„Walhungesdorf“ (= Sippensiedlung des Walahung) ist erstmals 1129 im Zusammenhang mit der Gründung des Benediktinerklosters Plankstetten urkundlich genannt; die Stifter gaben unter anderem einen Hof und ein Lehen im Ort zur Erstausstattung des Klosters. Bald darauf machten Ortsadelige, nämlich die Eichstätter bischöflichen Ministerialen Burkard und Hartwig von Walhungesdorf, dem Kloster eine Stiftung. Nach dem 12. Jahrhundert gibt es von diesem Adel keine Kunde mehr. Bischof Otto (1183–1195) bestätigte dem Kloster die pfarrlichen Rechte für die Filiale Wallnsdorf. Im Zuge der Hirschberger Erbschaft nach dem Aussterben der Grafen von Hirschberg mit Gebhard VII. († 4. März 1305; bestattet im Kloster Rebdorf) wurde der Ort 1305 im Gaimersheimer Spruch dem Eichstätter Bischof zuerkannt. Größter Grundherr im Dorf des „unteren Hochstifts“ war in der Folgezeit das Kloster. 1440 regelten das Kloster und der Bischof Albert von Hohenrechberg mit einem Vergleich die Herrschaftsrechte. Dem Kloster wurde das Dorfgericht über seine Untertanen zugestanden, während der Bischof die hohe Gerichtsbarkeit für sein Oberamt in Hirschberg erhielt. Außerdem einigte man sich über Abgaben; so hatten die Plankstetter Untertanen dem Bischof Scharwerkdienste zu leisten und bei Steuererhebungen im Hochstift die Hälfte zu zahlen.
1447 gehörten laut Hirschberger Salbuch 12 Grundholden zum Kloster, drei zum Hochstift und zwei zu Nürnberg; ein Anwesen gehörte zu Schwabach. Die Nürnberger, der Schwabacher und einer der Plankstetter Hintersassen unterstanden ebenfalls der Hirschberger Vogtei und Dienstbarkeit.
Wie die weitere grundherrschaftliche Entwicklung des Dorfes verlief, ist nur lückenhaft überliefert. 1516 verkaufte der ErbmarschallHans von Pappenheim einen Wallnsdorfer Hof, offensichtlich den vormaligen Schwabacher Besitz, an den Bischof, der ihn seinem Amt Hirschberg unterstellte. Wohl in Nachfolge des Ortsadels hatten im Mittelalter die Marschalke von Hirschberg einen hochstiftischen Hof zu Lehen. 1384 erhielt Fritz Rot, Propst zu Berching, die Taferne zu Lehen; über sie erfährt man später nichts mehr.
1644 nennt das Hirschberger Güterverzeichnis außer dem bischöflichen und Plankstettischen Besitz einen Hof des Eichstätter Domkapitels, auf dem Hans Leykam saß, einen Hof des Nürnbergers Christof Dörer, den Leonhard Meindl bewirtschaftete, schließlich Feldlehen der Hofmark Polanden (Pollanten?) und der Guttenberg (zu Staufersbuch?). 1741 erfährt man von acht Plankstetter Anwesen, während alle anderen Höfe offensichtlich bereits hochstiftisch geworden waren. 1769 erhielt das Kloster Plankstetten vom Eichstätter Fürstbischof Raymund Anton von Strasoldo die Gemeindeherrschaft. Ende des 18. Jahrhunderts hatte sich der Klosterbesitz auf zehn Anwesen des Dorfes erhöht, während acht bischöflich waren. Bezüglich der Ehehaft gehörte das Dorf zu Kevenhüll.
1830 hatte Wallnsdorf bei 20 Anwesen 128 Einwohner, 1950 bei ebenfalls 20 Anwesen 152 Einwohner.
Katholische Filialkirche St. Martin
Kirchlich war das Dorf dem Kloster Plankstetten seit dessen Gründung zugeordnet. Die Kirche, im Ursprung eine frühgotische Anlage vom Typ „Chorturmkirche“, wurde 1748 mit Beteiligung des Klosters Plankstetten umgebaut. Der rechteckige, im Obergeschoss achteckige Turm hat eine Zwiebelhaube. Der Hauptaltar ist viersäulig, die beiden Seitenaltäre zweisäulig. Statt Altarbildern stehen im Schrein Figuren, am Hauptaltar der Kirchenpatron, als Holzfigur eine „bessere Arbeit“ (Hofmann/Mader, S. 154) vom Ende des 15. Jahrhunderts, am rechten Seitenaltar noch einmal der Hl. Martin (Ende des 17. Jahrhunderts) und am linken Seitenaltar eine Marienfigur.
Vereine
DJK-SV Wallnsdorf-Schweigersdorf, gegründet 1968, seit 2004 mit eigenem Sportheim in Schweigersdorf
Dorfgemeinschaft Wallnsdorf, gegründet am 4. Juli 2019, seit 2022 mit eigenem Dorfhaus
Literatur
Wallnsdorf. In: Friedrich Hermann Hofmann und Felix Mader (Bearbeiter): Die Kunstdenkmäler von Oberpfalz & Regensburg. XII Bezirksamt Beilngries. I. Amtsgericht Beilngries. München: R. Oldenbourg Verlag 1908 (Nachdruck 1982), S. 154
Petrus Bauer: Die Benediktinerabtei Plankstetten in Geschichte und Gegenwart. Plankstetten 1979, S. 13, 62, 65