grundkapital der Commerzbank ist eingeteilt in rund 1,25 Mrd. auf den Inhaber lautende Stückaktien mit dem Nennwert von einem Euro.[152] Nach der Weltfinanzkrise 2007 erholte sich der Aktienkurs im Laufe des Jahres 2009 und stieg auf über 50 Euro, fiel dann jedoch in den Folgejahren und erreichte 2013 ein zwischenzeitliches Tief mit 5,79 Euro.[158] Die letzte Kapitalerhöhung fand 2015 statt.[159][160] Am 3. August 2016 kostete eine Aktie nur noch 5,20 Euro. Die Aktien werden an den deutschen Börsen sowie über Xetra gehandelt und sind im DAX gelistet.[161][162][163]
Mit einer Beteiligung von über 15 % ist die Bundesrepublik Deutschland über den Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) größter Einzelaktionär.[164] Die übrigen rund 85 % gelten als Streubesitz.
Im September 2024 verkaufte die Bundesrepublik Deutschland über ihre Finanzagentur einen Anteil von 4,49 % für 13,20 Euro pro Aktie. Die italienische Großbank Unicredit, die in Deutschland bereits die HypoVereinsbank besitzt und bereits früher Aktien der Commerzbank am allgemeinen Markt gekauft hatte, erwarb als Meistbietende dieses Paket komplett und hielt seither einen Anteil von 9 % an der Commerzbank. Zugleich signalisierte sie Interesse an einer weiteren Erhöhung.
Der Bund – genauer die Bundesrepublik Deutschland – Finanzagentur GmbH, der seither noch einen Anteil von rund 12 % hält, hatte ursprünglich bekundet, auch diesen veräußern zu wollen.[165] Nachdem Unicredit Interesse an einer Übernahme der Commerzbank äußerte, gab die Finanzagentur jedoch bekannt, man werde „bis auf Weiteres“ keine weiteren Aktien verkaufen.[166][167] Am 23. September teilte Unicredit mit, dass sie über Finanzinstrumente weitere Anteile erworben habe und nun rund 21 % halte. Unicredit wurde damit größter Aktionär der Commerzbank. Man habe zudem bei den Aufsichtsorganen die Genehmigung beantragt, den Anteil noch weiter auf bis zu 29,9 % zu erhöhen.[168][169]
Rechtliches
Laut Satzung besteht der Vorstand der Commerzbank aus mindestens zwei Mitgliedern. Der Aufsichtsrat der Commerzbank besteht aus 20 Personen. Die Satzung schreibt eine paritätische Besetzung aus Vertretern der Anteilseigner und Arbeitnehmer vor.
Beteiligungen
In den Konzernabschluss werden alle Gesellschaften einbezogen, die von der Commerzbank direkt oder indirekt beherrscht werden. Wichtigste inländische Beteiligungen ist die hundertprozentige Tochtergesellschaft Commerz Real. Im Ausland gibt es sechs wesentliche Tochtergesellschaften, darunter die polnische Mbank.[170] Die Neugelb Studios sind als hundertprozentige Tochtergesellschaft die Inhouse-Marketingagentur der Commerzbank, die 2016 gegründet wurde.[171]
Mit 790 Filialen betreibt die Commerzbank ein deutschlandweites Filialnetz, bestehend aus großen Flagship- und kleinen City-Filialen.[179] Die Anzahl der Filialen in Deutschland soll auf rund 450 reduziert werden.[180] Die sogenannten „Flagship“-Filialen befinden sich vor allem in größeren Städten, um ein vollständiges Beratungsangebot zu bieten.[181] In den deutlich kleineren sogenannten „City“-Filialen stehen persönlicher Kontakt und die Beratung zu Basisprodukten im Mittelpunkt.[182] Außerhalb Deutschlands verfügt die Commerzbank über Standorte in rund 50 Ländern. Damit ist sie in allen wichtigen Industrie- und Schwellenländern aktiv. Es gibt 23 Zweigstellen im Ausland,[183] dazu kommen Repräsentanzen und Tochterunternehmen.[184]
Kunden
Die Commerzbank betreut rund 8,3 Millionen Kunden. Die Tochtergesellschaft Mbank S.A. betreut in Polen, Tschechien und Slowakei zusätzlich rund 5,6 Millionen Kunden.[185] Die Commerzbank betreute 2019 rund 160.000 vermögende Kunden.[186] 2016 bis 2019 gewann die Commerzbank rund 1,3 Millionen Privatkunden hinzu.[187] Sie unterhält ein weltweites Kundennetzwerk von 2.500 Korrespondenzbanken.[188] Die Commerzbank wickelt rund 30 Prozent der AußenhandelsfinanzierungDeutschlands ab.[189]
Marketing und Sponsoring
Im Zuge der Finanzkrise und durch die Teilverstaatlichung hatte die Bank in der Öffentlichkeit an Vertrauen verloren. Ende 2012 startete die Bank eine Werbekampagne, in der sie offen zu Fehlern der Vergangenheit stand und sich als fairen und kompetenten Finanzdienstleister in Szene setzen wollte. Andere Banken kritisierten diesen Weg scharf.[190]
Unternehmenslogo
Die ersten Logos der Bank bestanden aus den Kürzeln CDB für Commerz- und Disconto-Bank (vor 1920) und CPB für Commerz- und Privat-Bank (1920 bis 1940). Die Buchstaben wurden miteinander verflochten und häufig von einem Kreis umschlossen, auf dem die Firma der Bank stand. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden rot-schwarze CPB-Embleme auf Siegelmarken benutzt, um Briefumschläge sicher zu verschließen, die ab den 1920er-Jahren in den Unternehmensauftritt allgemein einflossen.
Nachdem 1940 die neue Firma Commerzbank Aktiengesellschaft angenommen worden ist, wurde als Logo ein „C“ mit seitlichen Merkurflügeln eingeführt, das bis in die 1970er-Jahre in Gebrauch war. So wurde die hanseatische Herkunft der Finanzierung des Handels betont.[191]
Im Rahmen der Gründung der Europartner-Gruppe führte die Commerzbank 1972 das dynamische „Quatre Vents“-Logo ein (französisch für „vier Winde“), welches aus vier Winkeln mit abgerundeten Ecken, die halbrund nach innen auf einen Kreis ausgerichtet sind, besteht und einer stilisierten Windrose nachempfunden ist.[192][193][194][195]
Am 28. Oktober 2009 stellte die Commerzbank ihr neues „fusioniertes“ Logo vor, bestehend aus den Unternehmensfarben Gelb und Grau sowie dem leicht retuschierten Logo „Ponto-Auge“ der Dresdner Bank.[196]
In den 1980er-Jahren begann die Commerzbank, Projekte im Bereich erneuerbarer Energien zu finanzieren und schuf dafür 2003 ein Kompetenzzentrum in Hamburg.[199] Daneben begibt die Commerzbank nachhaltige Anleihen, sogenannte Green Bonds,[200] 2018 mit einem Volumen von rund 11 Milliarden Euro.[201] Im Oktober 2018 legte sie ihren eigenen Green Bond mit einem Emissionsvolumen von 500 Millionen Euro auf.[202][203]
Innerbetriebliches Umweltmanagement
Die Anstrengungen der Commerzbank für eine nachhaltige Unternehmensführung haben zur Aufnahme in eine Reihe von Nachhaltigkeitsindizes geführt. 2019 wurde die Commerzbank im „Global 100 Most Sustainable Corporations in the World Index“ (G100) von Corporate Knights gelistet und belegte Platz 67.[204] Bis November 2019 wurden knapp 60 Hektar Wald durch neu eingerichtete elektronische Postfächer im Online Banking aufgeforstet.[205] Ihren Strom bezieht die Commerzbank in Deutschland seit 2013 ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen. 2013 wurde die Commerzbank auch erstmals unter den Top 20 im Bloomberg-Ranking der „World’s Green Banks“ gelistet.[206] 2014 war die Commerzbank eines der ersten deutschen Großunternehmen, das ihren Mitarbeitern ermöglichte Fahrräder, Pedelecs oder andere E-Bikes im Rahmen eines Leasingmodells zu nutzen.[207]
Mitgliedschaften
Die Commerzbank ist Mitglied im Bundesverband deutscher Banken, im Arbeitgeberverband des privaten Bankengewerbes,[208] im Geldautomatenverbund Cash Group. Sie ist Gründungsmitglied des German Competence Centre against Cyber Crime (G4C).[209]
Kritik, Kontroversen und Ermittlungen
Beihilfe zum Steuerbetrug
Im Februar 2015 durchsuchten Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft die Zentrale der Commerzbank wegen des Verdachts auf Beihilfe zum Steuerbetrug durch die Luxemburger Tochter Commerzbank International im Zusammenhang mit dem panamaischen Briefkastenfirmen-Anbieter Mossack Fonseca.[210] Die Bank soll ihren Kunden ermöglicht haben Steuerzahlungen zu vermeiden, durch Verlagerung von Vermögen in Überseegebiete. Das Amtsgericht Köln verpflichtete die Bank eine Strafe von 17,1 Millionen Euro zu zahlen. Das Gericht bestätigte die Säuberung von Schwarzgeldkonten und illegale Steuergeschäfte der Bank.[211]
Im Juni 2020 berichtete die FAZ, die britische Finanzmarktaufsicht FCA habe der Commerzbank eine Strafe von 38 Millionen Pfund (42 Millionen Euro) für Mängel in der Anti-Geldwäsche-Geschäftspolitik auferlegt. „Der Commerzbank London waren diese Schwächen bewusst und sie hat es versäumt, vernünftige und effektive Schritte zu unternehmen, um die Mängel zu beheben“, schrieb die Behörde laut der Zeitung.[212]
Dividenden-Arbitrage zum Steuerbetrug
Am 2. Mai 2016 gab der Rechercheverbund aus Handelsblatt, Bayerischem Rundfunk, Washington Post und der US-amerikanischen Non-Profit-Stiftung ProPublica ihre Datenanalyse zur sogenannten Dividenden-Arbitrage bekannt. Mit Cum/Cum-Geschäften halfen Banken ihren Kunden, Kapitalertragssteuern in Millionenhöhe zu vermeiden. Besonders die Commerzbank soll dies in der Vergangenheit häufig praktiziert haben.[213]
Zusammenarbeit mit Rüstungsherstellern
2008 verabschiedete die Commerzbank eine unternehmensintern verbindliche Richtlinie zu Rüstungsgeschäften. Diese schließt u. a. die Finanzierung der Lieferung von Waffen und Rüstungsgütern in Konflikt- und Spannungsgebiete aus.[214] Der Verein Facing Finance stellte 2016 in einer Studie fest, dass die Commerzbank ihre Richtlinie über Umwege selbst unterlaufe, indem sie Dienstleistungen für Mischkonzerne nicht ausschließe und etwa ThyssenKrupp, Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall als Kunden habe, die Waffen in Spannungsgebiete lieferten.[215]
Zusammenarbeit mit staatlichen Unternehmen in Belarus
Im Rahmen der Proteste in Belarus 2020 und deren gewaltsame Niederschlagung erhielt die Commerzbank Briefe von Vertretern der belarussischen Diaspora in Deutschland, mit der Forderung, die Zusammenarbeit mit staatlichen Unternehmen in Belarus und der Regierung des Diktators Aljaksandr Lukaschenka zu beenden. Commerzbank reagierte erst, als eine Anfrage der Deutschen Welle eintraf. Sie erklärte, ihr Geschäft in Belarus würde die Absicherung und Finanzierung von deutschen und europäischen Exporten ins Land umfassen und sämtliche Geschäfte in diesem Bereich würden einer restriktiven Einzelfallprüfung unterzogen werden.[216] Seit Februar 2021 erhielt die Commerzbank in sozialen Netzwerken Kommentare mit Inhalten wie „Stoppen Sie die Zusammenarbeit mit Diktator Lukaschenko!“ oder „Unterstützen Sie die Gewalt und Folter in Belarus nicht!“. Hintergrund dafür war eine Kreditvergabe der Commerzbank für die Lieferung von Gasturbinen des schwedischen Unternehmens Siemens Industrial Turbomachinery AB an das belarussische Staatsunternehmen Brestenergo. Über den Deal wurde die Öffentlichkeit nicht informiert, aber belarussische Aktivisten konnten herausfinden, wer für die finanziellen Mittel zur Verfügung stellte, was eine Welle an empörten und wütenden Kommentaren zur Folge hatte. Der Pressedienst des Unternehmens reagierte dahingehend, dass das besagte Energieprojekt der Modernisierung der Energieversorgung in Belarus und damit der Energiesicherheit der Bevölkerung dienen würde. Zudem würde die Commerzbank keine Geschäfte in Belarus selbst betreiben, sondern sich auf die Finanzierung deutscher Exporte in dieses Land fokussieren.[217]
Kreditvergabe an Kohleindustrie
Der Verein Urgewald kritisiert, dass die Commerzbank im hohen Umfang Kredite an Unternehmen der Kohleindustrie, u. a. Anglo American, vergibt. Zugleich werden die konzerninternen Richtlinien zur Einschränkung der Finanzierung von Kohleenergieunternehmen als nicht ausreichend erachtet.[218] Untersuchungen des Vereins zufolge ist die Commerzbank die größte deutsche Kreditgeberin der globalen Kohleindustrie. Für den Zeitraum Oktober 2018 bis Oktober 2020 gelangte die Commerzbank im Ranking der 30 größten Kreditgeber der Kohleindustrie weltweit auf den 13. Platz als einziges deutsches Kreditinstitut. Bei der Ausgabe neuer Aktien und Anleihen an die globale Kohleindustrie liegt die Commerzbank mit 1,6 Mrd. US-Dollar (1,3 Mrd. Euro) deutschlandweit an zweiter Stelle. In diesem Kriterium steht die Deutsche Bank mit Investitionen von 4,8 Mrd. US-Dollar (3,9 Mrd. Euro) auf dem ersten Platz. Die Commerzbank ist mit Finanzierungen in Höhe von 2,7 Mrd. US-Dollar (2,3 Mrd. Euro) der größte internationale Geldgeber für das Bergbauunternehmen Anglo American. Die Minen des Konzerns befinden sich in Südafrika, Kolumbien und Australien, wo pro Jahr rund 37,8 Millionen Tonnen Kohle abgebaut werden.[219] Das Unternehmen stand zuletzt wegen erheblicher Menschenrechtsverletzungen in Südafrika und Kolumbien in der Kritik (siehe El Cerrejón).[220][221]
Im Juni 2020 verhängte die britische FinanzmarktaufsichtFCA eine Strafe von 38 Millionen Pfund (42 Millionen Euro) gegen die Commerzbank. Grund waren erneut Mängel in der Bekämpfung von Geldwäsche. Nach Ansicht der Behörde habe es die Commerzbank versäumt, effektive Schritte zu unternehmen, um die Mängel zu beheben.[223]
1952 bis 1958 Fritz Höfermann (Bankverein Westdeutschland AG, Düsseldorf), Wilhelm Nuber (Commerz- und Credit-Bank AG, Frankfurt am Main), Robert Gebhardt (Commerz- und Disconto-Bank AG, Hamburg)
Commerzbank AG (Hrsg.): 100 Jahre Commerzbank 1870–1970. Fritz Knapp, Frankfurt am Main 1970.
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Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise. (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2.
Detlef Krause: Die Auslandsniederlassungen der Commerzbank von 1870 bis in die 1960er Jahre. In: Bankhistorisches Archiv. Band 1, 2003, ISSN0341-6208.
Detlef Krause: Das Historische Archiv der Commerzbank AG. In: Archiv und Wirtschaft. Band 23, 1990, S, 52–56, ISSN0342-6270.
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Herbert Wolf: Nicht Fisch noch Fleisch – Zur Geschichte von vier Nachkriegs-Filialgruppen der Commerzbank. In: Bankhistorisches Archiv. Band 1, 1994, ISSN0341-6208.
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↑Commerzbank streicht Stellen. In: Der Spiegel. 2. August 1993, S.81.
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↑Ein Supergewinn. In: Die Tageszeitung. 16. April 1994, S.6.
↑Commerzbank erfreut Aktionäre: Höhere Dividende in Aussicht gestellt, außerordentliche Erträge. In: Der Tagesspiegel. 24. November 1994.
↑Commerzbank eröffnet Büro in Bangkok. In: Handelsblatt. 15. Oktober 1990, S.12.
↑Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise. (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2, S. 162.
↑Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise. (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2, S. 154–174.
↑Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise. (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2, S. 162.
↑Commerzbank eröffnet Repräsentanz in Taipeh. In: Börsen-Zeitung. 10. September 1996, S.6.
↑Commerzbank verstärkt Engagement in Ungarn. In: Handelsblatt. 7. Oktober 1996, S.18.
↑Commerzbank weitet Geschäft in Prag aus. In: Börsen-Zeitung. 17. Oktober 1996, S.5.
↑Commerzbank verdient vor allem im Ausland. In: Börsen-Zeitung. 27. März 1996, S.5.
↑Commerzbank will Rendite deutlich erhöhen. In: Handelsblatt. 9. Mai 1996, S.21.
↑Commerzbank will in der ersten Europaliga mitspielen. In: Welt am Sonntag. 13. April 1997, S.59.
↑Der Kaufinteressent. In: Bonner General-Anzeiger. 25. Juni 1998, S.14.
↑Aktie der Woche: Commerzbank bleibt Fusionskandidat. In: WirtschaftsWoche. 7. Mai 1998, S.192.
↑Commerzbank: Gewinn rauf mit weniger Filialen. In: Die Tageszeitung. 7. November 1997, S.8.
↑Banken: Bequem und billig. Commerzbank: Personalabbau durch Zeitarbeit. In: Der Spiegel. 10. August 1998, S.76.
↑Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise. (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2, S. 162–172.
↑Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise. (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2, S. 168.
↑Comdirect Bank zur AG umfirmiert. In: Handelsblatt. 16. November 1999, S.24.
↑Comdirect wird zur AG. In: WirtschaftsBlatt. 16. November 1999, S.1.
↑Comdirect Bank jetzt AG. In: Börsen-Zeitung. 17. November 1999, S.7.
↑Frankfurts Größter feiert Jubiläum. Vor 20 Jahren wurde der 259 Meter hohe Commerzbank-Tower eröffnet. In: Frankfurter Neue Presse. 16. Mai 2017, S.10.
↑Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise. (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2, S. 176.
↑Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise. (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2.
↑Commerzbank will Mehrheit bei BRE Bank. In: Börsen-Zeitung. 12. September 2003, S.17.
↑Commerzbank prüft Auslagerung nach Polen. Starkes Wachstum in Osteuropa geplant – Geldinstitut hat rumänischen Markt im Visier. In: Die Welt. 3. September 2004, S.14.
↑Commerzbank prüft Verlagerung von Back-Office-Aktivitäten nach Polen. Expansion nach Rumänien – Erträge aus dem Osteuropageschäft sollen bis 2006 um 50 Prozent wachsen. In: Börsen-Zeitung. 3. September 2004, S.3.
↑Commerzbank leidet unter Polen-Tochter. Bre-Bank streicht nach hohem Verlust die Dividende. In: Financial Times Deutschland. 8. Februar 2005, S.15.
↑Commerzbank entdeckt Osteuropa. Konzern prüft Verlagerung von IT-Funktionen nach Polen und Tschechien – Expansion in Rumänien. In: Financial Times Deutschland. 3. September 2004, S.19.
↑Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2, S. 196.
↑Gründung der Eurohypo AG besiegelt. Dresdner, Deutsche und Commerzbank wollen Beteiligung mittelfristig abbauen. In: Der Tagesspiegel. 7. November 2001, S.22.
↑Neuer Hypo-Riese Eurohypo startet in der zweiten Hälfte 2002. In: Börsen-Zeitung. 7. November 2001, S.19.
↑Befreiungsschlag gegen Milliardenlast. In: Börsen-Zeitung. 13. November 2003, S.17.
↑Großaktionäre füttern Eurohypo durch. In: Financial Times Deutschland. 10. März 2004, S.17.
↑Eurohypo sieht sich nun Börsengang näher. In: Börsen-Zeitung. 14. November 2003, S.19.
↑Commerzbank kann auf Eurohypo verzichten. In: Financial Times Deutschland. 17. August 2005, S.18.
↑Commerzbank stoppt Eurohypo-Börsengang. In: Handelsblatt. 25. August 2005, S.1.
↑Commerzbank bereitet die Übernahme der Eurohypo vor. In: Handelsblatt. 15. November 2005, S.15.
↑Commerzbank steht vor einem Strategiewechsel. In: Handelsblatt. 16. November 2005, S.20.
↑Commerzbank-Interesse stößt auf Skepsis. In: Financial Times Deutschland. 15. November 2005, S.18.
↑Commerzbank übernimmt die Eurohypo. In: Die Welt. 16. November 2005, S.1.
↑Commerzbank wird zweitgrößte deutsche Bank. In: Der Tagesspiegel. 16. November 2005, S.17.
↑Eurohypo soll eigenständig bleiben: Commerzbank will neue Tochter nicht eingliedern. In: Financial Times Deutschland. 17. November 2005, S.1.
↑Commerzbank bündelt ihre Immobilien-Aktivitäten. In: Die Welt. 3. Januar 2007, S.23.
↑Dresdner-Versuchsballon der Commerzbank. In: Der Standard. 15. April 2000, S.32.
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↑Weg frei für Staatshilfen: Brüssel und Berlin einigen sich offenbar im Streit über Commerzbank-Hilfen in Höhe von 8,2 Milliarden Euro. In: Die Tageszeitung. 11. Dezember 2008, S.9.
↑Commerzbank zahlt Dresdner nicht mit Staatsgeld. In: Die Welt. 1. Dezember 2008, S.12.
↑Staat soll Kauf der Dresdner Bank finanzieren: Käufer Commerzbank verhandelt mit dem Bankenrettungsfonds Soffin über weitere Staatshilfen. In: Die Tageszeitung. 8. Januar 2009, S.8.
↑Aus viel mach wenig: Der Steuerzahler will etwas sehen für die Milliarden, die er der Commerzbank gibt. Soll er auch, sagt deren Chef. Seinen Aktionären erzählt er etwas anderes. In: Financial Times Deutschland. 26. Januar 2009, S.15.
↑Thorsten Mumme: „Leider unvermeidbar“: Die Commerzbank will 4300 Stellen streichen und 200 Filialen schließen. In: Der Tagesspiegel Online. 20. September 2019, ISSN1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 20. November 2024]).
↑ abVorstand der Commerzbank AG: Satzung der Commerzbank Aktiengesellschaft. (PDF) 24. Mai 2016. In: Website Commerzbank AG. Commerzbank AG, 24. Mai 2016, abgerufen am 12. Juni 2023.
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↑Standorte. Commerzbank, abgerufen am 25. März 2019.
↑Detlef Krause: Commerzbank 1870–2010. Eine Zeitreise. (= Publikationen der Eugen-Gutmann-Gesellschaft. Band 5). Eugen-Gutmann-Gesellschaft, Dresden 2010, ISBN 978-3-9812511-4-2, S. 150.
↑Banken gründen Verein gegen Cyber-Kriminalität. Pressemitteilung. 13. November 2013. (hr-online.de [Memento vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive])
↑Ulrike Bickel: Kolumbien kündigt Steigerung der Steinkohle-Exporte nach Deutschland an. Scholz und Duque vereinbaren Ersatzlieferungen für Kohle aus Russland. Menschenrechtsgruppe fordert: "Keine Importe kolumbianischer Blutkohle". In: amerika21.de. Mondial21 e. V., 23. April 2022, abgerufen am 4. Oktober 2024.
↑ abDie Vorstandssprecher der Commerzbank. (PDF; 112 kB) Wer wir sind → Commerzbank-Geschichte → Informationen und Unterlagen → Historische Unterlagen → Weitere Unterlagen. In: commerzbank.de. Commerzbank Aktiengesellschaft, abgerufen am 4. Oktober 2024.
↑DEUSS, Peter. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe (von DegenersWer ist’s?) Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 217.
Untuk seniman komik, lihat Lee Young-you. Dalam nama Korean ini, nama keluarganya adalah Lee. Lee Young-yooLahir10 Juli 1998 (umur 25)Osaka, JepangKebangsaanKorea SelatanPekerjaanPemeran, penyanyiTahun aktif2003–sekarangAgenWoollim Entertainment Nama KoreaHangul이영유 Alih AksaraI YeongyuMcCune–ReischauerRi Yǒngyu Lee Young-yoo (lahir 10 Juli 1998) adalah pemeran dan penyanyi Korea Selatan. Ia lahir di Osaka, Jepang dari orang tua Korea. Lee memulai karir aktingnya sebagai p...
Bushbuck tanjung Tragelaphus sylvaticus Bushbuck tanjung jantan di KenyaBushbuck tanjung betina di ZimbabweStatus konservasiRisiko rendah TaksonomiKerajaanAnimaliaFilumChordataKelasMammaliaOrdoArtiodactylaFamiliBovidaeGenusTragelaphusSpesiesTragelaphus sylvaticus Pallas, 1766 lbs Bushbuck tanjung (Tragelaphus sylvaticus) atau bushbuck adalah spesies antelop yang tersebar luas populasinya di Afrika Sub-Sahara. Untuk membedakan hewan ini dari kéwel (Tragelaphus scriptus) yang merupakan kerabat...
You Don't Love MeLagu oleh SpicaDirilis27 Januari 2014FormatUnduhan digitalDirekam2013GenreK-pop, dance-popDurasi4:01LabelB2M EntertainmentPenciptaLee Hyori, Kim BoaProduserLee Hyori You Don't Love Me adalah singel digital keempat yang dirilis oleh band pop Korea Selatan Spica. Singel ini dirilis pada tanggal 27 Januari 2014 di bawah B2M Entertainment dengan pendistribusian melalui CJ E&M Music and Live. Rilis Pada tanggal 23 Januari 2014, B2M merilis sebuah pernyataan yang mengumumkan si...
Kewarganegaraan Swiss adalah sebuah status yang dipegang oleh seorang warga negara Swiss dan bisa didapatkan melalui kelahiran atau naturalisasi. Hukum Kewarganegaraan Swiss berdasarkan pada prinsip-prinsip berikut ini: Tiga tingkat kewarganegaraan (Konfederasi Swiss, kanton dan munisipalitas) Akuisisi kewarganegaraan melalui keturunan (jus sanguinis) Orang-orang yang tak bernegara Lihat pula Paspor Swiss Kartu identitas Swiss Bangsa Swiss Referensi Pranala luar Swiss nationality page of the...
For other ships with the same name, see CSS Savannah. This article includes a list of references, related reading, or external links, but its sources remain unclear because it lacks inline citations. Please help improve this article by introducing more precise citations. (March 2022) (Learn how and when to remove this template message) Savannah published in Frank Leslie's Illustrated Newspaper in 1864 History Confederate States NameSavannah NamesakeSavannah, Georgia BuilderH. F. Willink Launc...
American Union Army espionage agent during the American Civil War This article is about the Civil War raider. For the mathematician, see James J. Andrews (mathematician). James J. AndrewsEngraving of Andrews from 1887Bornc. 1829Holiday's Cove, Virginia, US (now Weirton, West Virginia)DiedJune 7, 1862 (aged 32–33)Atlanta, Georgia, USBuriedChattanooga National CemeteryAllegiance United StatesService/branchUnion ArmyRankCivilianBattles/warsAmerican Civil War Great Locomotive Chas...
Memoriale al Charles Clore Park di Tel Aviv in memoria del salvataggio degli ebrei in Bulgaria. Boris III con Adolf Hitler nel 1941. Il Regno di Bulgaria tra il 1941 e il 1944. L'Olocausto in Bulgaria si riferisce alla persecuzione degli ebrei avvenuta nel periodo 1941-1944 nell'allora Regno di Bulgaria e nelle attuali regioni della Jugoslavia e della Grecia, occupate durante la seconda guerra mondiale, organizzata dal governo dello zar Boris III e del primo ministro Bogdan Filov, allinea...
Lihat pula: Manzanar, California Pusat Relokasi Perang Manzanar (Manzanar War Relocation Center)U.S. National Register of Historic PlacesU.S. National Historic LandmarkU.S. National Historic SiteMarkah Historis California #850Monumen Budaya-Historis L.A. #160Angin badai panas membawa debu dari padang pasir di sekelilingnya, 3 Juli 1942Letak:Inyo County, CaliforniaKota terdekat:Independence, CaliforniaCoordinates:36°43′42″N 118°9′16″W / 36.72833°N 118.15444...
Peta lokasi Taman di Katerini Katerini (Yunani: Κατερίνη, nama lama: Ekaterini/Αικατερίνη) merupakan ibu kota Prefektur Pieria, Makedonia Tengah, Yunani. Kota ini terletak di Dataran Pieria, antara Gunung Olympus dan Teluk Therma, pada ketinggian 14 meter. Kota ini berpenduduk 56.576 jiwa (menurut sensus tahun 2001). Letak kota ini dekat dengan Thesaloniki, kota terbesar ke-2 di Yunani. Hal tersebut menguntungkan pertumbuhan ekonomi kota. Katerini dapat dijangkau dari ja...
Duta Besar Indonesia untuk TiongkokMerangkap MongoliaLambang Kementerian Luar Negeri Republik IndonesiaPetahanaDjauhari Oratmangunsejak 20 Februari 2018KantorBeijing, TiongkokDitunjuk olehPresiden IndonesiaPejabat perdanaArnold MononutuDibentuk1953Situs webkemlu.go.id/beijing Berikut adalah daftar diplomat Indonesia yang pernah menjabat Duta Besar Republik Indonesia untuk Tiongkok: No. Foto Nama Mulai menjabat Selesai menjabat Merangkap Diangkat oleh Ref. 1 Arnold Mononutu 1953 1955 ...
Para otros usos de este término, véase Jade (desambiguación). Jade GeneralCategoría Roca ornamentalPropiedades físicasColor VerdeLustre CerosoTransparencia OpacoDureza 7 (Escala de Mohs)Densidad 324500,60 kg/cl³[editar datos en Wikidata] Principales países productores de jade Máscara en jade del rey Pakal, gobernante de Palenque. Museo Nacional de Antropología e Historia, México. El jade es una roca ornamental. El término jade es aplicado a dos rocas metamórficas distin...
Flavius Hannibalianus (juga Hanniballianus; meninggal September 337) adalah seorang anggota dari dinasti Konstantinian, yang memerintah Kekaisaran Romawi pada abad ke-4y. Follis Raja Hannibalianus. Hannibalianus adalah putra dari Flavius Dalmatius, dan kemudian keponakan dari Konstantinus I.[1][2] Hannibalianus dan saudaranya Dalmatius dididik di Tolosa oleh Exuperius. Pada 320an, Konstantinus mengajak Flavius Dalmatius dan para putranya ke Konstantinopel. Hannibalianus menika...
Chromosome conformation capture technologies This scientific article needs additional citations to secondary or tertiary sources. Help add sources such as review articles, monographs, or textbooks. Please also establish the relevance for any primary research articles cited. Unsourced or poorly sourced material may be challenged and removed. (April 2016) (Learn how and when to remove this message) Chromosome conformation capture techniques (often abbreviated to 3C technologies or 3C-based meth...
كفر مصر الاسم الرسمي (بالعبرية: כַּפְר מִצְר)كفر مصر الإحداثيات 32°38′43″N 35°25′21″E / 32.645369444444°N 35.4224°E / 32.645369444444; 35.4224 تقسيم إداري البلد إسرائيل[1] التقسيم الأعلى مجلس بستان المرج الإقليمي خصائص جغرافية المساحة 1000 دونم ارتفاع 116 م...
RB3 beralih ke halaman ini. Untuk permainan video tahun 2010, lihat Rock Band 3.Red Bull RB3KategoriFormula OneKonstruktorRed BullPerancangAdrian Newey (Kepala Teknis) Mark Smith (Direktur Teknis)Rob Marshall (Kepala Perancang) Andrew Green (Kepala Litbang)Peter Prodromou (Kepala Aerodinamika)PendahuluRB2PenerusRB4Spesifikasi teknisSasisSerat fiber dan komposit monokok sarang lebahSuspensi (depan)Suspensi wishbone ganda dua keel, Pegas suspensi batang torsi yang diaktifkan oleh katup panjang....
Mountainous region of Virginia in the westernmost part of the commonwealth This article needs additional citations for verification. Please help improve this article by adding citations to reliable sources. Unsourced material may be challenged and removed.Find sources: Southwest Virginia – news · newspapers · books · scholar · JSTOR (November 2006) (Learn how and when to remove this message) Southwest Virginia at its greatest geographical definition So...
Изобразительное искусство Башкортостана — статья об изобразительном искусстве Республики Башкортостана — живописи, графики, скульптуры и декоративно-прикладного искусства. Живопись Башкортостана может по праву претендовать на особое место в искусстве: она нам�...
Livery company hall, Threadneedle Street, City of London The entrance on Threadneedle Street The courtyard of Merchant Taylors Hall The Merchant Taylors' Hall, London is the seat of the Worshipful Company of Merchant Taylors, one of the Twelve Great Livery Companies of the City of London surviving from Mediaeval times. The Company has occupied its present site between Threadneedle Street and Cornhill since 1347. It lies in the ward of Cornhill. It is thus one of only 40 remaining livery halls...