Wolfram P. Kastner (* 23. April1947 in München) ist ein deutscherKünstler, insbesondere Aktionskünstler, dessen Arbeiten und Aktionen meist politische und historische Themen aufgreifen, insbesondere die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und Österreich. Gleichrangig stehen Malerei und Zeichnung, Fotoserien, Installationen und Objekte im Mittelpunkt seiner Arbeit.
Die Spur der Bücher, eine seiner bekanntesten Aktionen, erinnert an die Bücherverbrennung 1933 in Deutschland. Seine Aktionen rufen regelmäßig sowohl Bewunderung und Anerkennung als auch Konflikte mit der Verwaltung, der Polizei und Justiz hervor.[1]
Wolfram Kastner ist Mitbegründer und Vorsitzender des Kuratoriums der Kurt Eisner Kulturstiftung[2], die 1989 von Künstlern in Münchner gegründet wurde. Kastner gehört dem wissenschaftlichen Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung an.[3] Wolfram Kastner ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[4] Er lebt und arbeitet in München.
2000: vor mehr als einem halben Jahrhundert – Positionen zeitgenössischer Kunst zur Erinnerung, Landesgalerie im Oberösterreichischen Landesmuseum, Linz[6]
2001: unmögliche Kunst Maximilianeum München (kuratiert zusammen mit Günther Gerstenberg)
1982: Abrüstungs-Rüstungskonversion, Gestaltung einer Werbewand an der Bundeswehrhochschule, Neubiberg.
1986: Denk-Loch, Kunstaktion Kurt Eisner, mit E. Zylla.
1987: Künstler gegen Volkszählung, Gestaltung einer Plakatwand in München-Schwabing.
1988: Stein des Anstoßes, Kunstaktion mit Errichtung eines Denksteins, Polizeiaktion, Beschlagnahme und Ermittlung durch den Staatsanwalt.
1993: Nur der Wachmann schaut zu, Kunstaktion im Justizgebäude in München (die Todesurteile gegen Mitglieder der „weißen Rose“ wurden dort gefällt) mit Unterbrechung durch 6 Justizbeamte, seitdem eine bronzene Gedenktafel, am Hauptportal.
1993: Wir erinnern, Performance zur Erinnerung an die Pogrome vom 9. November 1938 in der F, mit Beendigung durch die Polizei und Ermittlung durch den Staatsanwalt.
1994: schwarzes blut, Erinnerungsperformance für Gustav Landauer
1995: Weiße Fahne, Tag der Befreiung, Marienplatz, München.
1995: Brandspur, Erinnerung an die Bücherverbrennung auf dem Münchner Königsplatz vom 10. Mai 1933.[8][9] Die Aktion wird seit 2013 jährlich wiederholt, nachdem frühere Forderungen des Künstlers nach einer Erneuerung des Brandflecks abgelehnt worden waren.[10]
2006: Scherenschnitt, Aktion am 1. November am Salzburger Kommunalfriedhof mit Scherenschnitt der SS-Kranzschleife.
2006: Weg mit dem Konkordat, eine Aktion von W. P. Kastner mit Georg Ledig, Abbruch durch Staatsschutz und Ermittlung durch den Staatsanwalt, Freispruch am Verwaltungsgericht München.
2013: Projekt Weiße Koffer zur Erinnerung an jüdisches Leben in Sendling[14]
2013: Würdigung und Rehabilitation der in Eichstätt unschuldig wegen „Hexerey“ Ermordeten, Schreiben vom 25. März 2013 an Bischof Gregor Maria Hanke Eichstätt
2013: Projekt Weiße Koffer zur Erinnerung an jüdisches Leben in Neuhausen[15]
Winfried Nerdinger (Hrsg.): Wolfram Kastner: »Nicht ich provoziere, sondern die Zustände provozieren mich.« Metropol Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-86331-400-2.
↑…vor mehr als einem halben Jahrhundert. Landesgalerie Oberösterreich im Oberösterreichischen Landesmuseum. 20. Januar – 5. März 2000. Katalog erschienen bei Verlag Publication P No 1, Weitra 2000. ISBN 3-85474-046-8.