Als Exekutive fungiert der siebenköpfige Gemeinderat, dem auch der Gemeindepräsident angehört. Er wird von den Stimmberechtigten alle vier Jahre im Proporz gewählt. Seit der Wahl vom 25. Oktober 2020 setzt er sich wie folgt zusammen: 2 Brügg4you, 2 SP PLUS, 2 Ortsvereinigung, 1 SVP.[6] Gemeindepräsident ist Franz Kölliker (Ortsvereinigung).
Seit 1864 besitzt Brügg einen Bahnhof an der Linie Biel–Bern. Eine Eisenbahnbrücke von 1928 führt die Bahn über den Nidau-Büren-Kanal Richtung Aegerten. Es handelt sich um die erste Eisenfachwerkbrücke der SBB, welche aus Siliziumstahl gefertigt wurde. Die ursprünglich einspurige Brücke wurde 1966 auf zwei Spuren verdoppelt, in dem auf der Westseite eine fast identische Brücke ergänzt wurde.[8]
Brügg wird von mehreren Buslinien der Verkehrsbetriebe Biel (VB) bzw. der Aare Seeland mobil AG (asm) bedient.[9][10] Die Linien 2 (Brügg–Orpundplatz), 12 (Brügg–Bözingenfeld), 74 (Biel Bahnhof–Lyss) und 75 (Biel Bahnhof–Orpund) verbinden Brügg mit der Stadt Biel und weiteren Gemeinden im Seeland. Ein Nachtbus (Moonliner-Linie M10) auf der Linie Bern–Biel–Bern bedient Brügg jeweils in den Wochenendnächten (Freitag und Samstag).[11]
Brügg ist an das Autobahnnetz angeschlossen. Die AutobahnverzweigungBrüggmoos im Westen der Gemeinde verbindet die Autobahnen A5 und A6. Die AutobahnausfahrtBrügg liegt unmittelbar östlich der Verzweigung.
Geschichte
Auf dem Gemeindegebiet befinden sich Grabhügel aus der Hallstattzeit. Eine Brücke über die Zihl ist für das 4. Jahrhundert nachgewiesen, die das Motiv für den 1260 erstmals als Bruchga erwähnten Ortsnamen vorgab, im Laufe der Zeit aber verfiel und im Mittelalter durch eine Fähre ersetzt wurde.
1834 wurde eine Holzbrücke nach Aegerten geschlagen. Die heute bestehende Betonbrücke entstand 1969. Ihre Vorgängerin war aus Eisen konstruiert und datierte aus dem Jahr 1868. Zwischen 1868 und 1878 wurden die Juragewässer zum ersten Mal korrigiert. Überschwemmungen und Versumpfung wurden unter der Leitung des in Brügg heimatberechtigten Johann Rudolf Schneider erfolgreich bekämpft. Schneider ging als «Hauptförderer der Seelandentsumpfung» in die Geschichte ein.
Die Bahnlinie zwischen Biel und Bern wurde 1865 in Betrieb genommen. Die Einwohnerzahl der Gemeinde stieg zwischen 1800 und 1950 von 325 auf 1537 an. Danach entwickelte sich Brügg mit der Ansiedlung verschiedener Industriebetriebe und dem Ausbau der Gewerbezone rasant.
↑Gabrielle Schmid: Brügg BE (Nidau). In: Dictionnaire toponymique des communes suisses – Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen – Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, S. 191. Angegebene Lautschrift: [ˈbrʏk]