Die Wollbaumgewächse (Bombacoideae) sind eine Unterfamilie in der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Zur Unterfamilie zählen nur noch 16 bis 21 (früher etwa 30) Gattungen mit etwa 120 Arten. Beispielsweise der Affenbrotbaum oder Baobab (Adansonia digitata), der zu den charakteristischsten Bäumen der afrikanischen Landschaft zählt, gehört zu dieser Familie.
Es sind meistens laubabwerfende Bäume, die Wuchshöhen von bis zu 70 Metern erreichen können, seltener Sträucher oder epiphytischeSchlingpflanzen. Die Stämme sind manchmal geschwollen und/oder bestachelt. Es können Brettwurzeln vorkommen
Die wechselständigen Laubblätter sind meist einfach, seltener gelappt oder fingerförmig gefiedert bzw. handförmig zusammengesetzt. Der Blattstiele besitzt einen Pulvinus. Die Blattränder sind ganz bis gesägt oder gezähnt. Die kleinen Nebenblätter sind abfallend.
Generative Merkmale
Die Blüten erscheinen meist achselständig einzeln oder in kleinen Gruppen, seltener werden Zymen oder Rispen gebildet. Selten erscheinen die Blüten end- oder blattgegenständig. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch oder selten zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es ist ein abfallender Außenkelch aus drei Tragblättern vorhanden. Die Kelchblätter sind mehr oder weniger stark verwachsen und bleibend oder abfallend. Die oft mehr oder weniger behaarten und oft spiralig angeordneten Kronblätter sind meist im unteren Teil mit der Staubblattröhre verwachsen, selten fehlen sie ganz. Die Blüten enthalten wenige bis sehr viele (1000) Staubblätter, die meist im unteren Teil in einer Röhre verwachsen sind, mit oberseits meist freien Abschnitten. Die Antheren sind meist einthekig und gerade bis gebogen oder verdreht, manchmal sind zwei oder mehrere Theken verwachsen. Staminodien fehlen, an der Staubblattröhre können sterile, kragenartige Anhängsel vorkommen. Der halbober- bis oberständige, synkarpe Fruchtknoten ist mehrkammerig (zwei bis acht). Es sind zwei bis viele anatrope Samenanlagen pro Kammer vorhanden. Die Plazentation ist zentralwinkelständig. Der Griffel ist meist ungeteilt. Die Narbe ist kopfig und ganz bis geteilt. Es sind meist Nektarien vorhanden.
Es werden meist vielsamige und meist lokulizidale Kapselfrüchte gebildet, seltener sind die Früchte nicht öffnend und steinfruchtartig oder manchmal geflügelt. Das Endokarp ist oft behaart oder schwammig. Die meist kahlen Samen sind meistens ungeflügelt. Manchmal ist ein Arillus ausgebildet. Das Endosperm fehlt meistens oder ist stark reduziert. Die Kotyledonen sind oft gefaltet. Die Samen liegen oft eingebettet in dichten, seidigen Haarbüscheln.
Systematik
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Einzelne früher hierher gestellte Gattungen und Arten, beispielsweise die Arten der Tribus Durioneae, beispielsweise der Durian (Durio zibethinus), werden in die Unterfamilie Helicteroideae gestellt und die Arten des Tribus Matisieae werden zu den Malvoideae gestellt.
Die Unterfamilie Bombacoideae enthält etwa 21 Gattungen[1]:
Tribus Adansonieae: Sie enthält etwa 15 Gattungen:
BombacopsisPittier: Sie enthält etwa 20 Arten. Gehört wohl in die Gattung Pachira eingeordnet.
BombaxL. (Syn.: SalmaliaSchott & Endl.): Die Angaben verschiedener Quellen gehen von 8 bis 60 Arten aus.
Asiatischer Kapokbaum (Bombax ceiba L.): Aus Südasien bis Südostasien, bis nach China, Neuguinea und Australien.
CatostemmaBenth.: Die etwa zehn Arten sind im nördlichen Südamerika verbreitet.
CavanillesiaRuiz & Pav.: Die etwa fünf Arten sind in der Neotropis verbreitet.
Cavanillesia platanifolia(Bonpl.) Kunth: Aus Nicaragua, Costa Rica, Panama, Kolumbien, Ecuador bis Peru.
CeibaMill. (Syn.: CampylantheraSchott & Endl., ChorisiaH.B.K., EriodendronDC., ErioneSchott & Endl., SpirothecaUlbr.): Die etwa zehn bis 17 Arten sind in der Neotropis verbreitet; eine Art kommt auch in Westafrika vor.
EriothecaSchott & Endl.: Die etwa zwölf Arten sind in der Neotropis verbreitet.
FremontodendronCoville: Sie enthält nur wenige Arten, die von manchen Autoren auch als Unterarten einer einzigen Art, Fremontodendron californicum angesehen werden.[2] Bei anderen Autoren sind es die Arten:
Fremontodendron decumbensR.M.Lloyd (Syn.: Fremontodendron californicum(Torr.) Coville subsp. decumbens(R.M.Lloyd) Munz): Sie kommt in Kalifornien vor.[3]
MatisiaHumb & Bonpl.: Etwa 60 Arten (Tribus Matisieae), mittleres bis nördliches Südamerika, Zentralamerika.
Matisia cordataHumb. & Bonpl. (Syn.: Quararibea cordata(Humb. & Bonpl.) Vischer): Aus Bolivien, Peru, dem nördlichen Brasilien, Kolumbien, Ecuador bis nach Zentralamerika.
PhragmothecaCuatrec.: Etwa 11 Arten (Tribus Matisieae), Kolumbien, Panama, Ecuador und Peru.
QuararibeaAubl.: Etwa 55 Arten (Tribus Matisieae), mittleres bis nördliches Südamerika, Zentral- und Mittelamerika.
Rhodognaphalon(Ulbr.) Roberty, auch zu Bombax gestellt: Etwa vier Arten, West-, Zentral- bis Ostafrika.
CamptostemonMast.: Etwa drei Arten, Neuguinea, westliches und nördliches Australien, Philippinen.
PentaplarisL.O.Williams & Standl.: Mit drei Arten, Bolivein, Ecuador, Kolumbien, Peru und Costas Rica.
UladendronMarc.-Berti. auch als Marcanodendron(Marc.-Berti) Doweld geführt: Nur eine Art aus Venezuela.
Nutzung
Einige der Gattungen sind auch kommerziell von großem Interesse, da sie Holz liefern wie beispielsweise der Balsabaum (Ochroma pyramidale).
Andere Baumarten werden zur Gewinnung des Faserstoffes Kapok, einer schlecht verspinnbaren Pflanzenfaser, genutzt. Hierzu gehören unter anderem der Kapokbaum (Ceiba pentandra) und der Asiatische Kapokbaum (Bombax ceiba) und einige andere Arten.[6]
David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage, Cambridge University Press 2008, ISBN 978-0-521-82071-4.
Klaus Kubitzki, C. Bayer: The Families and Genera of Vascular Plants. Band 5: Flowering Plants Dicotyledons. Springer, 2003, ISBN 3-540-42873-9, S. 271.
↑ Walter M. Kelman: A revision of Fremontodendron (Sterculiaceae). In: Systematic Botany, Volume 16, Issue 1, 1991, S. 3–20. JSTOR:2418969
↑ abcBombacoideae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 13. Juni 2017.
↑Gitishree Das et al.: Systematics, Phytochemistry, Biological Activities and Health Promoting Effects of the Plants from the Subfamily Bombacoideae (Family Malvaceae). In: Plants (Basel). 10(4), 2021, S. 651, doi:10.3390/plants10040651.
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Susanne Bickel-Sandkötter: Nutzpflanzen und ihre Inhaltsstoffe. Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2001, ISBN 3-494-02252-6.
Weiterführende Literatur
G. Carvalho-Sobrinho, William S. Alverson, Suzana Alcantara, Luciano P.Queiroz, Aline C. Mota, David A. Baum: Revisiting the phylogeny of Bombacoideae (Malvaceae): Novel relationships, morphologically cohesive clades, and a new tribal classification based on multilocus phylogenetic analyses. In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 101, 2016, S. 56–74 (doi:10.1016/j.ympev.2016.05.006).