Anne Bennent, ältere Schwester von David Bennent, ist die Tochter des deutschen Schauspielers Heinz Bennent und der Schweizer[1] Tänzerin Paulette Renou (Künstlername Diane Mansart). Sie wuchs mehrsprachig auf (Französisch, Deutsch, Englisch, Italienisch).[2] Ihre erste Filmrolle hatte Anne Bennent 1973 im Alter von neun Jahren in dem Fernsehdrama Die Eltern von Hans W. Geißendörfer, in dem erstmals die gesamte Familie Bennent auftrat.[3] Die Künstlerfamilie hatte später noch öfter gemeinsame Auftritte auf der Bühne und vor der Kamera. 1977 debütierte sie am Berliner Schiller-Theater in TschechowsDer Kirschgarten. 1978 war sie als 15-jährige Lissa mit ihrem Vater Heinz Bennent in Derrick (4. Staffel, Episode 3), Lissas Vater zu sehen. 1979 spielte sie die teilweise freizügige zweite Hauptrolle neben Marius Müller-Westernhagen in Der Tote bin ich. Im Alter von 16 Jahren spielte sie 1980 die Titelrolle in Walerian BorowczyksWedekind-Verfilmung Lulu, ihr Vater gab den Liebhaber Dr. Schön.[4] Von 1981 bis 1982 besuchte sie das Theater beim Conservatoire de musique de Genève in der Schauspielklasse von Claude Stralz. Anschließend nahm sie bis 1984 Unterricht an der École du Théâtre des Amandiers in Nanterre bei Patrice Chéreau, dazwischen ging sie für drei Monate an das Eugene O’Neill Theater Center in Waterford (Connecticut), USA.
Anne Bennent trat von 1989 an auch als Sängerin französischer Chansons mit dem Liederabend Pour Maman in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich auf.[7] Während dieser Darbietungen war auch ihre Mutter – bis zu ihrem Tod Ende 2010 – auf der Bühne präsent.[8] Ihr Bruder David Bennent ist ebenfalls Schauspieler, er trat mit ihr mehrmals gemeinsam im Film und auf der Bühne auf. 1999 etwa waren sie zusammen in der Uraufführung von George TaborisFegefeuer am Wiener Akademietheater zu sehen.[9]
Anne Bennent lebt zusammen mit dem blinden Akkordeonisten Otto Lechner im niederösterreichischenGars am Kamp[5] und führt mit ihm literarisch-musikalische Produktionen auf. Sie haben einen gemeinsamen Sohn (* 2004[10]). Einen weiteren Sohn (* 1999[11]) hat sie aus einer früheren Beziehung mit Jewgenij Sitochin.
Otto Lechner und Anne Bennent: Der Gruftwächter. Nach einer Erzählung von Franz Kafka. Klangbuch (32 S.) mit 1 CD. mandelbaums bibliothek der töne, Wien 2008, ISBN 978-3-85476-249-2. (Besprechung: [19])
Otto Lechner und Anne Bennent: Die Stimmen von Marrakesch. Von Elias Canetti, Klangbuch (32 S.) in Halbleinen mit 2 CDs. Mandelbaum, Wien 2010, ISBN 978-3-85476-230-0.
Otto Lechner und Anne Bennent: Leila und Madschnun. Von Nizami, mit Ensemble. Klangbuch (32 S.) mit 2 CDs. Mandelbaum, Wien 2011, ISBN 978-3-85476-339-0. (Hörbuchrezension: [20])
Bennent mal vier – Diane, Heinz, Anne und David Bennent. Porträt einer Künstlerfamilie. Dokumentarfilm, Deutschland, 1998, 45 Min., Buch und Regie: Georg Stefan Troller, Produktion: Kick Film in Koproduktion mit WDR und NDR, Erstsendung: 6. Dezember 1998 auf Nord 3, Inhaltsangabe von Kick Film, (Memento vom 25. März 2013 im Internet Archive).
C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 2. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 55 f.