Dreymann wurde in Westfalen geboren. Er erhielt von seinem Vater Johann Hermann Dreymann (1759–1833), einem Orgelbauer und Organisten, eine Ausbildung zum Orgelbauer. Nach den üblichen Wanderjahren kam er 1821 nach Mainz und arbeitete für die Werkstatt des bereits 1808 verstorbenen Orgelmachers Franz Xaver Ripple. 1823 übernahm er die Werkstatt und den Kundenstamm von Ripples Witwe.[1]
In den nachfolgenden Jahren erlangte er einen hervorragenden Ruf als Orgelbauer, weil es ihm gelang, die Traditionen seines Handwerks mit der neu aufkommenden, romantischen Klangästhetik zu verbinden. Er schuf bedeutende Instrumente in der Region, etwa in Mainz/Sankt Ignaz,[2] Beerfelden/Odenwald, Dudenhofen, Eich/Rheinhessen oder Bad Homburg-Ober-Erlenbach, war aber auch im Ausland tätig. So schuf er in Brüssel die Orgel der Schlosskapelle (1840) und die Orgel der Notre Dame aux Riches Claires (1846) sowie in Antwerpen die Orgel der Protestantische Kirche (1846). 1855 übernahm sein Sohn Hermann Dreymann die Orgelwerkstatt, in der er aber weiter tätig blieb.[3]
1857 verletzte sich Dreymann beim Aufbau einer Orgel in der Pfarrkirche St. Andrè zu Fenain in Nordfrankreich und starb an einer nachfolgenden Blutvergiftung.[1] Vater und Sohn Dreymann haben etwa 70 Orgeln mit insgesamt über 1000 Registern gebaut.[4]
Mit knapp 2000 Pfeifen seine größte Orgel. Über 80 % des Dreymann-Pfeifenbestands sind erhalten.[7] Hinter Prospekt von Anton Onimus (1779–1781) erbaut[8]
Ursprünglicher Bestand an Pfeifen und Mechanik – bis auf die Prospektpfeifen, die im Jahr 1917 zu Kriegszwecken entfernt wurden. Eine umfangreiche Restaurierung erfolgte im Jahr 1990 durch die Fa. Schuke/Berlin.[12]
Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 1: Mainz und Vororte – Rheinhessen – Worms und Vororte (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte 6). Schott, Mainz 1967, ISBN 3-7957-1306-4.
Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band7,1). Band2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 1: A–K. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2.
Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band7,2). Band2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 2: L–Z. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1370-6.
Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band29,1). Band3: Ehemalige Provinz Oberhessen. Teil 1: A–L. Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1330-7.
Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band29,2). Band3: Ehemalige Provinz Oberhessen. Teil 2: M–Z. Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1331-5.
Patrick Collon: Dreymann. In: Malou Heine, Nicolas Meeùs (Hrsg.): Dictionnaire des facteurs d'instruments de musique en Wallonie et à Bruxelles du 9e siècle à nos jours. Mardaga, Liège 1986, ISBN 2-87009-250-4, S.145–146 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Achim Seip: Die Orgelbauwerkstatt Dreymann in Mainz. Mit einem Bildteil im Anhang. Orgelbau-Fachverlag Rensch, Lauffen am Neckar 1993, ISBN 3-921848-21-0.
CD-Einspielungen
Dreymann-Orgeln – Andreas Bolz spielt an den historischen Dreymann-Orgeln von Hamm/Rheinhessen, Stockstadt/Rhein, Erbes-Büdesheim, Frei-Laubersheim und Gau-Bickelheim[15]
↑Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 1. 1967, S. 319–321.
↑Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins. Bd. 1. 1967, S. 359 f.
↑Rolf Dörrlamm: Magenza. Die Geschichte des jüdischen Mainz. Verlag Hermann Schmidt, Mainz 1995, S.54 (Festschrift zur Einweihung des neuen Verwaltungsgebäudes der Landes-Bausparkasse Rheinland-Pfalz).