Das Bauerndörfchen Bleiken befindet sich abseits der Verkehrswege oberhalb der Landstrasse und der Bahnstrecke Sulgen–Gossau. Der ebenfalls zur früheren Ortsgemeinde gehörende Weiler Befang liegt hingegen direkt an der Hauptstrasse zwischen Sulgen und Kradolf.
Geschichte
Bleiken wurde 869 erstmals unter dem Namen Pleichun erwähnt. Wichtigste Lehensherren waren ab dem 13. Jahrhundert die Abtei St. Gallen, das Chorherrenstift St. Pelagius in Bischofszell, das Hohe Haus der Bruderschaft der Münsterkapläne in Konstanz und das Gotteshaus Wil. Bleiken gehörte 1293 zur Herrschaft Bürglen. Später bildete es mit dem sogenannten Helmsdorf’schen Teil von Buhwil und kleineren Ortschaften das Niedergericht Bleiken, das 1608 von Hans Heinrich von Helmsdorf an Junker Lorenz Kunkler von St. Gallen gelangte und 1647 an die Stadt St. Gallen und damit wieder an die Herrschaft Bürglen, wo es bis 1798 verblieb. Der Einzelhof Befang gehörte zum Niedergericht Oetlishausen.
Bleiken war stets nach Sulgen pfarrgenössig. Von der Reformation bis 1799 war ausschliesslich die reformierte Konfession vertreten.
Es wurden Kornbau in drei Zelgen und Rebbau sowie im 18. Jahrhundert vereinzelte Einschläge betrieben. Im 19. Jahrhundert kennzeichneten der Übergang zur Vieh- und Milchwirtschaft und zum Obstbau die landwirtschaftliche Struktur und Entwicklung. Nach der Eröffnung der Bahnlinie Sulgen–Gossau 1876 wuchs der Befang durch den Bau von Stickereibetrieben bis 1910 stark an.
Am 1. Januar 1964 wurde die vormals selbständige Ortsgemeinde in die Ortsgemeinde Sulgen integriert.[3]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung der Ortsgemeinde
Jahr
1634
1640
1670
1799
1870
1900
1910
1960
Einwohner
41
22
95
62
71
112
204
342
Die Siedlung Bleiken zählte im Jahr 2018 41 Einwohner.[4]