Gau-Bickelheim liegt südlich des Wißbergs im rheinhessischen Hügelland. Etwa 10 Kilometer südöstlich liegt Alzey, rund 8 Kilometer westlich befindet sich Bad Kreuznach. 20 Kilometer nordöstlich von Gau-Bickelheim befindet sich die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz.
Gau-Bickelheim kommt urkundlich erstmals im Jahr 1128 unter dem Namen „Beckelnheim“ vor. Spätere Ortsnamen waren „Gaubeckelnheim“ (1314), „Gaubekilnheim“ (1329), „Gaubecklinheim“ (1355), „Gawbickelheim“ (1515), „Gauböckelheim“ (1815).
1972 wurde Gau-Bickelheim Teil der neuen Verbandsgemeinde Wöllstein. Seit Mitte 2019 befindet sich deren Verwaltungssitz vorübergehend in Gau-Bickelheim, da das Verwaltungsgebäude in Wöllstein saniert werden muss.[2]
Ortsbürgermeister ist Jürgen Vollmer (Wählergruppe Gau-Bickelheim). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 79,46 % gewählt und ist damit Nachfolger von Friedel Janz (CDU), der nicht mehr kandidiert hatte.[6] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 81,6 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[7]
Wappen
Das Wappen ist geteilt. Im oberen größeren Teil befinden sich auf silbernen Grund drei rote Dexel (bzw. Hacken). Im unteren Drittel das silberne Mainzer Rad auf rotem Grund.
Durch den Ort führt die Bundesstraße 420. Die Bundesautobahn 61 führt nordwestlich bis südöstlich daran vorbei. Die Anschlussstelle Gau-Bickelheim (Nr. 52) befindet sich nicht direkt an der B 420, sondern ist über die Bundesstraße 50 erreichbar. Die Anschlussstelle ist sehr weitläufig angelegt und erinnert an ein halbes Autobahnkleeblatt, da in den ursprünglichen Planungen die Bundesautobahn 60 hier die A 61 hätte kreuzen sollen.[8] Mitte der 1990er Jahre wurde in ihrer Nähe ein Autohof gebaut.
Franz Beck (Buchbinder) (* 22. März 1814 in Gau-Bickelheim; † 15. Mai 1888 in Stockholm), Sohn des Bürgermeisters Dominique Beck; wanderte nach Schweden aus, wo er 1882 die höchste schwedische Auszeichnung erhielt
Karl Schmitt (* 31. August 1903 in Gau-Bickelheim; † 30. August 1964 in Mittenwald), römisch-katholischer Theologe und Professor für Praktische Theologie
Der Schriftsteller Arno Schmidt und seine Frau Alice Schmidt lebten nach dem Krieg kurzzeitig als Umsiedler in Gau-Bickelheim. Schmidt erwähnt den Ort am Anfang der Erzählung Schwarze Spiegel. Die Erzählung Die Umsiedler bezieht sich literarisch auf diese Zeit.