In Indien regieren die Shatavahana vier Jahrhunderte, von etwa 230 v. Chr. bis um 220 n. Chr., über das zentralindische Hochland des Dekkan. Im Nordwesten lag das Imperium Kuschana; es war ein Reich in Zentralasien und Nordindien, das bei seiner größten Ausdehnung – etwa zwischen 100 und 250 n. Chr. vom Gebiet des heutigen Staates Tadschikistan zum Kaspischen Meer und vom Gebiet des heutigen Afghanistan bis hinunter ins Industal und das Ganges-Yamuna-Zweistromland reichte.
Chinas Macht verfällt unter Wang MangsXin-Dynastie. Liu Xiu erklärt sich zum Kaiser der Han-Dynastie und vereint China erneut. Er und seine Nachfolger drängen Chinas westliche Nachbarn bis zum Kaspischen Meer zurück. Durch diese offensive Expansionspolitik wird das junge, instabile Reich nach außen bedeutend geschwächt. Unter Kaiser Guangwus Nachfolgern wird der zunehmende Einfluss der Eunuchen- und Kaiserinnen-Clans bemerkbar.
Britannischer Krieg (43–50), römische Heere tragen trotz des erbitterten Widerstandes der Einwohner in Britannien den Sieg davon und dringen bis zum Fluss Humber vor.
Die Juden wagen den völlig aussichtslosen Kampf um die Unabhängigkeit von Judäa (66–70). Der Aufstand wird von den römischen Besatzern niedergeschlagen und endet mit der totalen ZerstörungJerusalems.
Philo, jüdischer Philosoph. Lehrte die vollständige Abhängigkeit des Menschen vom Willen Gottes und erklärte das Alte Testament als ewiges Gesetz Gottes für alle Menschen.
Marbod, König der germanischen Markomannen. Gründete erstmals ein Germanenreich, welches auf römischen Verwaltungsprinzipien fußte.
Pontius Pilatus, höchster römischer Richter der Juden. Aufgehetzt durch die jüdischen Priester verurteilte er Jesus zum unehrenhaften Tod am Kreuz.
Arminius, germanischer Feldherr und Fürst der Cherusker, einigte germanische Stämme gegen die Tributpflicht von Rom, vernichtete drei römische Legionen unter Varus und verteidigte diese Unabhängigkeit erfolgreich gegen ihm entgegengestellte römische Truppen.
Germanicus, römischer Feldherr. Wirkte ohne durchschlagenden Erfolg in Germanien.
Claudius, römischer Kaiser. Erneuerte den korrupten Beamtenstab des Hofes vielfach durch ehemalige Sklaven. Verbesserte die sozialen Zustände des Reichs. Ermordet durch seine Frau Agrippina.
Vespasian, erster römischer Kaiser, der den Namen „Cäsar“ als Ehrentitel annahm.
Pedanios Dioskurides, griechischer Arzt und Naturforscher. Erforschte die Wirkungsweise von Arzneien und schrieb das Sammelwerk „Von den Heilmitteln“ (De materia medica).
Lukas der Evangelist, griechischer Arzt, Prediger und Missionar. Begleiter des Paulus. Erster nicht-jüdischer Apostel. Stellte die Lehre von der jungfräulichen Empfängnis Marias auf.
Iulius Civilis, germanischer Freiheitskämpfer. Entfachte einen Aufstand von Germanen, Galliern und Teilen der römischen Legionen gegen Rom.
Gaius Musonius Rufus, römischer Philosoph. Trat als erster mit der Erklärung an die Öffentlichkeit, dass Frauen mit derselben Vernunft und Sittlichkeit ausgestattet seien wie Männer.
Nero, römischer Kaiser. Tötete Mutter und Ehefrau. Ordnete die erste Christenverfolgung an, galt aber auch als Förderer der Künste.
Titus, römischer Kaiser. Schlug den jüdischen Aufstand nieder, woran der nach ihm benannte Triumphbogen (Titusbogen) erinnert.
Plutarch, griechischer Philosoph und Schriftsteller
Cai Lun (Tsai Lun), chinesischer Forscher. Erfinder des Papiers.
Domitian, römischer Kaiser. Ließ einen Grenzwall (Limes) zu Germanien erbauen. Verfolgte Forscher und Philosophen und später willkürlich auch angesehene römische Bürger. Wurde ermordet.
Epiktet, griechischer Philosoph (Stoiker). Forderte Nächsten- und Feindesliebe, moralisches Handeln und Verzicht auf materielle Güter. Lehnte das Christentum ab.
Tacitus, römischer Geschichtsschreiber und Staatsmann
Einige der aufgelisteten Persönlichkeiten wurden schon gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts geboren und werden dennoch hier aufgeführt. Andere wiederum wurden zwar in diesem Jahrhundert geboren, werden aber erst im nächsten Jahrhundert aufgeführt. Dies rührt daher, dass es als Kriterium für die Aufnahme nicht entscheidend war, ob das Geburtsjahr in dieses Jahrhundert fällt, sondern ob das hauptsächliche Werk und Wirken der Person in diesem Jahrhundert stattfand. Freilich ist eine klare Abgrenzung dieser Art nicht immer möglich.
Erfindungen und Entdeckungen
Zu Beginn des 1. Jahrhunderts werden in Rom erstmals Fenster aus rohem Glas gebräuchlich.
In Rom werden um das Jahr 17 aus einzelnen Kupferdrähten geflochtene stabile Drahtseile hergestellt.
In Rom werden Operationsbestecke mit mehr als 100 Einzel-Instrumenten eingesetzt.
Um das Jahr 52 wird in Italien ein 5,6 km langer Entwässerungstunnel zur Ableitung des Wassers aus dem Fuciner See durch den Monte Salviano getrieben.
Um die Mitte des 1. Jahrhunderts kommen in Rom neben den bisher üblichen Truhen erstmals Schränke in Gebrauch.
Zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts: die erste Hängebrücke aus eisernen Ketten wird in China errichtet.
In Rom wird das Schloss für Schlüssel mit Bärten erfunden.
Mit dem Ausgang des 1. Jahrhunderts kommen die ersten Glasspiegel in Gebrauch: hinter einer Glasplatte wird dünn ausgewalzte Zinnfolie als reflektierende Fläche angebracht. Die Glasspiegel verdrängen bald die bisher verwendeten Spiegel aus poliertem Metall.
Sonstiges
Die im Mittelmeerraum begehrte Arznei- und Gewürzpflanze Silphium stirbt infolge Raubbaus aus.
Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt circa 40 Jahre.
Frank Engelmayer: Der römisch-jüdische Krieg und die Erfindung des Christentums. frank & frei, 26. Dezember 2018; youtube.com
Werner Rieß: Römische Geschichte II – Kaiserzeit 2: Iulisch-claudische Dynastie/Flavier. Alte Geschichte Universität Hamburg, 22. Juni 2018; youtube.com