Die Wurzelmundquallen (Rhizostomeae) sind eine Ordnung der Schirmquallen (Scyphozoa). Etwa 80 Arten sind bekannt, u. a. die an Europas Küsten lebende Lungenqualle (Rhizostoma pulmo), die einem Schirmdurchmesser von 60 bis 80 Zentimeter erreicht, die auch in der Nordsee vorkommende Wurzelmundqualle (Rhizostoma octopus) und die Spiegeleiqualle (Cotylorhiza tuberculata) aus dem Mittelmeer. Nemopilema nomurai ist die größte Wurzelmundqualle. Sie erreicht einen Durchmesser von bis zu zwei Metern und ein Gewicht von bis zu 200 Kilogramm. Ihre Tentakel werden bis zu 5 Meter lang.
Wurzelmundquallen haben einen schalenförmigen oder hochgewölbten Schirm, der tentakellos ist. Stattdessen ist das Mundrohr stark entwickelt, die Mundrohrkanten sind stielförmig verlängert und zu einem miteinander verfalteten, wurzelstockähnlichen Gebilde verwachsen. So sind in der Regel acht Arme mit zahlreichen, krausen Verzweigungen entstanden. Eine zentrale Mundöffnung fehlt. Sie wird durch zahlreiche kleine Poren in den Mundarmen ersetzt. Trotzdem können Wurzelmundquallen auch größere Beutetiere fressen. Sie werden durch die zahlreichen Nesselzellen an den Mundarmen betäubt, von diesen umschlossen und dann durch Verdauungssäfte, die von den Poren ausgeschieden werden, so weit aufgelöst, dass sie aufgenommen werden können.
In Japan und Südostasien werden Wurzelmundquallen, vor allem die Art Rhopilema esculenta gegessen. Jährlich werden viele tausend Tonnen gefangen, und getrocknet oder gesalzen verkauft.
Quellen
Einzelnachweise
↑Makoto Omori und Mimoru Kitamura: Taxonomic review of three Japanese species of edible jellyfish (Scyphozoa: Rhizostomeae). In: Plankton biology and ecology, 51(1): 36-51, Tokyo 2004 ISSN1343-0874
Literatur
Hans-Eckhard Gruner, Hans-Joachim Hannemann, Gerhard Hartwich, Rudolf Kilias: Urania Tierreich, Wirbellose 1 (Protozoa bis Echiurida). Urania-Verlag, Berlin 1993, ISBN 3-332-00501-4.