Amt Krickenbeck, auch genannt Amt Krieckenbeck, Amt Krieckenbeek, Amt Krieckenbeeck oder Amt Kriekenbeek, ist ein historisches Amt im Oberquartier des Herzogtums Geldern. Das Amt lag am Niederrhein an den Flüssen Nette und Niers.
Neben dem Land von Krieckenbeck umfasste das Amt die Herrlichkeit Wankum, Herongen, Grefrath, Leuth und Lobberich.
Nicht zum Land Krieckenbeck, wohl aber zum Amt gehörten Venlo und die Exklave Viersen. Venlo wurde nach Erhebung zur Stadt ein eigenständiger Gerichtsbezirk. Mittelpunkt des Amtes und Sitz des Gerichtes war Hinsbeck.
Das geldrische Amt Erkelenz
Der Drossard (Amtmann) des Amtes verwaltete auch in Personalunion das südlich gelegene Amt Erkelenz, eine geldrische Exklave im Herzogtum Jülich. Hierzu gehörten die Herrlichkeit Erkelenz mit einigen umliegenden Dörfern und Brempt, Niederkrüchten, Oberkrüchten und Wegberg. Die vier Orte waren von Erkelenz durch Gebiete des Jülicher Herzogtums und Schwanenberg, das zu Wickrath gehörte, getrennt. Der Drost wurde im Amt Erkelenz durch den Vogt vertreten, der zugleich als landesherrlicher Richter im Schöffengericht in Kriminalprozessen tätig war. Der Vogt zog auch die landesherrlichen Schatzungen ein.[2]
Die Drosten van Krieckenbeck
Die Drosten verwalteten im Auftrag des geldrischen Herzogs das Amt.
Johan von Broichhausen (Sohn von Wilhelm von Broichhausen, der 1338 die Burg und die Unterherrschaft Wickrath vom geldrischen Herzog erhalten hatte)[5]
Wolfgang Wilhelm von Schaesberg zu Krichenbeck wird erblicher Amtmann von Krichenbeck und Erkelenz. Bis zum Ende des Ancien Regimes sind seine Nachfahren die Amtmänner von Krickenbeck.[28] Erkelenz wurde 1714 abgetrennt und fiel an Johann Wilhelm von Jülich und Kurfürst von der Pfalz
↑Stefan Frankewitz: Geldrische Landesburgen vom 13. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, in: Gelre Geldern Gelderland. Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern, Geldern 2001
↑Josef Gaspers, Leo Sels: Geschichte der Stadt Erkelenz, Erkelenz 1926, S. 8, dort erwähnt als Graf von Nuwenair
↑Gottfried Eckertz (Bearb.): Die Chronik der Stadt Erkelenz. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 5 (1858), S. 1–89, bes. S. 36
↑ein „Bastardbruder“ von Herzog Karl, siehe Stefan Frankewitz: Geldrische Landesburgen vom 13. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, in: Gelre Geldern Gelderland. Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern, Geldern 2001
↑Rechnung des „Andries van Vischennich gen. Bell, wegen uitgaven, gedan an deme bouwe der borch ind onderhaldinge der portzen zo Erclenz“ 1500–1501, im Staatsarchiv zu Arnheim, nach Mitteil, des Herrn Oberlehrers Maeckl, Ilmenau. In: Edmund Renard: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz VIII, 2: Kreise Erkelenz und Geilenkirchen. S. 54
↑Regionaal Historisch Centrum Limburg (RHCL), Staten van het Overkwartier van Gelre, 1503 februari 5, Toegang 01.001, Inv.nr. 1338 Toegang 01.001, Inv.nr. 501 Archieven.nl
↑Auch Amtmann zu Venlo. Er soll auf der Burg von Erkelenz seinen Wohnsitz nehmen und hier zwölf Leute unterhalten, siehe Stefan Frankewitz: Geldrische Landesburgen vom 13. bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, in: Gelre Geldern Gelderland. Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern, Geldern 2001
↑Urkunde 1536, 20. März: Anton Fahne: Die Dynasten, Freiherren und jetzigen Grafen von Bocholtz. Heberle, 1860, S. 110 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Die Bestallungsurkunde wurde am 12. September 1668 in Brüssel ausgestellt, siehe Leo Petrers: Geschichte des Geschlechts von Schaesberg bis zur Mediatisierung, Kempen 1972, S. 162 ff.