Cassiopea (auch: Mangrovenqualle) ist eine Gattung der Schirmquallen. Diese Quallen sind weltweit zu finden und leben häufig – aber nicht ausschließlich – in seichten, von Mangroven geprägten Küstengewässern. Dort halten sie sich bevorzugt auf sandigen oder von Seegras bewachsenen Flächen auf. Meistens trifft man sie in größeren Gruppen an.
Die Mangrovenqualle wird im Englischen auch Upside Down Jellyfish (etwa: Auf dem Kopf stehende Qualle) genannt, da sie nicht, wie andere Quallen, durch die Meeresströmung umhergetrieben wird, sondern sich dauerhaft am Meeresboden festsetzt. Dabei sind die Tentakel nach oben in Richtung Sonnenlicht gewandt, die Qualle steht kopf. Außerdem lebt diese Gattung in Symbiose mit Algen, die sich in den Tentakelgeweben befinden und dort Photosynthese betreiben.[1] Zwar besitzen auch Mangrovenquallen Nesselzellen (Nematocyten), die Cassiosomen, diese dienen aber vorrangig der Verteidigung und können beim Menschen leichte Juckreize und Hautirritationen verursachen. Die Cassiosomen zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie mit Schleim ins freie Wasser entlassen werden können und so außerhalb des Körpers der Qualle wirksam werden können.[2] Dies wurde als eine Erklärung für das Phänomen des „stechenden Wassers“ postuliert, bei dem Taucher davon berichten, auch ohne Berührung einer Qualle ähnliche Hautreizungen zu spüren.[3] Obwohl sie kein zentrales Nervensystem hat, wurde bei Cassiopea ein schlaf-ähnlicher Zustand beobachtet.[4]
Systematik
Für die Gattung werden neun Arten angegeben, deren taxonomischer Status aber ungeklärt ist.[5]
↑Edward A. Drew, The biology and physiology of alga-invertebrate symbioses. I. Carbon fixation in Cassiopea sp. at aldabra atoll, Journal of Experimental Marine Biology and Ecology, 1972
↑„While cassiosomes bear some resemblance to another cnidarian structure originating in mesenteries of the starlet sea anemone Nematostella called nematosomes (...), the unique traits of cassiosomes in C. xamachana include their release into the water column within mucus, the ability to trap and kill prey as mobile grenades outside of the medusa, their organization as an outer epithelial layer surrounding a mostly empty core (rather than a solid ball of cells), and the presence of centrally-located endosymbiotic Symbiodinium dinoflagellates.“ Zitat: Introduction von: Cheryl L. Ames, Anna M. L. Klompen, Krishna Badhiwala, Kade Muffett, Abigail J. Reft, Mehr Kumar, Jennie D. Janssen, Janna N. Schultzhaus, Lauren D. Field, Megan E. Muroski, Nick Bezio, Jacob T. Robinson, Dagmar H. Leary, Paulyn Cartwright, Allen G. Collins, Gary J. Vora: Cassiosomes are stinging-cell structures in the mucus of the upside-down jellyfish Cassiopea xamachana. In: Communications Biology. Band3, Nr.67, 13. Februar 2020, doi:10.1038/s42003-020-0777-8.
↑Cheryl L. Ames, Anna M. L. Klompen, Krishna Badhiwala, Kade Muffett, Abigail J. Reft, Mehr Kumar, Jennie D. Janssen, Janna N. Schultzhaus, Lauren D. Field, Megan E. Muroski, Nick Bezio, Jacob T. Robinson, Dagmar H. Leary, Paulyn Cartwright, Allen G. Collins, Gary J. Vora: Cassiosomes are stinging-cell structures in the mucus of the upside-down jellyfish Cassiopea xamachana. In: Communications Biology. Band3, Nr.67, 13. Februar 2020, doi:10.1038/s42003-020-0777-8.
↑Ravi D. Nath, Claire N. Bedbrook, Michael J. Abrams, Ty Basinger, Justin S. Bois: The Jellyfish Cassiopea Exhibits a Sleep-like State. In: Current Biology. Band0, Nr.0, 21. September 2017, ISSN0960-9822, doi:10.1016/j.cub.2017.08.014.