Aldealseñor
Aldealseñor ist ein beinahe entvölkerter Ort mit Gemeindestatus (municipio) mit nur 27 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Nordosten der Provinz Soria in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Die katholische Kirchengemeinde gehört zum Bistum Osma-Soria. LageDer Ort Aldealseñor liegt in der Hochebene im Osten der Provinz Soria in einer Höhe von ca. 1090 Metern ü. d. M. Die Entfernung zur südwestlich gelegenen Provinzhauptstadt Soria beträgt ca. 25 Kilometer (Fahrtstrecke). Bevölkerungsentwicklung
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte die Gemeinde meist deutlich über 200 Einwohner. Die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen haben in hohem Maße zu dem deutlichen Bevölkerungsrückgang der letzten Jahrzehnte beigetragen. WirtschaftBis zur Mitte des 20. Jahrhunderts lebten die sich weitgehend selbst versorgenden Bewohner des Ortes hauptsächlich vom Getreideanbau; auch Viehhaltung (Schafe, Ziegen, Hühner) fand in geringem Maße statt. Heute spielt die Landwirtschaft (Anbau von Gerste und Weizen) immer noch die wichtigste Rolle im Wirtschaftsleben der kleinen Gemeinde. Einige leerstehende Häuser werden als Ferienwohnungen vermietet. GeschichteKelten und Westgoten haben auf dem Gebiet der Gemeinde keine archäologisch verwertbaren Spuren hinterlassen; aus spätrömischer Zeit stammt ein etwa 22 cm hoher Votivaltar, der etwa einen Kilometer nördlich des Ortes gefunden wurde. Nach der arabisch-maurischen Eroberung entvölkerten sich weite Gebiete im Norden der Iberischen Halbinsel. Im 10. Jahrhundert begann unter dem kastilischen Grafen Gonzalo Téllez die in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts unter Alfons VI. vollendete Rückeroberung (reconquista), die in der Einnahme der etwa 250 Kilometer weiter südwestlich gelegenen Stadt Toledo (1085) ihren vorläufigen Höhepunkt fand. In dieser Zeit wurde Aldealseñor von Siedlern aus dem Norden neu- oder wiederbesiedelt (repoblación). Eine Burg entstand wahrscheinlich schon im 10. Jahrhundert; der heute sichtbare Bergfried (torre de homenaje) dürfte aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammen. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahre 1270; in einem Steuerregister des Jahres 1528 sind 38 Familien registriert – unter Berücksichtigung der Tatsache, dass es auch nicht steuerpflichtige, also nicht registrierte Familien gab, lässt sich eine Einwohnerzahl von etwa 400 Personen ableiten. Sehenswürdigkeiten
SonstigesDer in den Jahren 2002/03 gedrehte und im Jahre 2005 veröffentlichte und mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm El cielo gira (Der Himmel dreht sich) der Regisseurin Mercedes Álvarez spielt in Aldealseñor. WeblinksCommons: Aldealseñor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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