Biedenfeld, auch Biedenfeldt oder Bidenfeldt, ist der Name eines alten oberhessischenAdelsgeschlechts, das vermutlich aus Büdefeld (heute wüst) bei Goldhausen stammte. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gelangte später auch in Württemberg und Baden zu Besitz und Ansehen. Die in Hessen beheimatete Linie ist gegenwärtig noch Mitglied in der Althessischen Ritterschaft.
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Erstmals urkundlich erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1215 mit den Brüdern Gerlach und Sifrid von Biedenfeld.[1] Sie gehörten bis 1261 zu den Ganerben der Burg Blankenstein bei Gladenbach und waren danach über mehrere Jahrhunderte Burgmannen auf der Alten Burg Battenberg. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Johann von Biedenfeld zu Battenberg, der zwischen 1303 und 1339 in Urkunden erscheint.[2]
Nach Gustav Adelbert Seyler gehörte auch der bereits 1180 urkundlich genannte G. (Gerlacus) dictus de Bydenvelt zur Familie. Der Leitname Gerlach wird noch bis Ende des 13. Jahrhunderts an Angehörige vergeben.[3]
Ausbreitung
Mitglieder der Familie gehörten zur Reichsritterschaft im fränkischen Ritterkreis. 1518 waren die Biedenfeld zusammen mit den Hundelshausen mit der Burg Berneburg in Berneburg bei Sontra in Niederhessen belehnt. Ruprecht von Biedenfeld behauptete 1523 fälschlich, wahrscheinlich um die Entfremdung vom Familiengut zu entschuldigen, dass außer ihm kein Biedenfeld mehr am Leben sei.
1656 wurde in Berneburg ein Wohnhaus in Fachwerk an der steinernen Kemenate, dem Teil einer ehemaligen Burg mit Wassergraben, für Hans Ernst von Biedenfeld errichtet.
Sein Bruder war einer der bekanntesten Vertreter der Familie, der Autor und Publizist Ferdinand von Biedenfeld (1788–1862). Er war Theaterdirektor in Berlin und Weimar und Herausgeber der Zeitschrift Der Elegante. Er war der Letzte der Biedenfeld in Württemberg und Baden.
Rosa von Biedenfeld, geborene von Petrikowska, wurde am 5. Juni 1913 in das königlich sächsische Adelsbuch unter der Nummer 461 eingetragen.
Nachkommen derer „von Biedenfeld“ leben zurzeit in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nürnberg, Dresden, der Oberlausitz und als „Biedenfeld“ in den USA.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Schwarz eine silberne Wolfsangel. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Helmdecken ein offener schwarzen Flug, der das Schildzeichen gegengewendet wiederholt.
Edmund von der Becke-Klüchtzner: Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden, 1886, S. 570–571 (Stammtafel der Freiherren von Biedenfeld) (Digitalisat).
Otto Hupp: Münchener Kalender 1915. Verlagsanstalt Buch u. Kunstdruckerei AG, München/Regensburg 1915.
Ludwig Lotzenius: Geschichte der hessischen Ämter Battenberg und Wetter. Bearb. von Matthias Seim. Geschichtsverein Battenberg in Verb. mit dem Geschichtsverein Wetter, Battenberg 2013.