Share to: share facebook share twitter share wa share telegram print page

Völkischer Beobachter

Völkischer Beobachter

Titelschrift
Beschreibung Parteizeitung
Sprache Deutsch
Verlag Franz-Eher-Verlag in München
Erscheinungsweise täglich (ab 8. Februar 1923)
Verkaufte Auflage 1,7 Mio. (1944) Exemplare
Chefredakteur Hansjörg Maurer (?-Dezember 1920)
Hugo Machhaus (Dezember 1920–Mai 1921)
Hermann Esser (Mai 1921)
Dietrich Eckart (1921–1923)
Alfred Rosenberg (1923–1938)
Wilhelm Weiß (1938–1945)
Herausgeber Rudolf von Sebottendorf
Adolf Hitler
Geschäftsführer Max Amann
ZDB 593605-6

Der Völkische Beobachter (VB) war von Dezember 1920 bis zum 30. April 1945 das publizistische Parteiorgan der NSDAP. In scharfer Abgrenzung zu bürgerlichen Zeitungen bezeichnete sich der VB als „Kampfblatt“ und war programmatisch mehr an Agitation als an Information interessiert.[1] Pressehistoriker nannten den VB daher „plakathaft“ und seinen Stil „mehr gesprochen als geschrieben“.[2] Zunächst erschien der VB zweimal wöchentlich, ab dem 8. Februar 1923 täglich im Franz-Eher-Verlag in München. Er wurde nach den Anfangsjahren reichsweit vertrieben.

Geschichte

Thierschstraße 11 in München;
Foto von 2012

Das „Kampfblatt der nationalsozialistischen Bewegung Großdeutschlands“ ging aus dem am 2. Januar 1887 mit einem Umfang von vier Seiten gegründeten Vorstadtblatt Münchener Beobachter hervor, das 1900 vom Verleger Franz Eher übernommen wurde, allerdings politisch unbedeutend blieb.[3] Verlagssitz war ein wenig repräsentatives, dreistöckiges Gebäude in der Thierschstraße 11 nahe dem Münchener Isartorplatz.[4]

1918 ging das Blatt in den Besitz der Thule-Gesellschaft über, nachdem Eher am 22. Juni 1918 gestorben war. Der „völkische“ Antisemit Rudolf von Sebottendorf erwarb von dessen Witwe Friederike Eher für 5.000 Reichsmark die Herausgeberlizenz für die Zeitung und übernahm ab Juli 1918 auch die Schriftleitung. Die Zeitung behielt zunächst ihren Titel, ergänzt um den Untertitel Sportblatt. Am 14. September 1918 wurde Sebottendorffs vermögende Freundin Käthe Bierbaumer aus Freiburg im Breisgau als Eigentümerin des Verlags Franz Eher Nachf. ins Handelsregister eingetragen. Am 30. September 1919 wurde daraus die „Franz Eher Nachfolger GmbH“.[5] Gesellschafterinnen waren Käthe Bierbaumer und Sebottendorffs Schwester Dora Kunze. Im August 1919 folgte die Umbenennung in Völkischer Beobachter. Bei einer Auflage von etwa 7.000 Exemplaren häufte das Blatt bis Ende 1920 Schulden in Höhe von 250.000 Mark an und stand vor der Insolvenz.[3]

Völkischer Beobachter (Titelseite) vom 10. März 1920
Ausgabe des Völkischen Beobachters in Mauthausen

Am 17. Dezember 1920 erwarb die NSDAP das damals marode Blatt für 120.000 Mark. Hauptteilhaber waren nach dem Eintrag ins Handelsregister neben Adolf Hitler erneut die Schwester von Sebottendorff, Dora Kunze, sowie Sebottendorfs Geliebte Käthe Bierbaumer, die später auch zu den finanziellen Gönnern von Hitler persönlich gehörte. Tags darauf firmierte der VB öffentlich als Parteizeitung der NSDAP. Finanziert wurde der Kauf auf Vermittlung des antisemitischen Literaten Dietrich Eckart durch den Generalmajor Franz Ritter von Epp, der ein Darlehen von 60.000 Mark zur Verfügung stellte, offenbar aus einem Geheimfonds der Reichswehr zur Unterstützung rechtsextremer Organisationen.[3] Erster von der NSDAP eingesetzter Chefredakteur der Zeitung (bezeichnet als Hauptschriftleiter) war Hugo Machhaus (25. Dezember 1920 bis 15. Mai 1921), dem kurzzeitig Hermann Esser folgte (15. Mai 1921 bis 12. August 1921), bevor Eckart selbst ab 12. August 1921 die Leitung der Redaktion übernahm. Auch Hitler persönlich verfasste bis 1922 zahlreiche Artikel, war später aber nur noch selten als Autor tätig. Bis 30. April 1933 blieb er Herausgeber. Die Arbeitsräume in der Schellingstraße 39/41 in München-Schwabing hatte die Druckerei Münchner Buchgewerbehaus M. Müller & Sohn zur Verfügung gestellt.

Da der Verlag den VB ab 29. August 1923 auf einer gebrauchten amerikanischen Rotationsmaschine drucken ließ, hatte das Blatt ein auffälliges, übergroßes Format. Außerdem unterschied es sich optisch durch die in Rotdruck unterstrichene Hauptschlagzeile und die Kopfleiste in Antiqua-Lettern von anderen Zeitungen.[6] Die Auflage des Blattes lag zunächst bei ca. 8.000 und steigerte sich, bedingt durch die starke Nachfrage während der Ruhrbesetzung, bis Herbst 1923 auf 30.000 Exemplare. Am 27. September 1923 druckte der VB unter dem Titel „Die Diktatoren Stresemann – Seeckt“ antisemitische Angriffe gegen Reichskanzler Gustav Stresemann und den Chef der Heeresleitung General Hans von Seeckt sowie deren Ehefrauen. Reichswehrminister Otto Geßler, dem aufgrund eines reichsweiten Ausnahmezustandes die Exekutivgewalt übertragen war, ordnete daraufhin ein Verbot der Zeitung an. Der bayerische Generalstaatskommissar Gustav von Kahr und der Münchner Wehrkreisbefehlshaber Otto von Lossow weigerten sich aber, dies umzusetzen. Diese Befehlsverweigerung trug zur Eskalation des Konflikts zwischen der bayerischen und der Reichsregierung bei.[7][8]

Durch das Parteiverbot der NSDAP infolge des Hitlerputsches am 9. November 1923 musste die Zeitung ihr Erscheinen einstellen, mit Neugründung der NSDAP am 26. Februar 1925 erschien sie wieder. Seit 1. Februar 1927 wurde der Völkische Beobachter in einer Reichs- und einer Bayern-Ausgabe ausgeliefert. Bis 1929 stagnierte die Auflage unter 20.000, wuchs bis 1930 auf knapp 40.000 und erreichte zu den Reichstagswahlen vom 14. September 1930 die Marke von 100.000 Exemplaren, womit der VB zu den größten deutschen Zeitungen gehörte.

Impressum 1933
Eigenreklame in der süddeutschen Ausgabe des Völkischen Beobachters vom 25. und 26. Februar 1933

Ab März 1930 wurde auch eine „Berliner Ausgabe“ vertrieben, die jedoch am 15. März 1931 wieder eingestellt wurde. Der tägliche Anfahrtsweg von der Druckerei in München nach Berlin erwies sich als zu lang und machte das Blatt für die Leser an der Spree zeitlich wie inhaltlich uninteressant.[9] 1932 wurde jedoch in der Berliner Zimmerstraße eine eigene Druckerei eingerichtet, in der ab 1. Januar 1933 zwei weitere Regionalausgaben hergestellt wurden: Eine norddeutsche und eine Berliner.[10] Des Weiteren gab es eine süddeutsche und ab 16. März 1938[11] eine Wiener Ausgabe (Redaktion: Seidengasse 3–11, Wien-Neubau).[12] Zur ersten Wiener Ausgabe im Großformat am 1. August 1938 gratulierte Hitler persönlich auf der Titelseite.[13]

Ab 1. Februar 1941[14] gab der VB die bis dahin in Deutschland allgemein benutzte Frakturschrift auf und wurde in der modernen Antiqua gesetzt, die von den Nationalsozialisten als „geschmackvoll und klar“ bezeichnet wurde und der von der Propaganda behaupteten „Weltgeltung des Reiches“ entsprechen sollte (Antiqua-Fraktur-Streit).[1] Die Auflage steigerte sich mit dem Erfolg der nationalsozialistischen Bewegung enorm, 1931 erreichte sie über 120.000, überschritt 1941 die Millionen-Grenze und soll 1944 1,7 Millionen Exemplare betragen haben.

Einige Tage vor der deutschen Kapitulation stellte der Völkische Beobachter Ende April 1945 sein Erscheinen ein. Die letzte Ausgabe vom 30. April 1945 wurde nicht mehr ausgeliefert.

Geschäftsführer war seit April 1922 der Reichsleiter der NSDAP für die Presse, Max Amann.

Finanzierung

Die Einnahmen aus dem Verkauf allein trugen das Blatt nicht. Es hielt sich durch den Verkauf unverzinslicher Schuldscheine an Parteimitglieder und erhielt Darlehen und Zuschüsse von wohlhabenden Gönnern wie Helene Bechstein. Finanzielles Rückgrat war später der von Amann erfolgreich ausgebaute Buchverlag. Auch der 1926 gegründete „Illustrierte Beobachter“ war ein Erfolg. Daneben wurde die Anhängerschaft immer wieder an ihre Pflicht erinnert, Abonnent zu werden und solche zu werben.[15]

Mitarbeiter

Hauptschriftleiter
Stellvertretende Hauptschriftleiter
  • 16. März 1938 bis 3. Februar 1941: Walther Schmitt[16]
  • 4. Februar bis 8. Oktober 1941: Karl Pfeifer (anschließend in Urlaub bzw. bei der Wehrmacht)[16]
  • 9. Oktober 1941 bis April 1945: Theodor Seibert (seit Mai 1941 zur Wehrmacht eingezogen)
  • 9. Oktober 1941 bis 31. März 1944: Karl Neuscheler i. V.[16]
  • 1. April 1944 bis April 1945: Wilhelm Waubke i. V.[16]

Literatur

  • Oron J. Hale: Presse in der Zwangsjacke 1933–45. Droste, Düsseldorf 1965 (deutsche Übersetzung von The captive press in the Third Reich. University Press, Princeton 1964).
  • Norbert Frei, Johannes Schmidt: Journalismus im dritten Reich. 3. Auflage. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45516-6.
  • Detlef Mühlberger: Hitler’s Voice – The Völkischer Beobachter, 1920–1933. Band 1: Organisation & Development of the Nazi Party, Band 2: Nazi Ideology and Propaganda. Peter Lang, Bern 2004, ISBN 978-3-906769-72-1.
  • Sonja Noller: Die Geschichte des „Völkischen Beobachters“ von 1920–1923. Dissertation, Universität München, 1956.
  • Sonja Noller, Hildegard von Kotze (Hrsg.): Facsimile-Querschnitt durch den Völkischen Beobachter. Pawlak-Verlag, Herrsching 1984.
  • Völkischer Beobachter: Mehr gesprochen. In: Der Spiegel. Nr. 15, 1967 (online).
  • Romeo Felsenreich: Die Journalisten des Völkischen Beobachters – Woher kamen sie? Wohin gingen sie?, Universität Wien, Magisterarbeit, Fachbereich Publizistik und Kommunikationswissenschaften, September 2012.
  • Lars Jockheck: Der "Völkische Beobachter" über Polen 1932–1934. Eine Fallstudie zum Übergang vom "Kampfblatt" zum "Regierungsblatt". LIT, Hamburg 1999. (eingeschränkte Vorschau)

zeitgenössisch:

Commons: Völkischer Beobachter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Peter de Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin. Berlin 1959, S. 309.
  2. Sonja Noller, Hildegard von Kotze: Facsimile-Querschnitt durch den Völkischen Beobachter. München/Bern/Wien, 1967
  3. a b c Völkischer Beobachter: Mehr gesprochen. In: Der Spiegel. Nr. 15, 1967 (online).
  4. Cris Whetton: Hitlers Fortune. London 2004, S. 40.
  5. historisches-lexikon-bayerns.de
  6. historisches-lexikon-bayerns.de
  7. Burkhard Asmuss: Republik ohne Chance? Walter de Gruyter, Berlin/New York 1994, S. 457–458.
  8. Heinrich August Winkler: Weimar 1918–1933. Die Geschichte der ersten deutschen Demokratie. 3. Auflage, Verlag C.H. Beck, München 1998, S. 211.
  9. Peter Mendelssohn: Zeitungsstadt Berlin. Berlin 1959, S. 308.
  10. Angelika Heider: Völkischer Beobachter. In: Wolfgang Benz, Hermann Graml und Hermann Weiß (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus. Klett-Cotta, Stuttgart 1997, S. 785.
  11. Der V.B. in Wien. In: Völkischer Beobachter. Kampfblatt der national(-)sozialistischen Bewegung Großdeutschlands. Wiener Ausgabe / Wiener Beobachter. Tägliches Beiblatt zum „Völkischen Beobachter“, 16. März 1938, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vob
  12. Völkischer Beobachter. In: Wiener Adreßbuch 1942 (früher: Adolph Lehmann’s allgemeiner Wohnungsanzeiger). Band II: 5. Behörden. NSDAP, Kirchen, Öffentliche Einrichtungen (…) 12. Abschnitt: Zeitungen und Zeitschriften, S. 36. Scherl, Wien 1942 (LXXXIII. Jahrgang).
  13. Der Führer an den „V.B.“-Wien. In: Völkischer Beobachter. Kampfblatt der national(-)sozialistischen Bewegung Großdeutschlands. Wiener Ausgabe / Wiener Beobachter. Tägliches Beiblatt zum „Völkischen Beobachter“, 1. August 1938, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vob
  14. Vergleiche hierzu die Ausgabe vom 31. Januar mit der vom 1. Februar. Allerdings wurden auch nach der Umstellung die Überschriften teilweise noch in Fraktur gesetzt.
  15. Finanzierungsentwicklung
  16. a b c d Österreichische Nationalbibliothek, ANNO Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften: Völkischer Beobachter

Read other articles:

Pete Henry Nazionalità  Stati Uniti Altezza 180 cm Peso 111 kg Football americano Ruolo Offensive tackle, Placekicker Termine carriera 1928 Hall of fame Pro Football Hall of Fame (1963) Carriera Giovanili Washington & Jefferson College Squadre di club 1920 - 1926 Canton Bulldogs1927 New York Giants1927 - 1928 Pottsville Maroons Carriera da allenatore 1926 Canton Bulldogs1928 Pottsville Maroons Statistiche aggiornate al 04/11/2012 Modifica dati su Wikid…

アエロフロート航空3352便 事故機と同形のTu-154B出来事の概要日付 1984年10月11日概要 滑走路上で旅客機と車両の衝突事故現場 ソ連 オムスク空港乗客数 170乗員数 9負傷者数 2死者数 178(地上4人)生存者数 5機種 ツポレフTu-154B運用者 アエロフロート機体記号 SSSR-85243[1]出発地 クラスノダール国際空港経由地 オムスク空港目的地 トルマチョーヴォ空港地上での死傷者地

Dillingen an der Donau Jl. Raja Lambang kebesaranLetak Dillingen an der Donau NegaraJermanNegara bagianBayernWilayahSchwabenKreisDillingenPemerintahan • MayorFrank Kunz (CSU)Luas • Total75,59 km2 (2,919 sq mi)Ketinggian422 m (1,385 ft)Populasi (2013-12-31)[1] • Total18.082 • Kepadatan2,4/km2 (6,2/sq mi)Zona waktuWET/WMPET (UTC+1/+2)Kode pos89407Kode area telepon09071Pelat kendaraanDLGSitus webwww.dillingen…

Catur padaPekan Olahraga Nasional XIX Standar Perorangan putra putri Beregu putra putri campuran Cepat Perorangan putra putri Beregu putra putri campuran Kilat Perorangan putra putri Beregu putra putri campuran Catur kilat beregu campuran pada Pekan Olahraga Nasional XIX berlangsung di Hotel Savoy Homan, Kota Bandung, pada tanggal 16 September 2016.[1] 32 atlet dari 8 provinsi berlaga. Kualifikasi Beregu campuran, masing-masing terdiri dari 2 (dua) pemain Putra dan 2 (dua) pemain Putri y…

Dit artikel staat op een nalooplijst. Als de inhoud op verifieerbaarheid gecontroleerd is, kan dit sjabloon verwijderd worden. Geef dat ook aan op de betreffende nalooplijst. Bekijk ook de bewerkingsgeschiedenis om te zien of anderen hier al aan gewerkt hebben. Lorenzo Gagli KLM Open 2012 Persoonlijke informatie Nationaliteit  Italië Geboorteplaats Florence Geboortedatum 14 oktober 1985 Woonplaats Florence Carrière Sport Golf Profdebuut 2004 Overwinningen Europese PGA Tour 1 Aziatische PG…

Федоришин Остап Васильович Народився 3 січня 1946(1946-01-03)Кнісело, Жидачівський район, Львівська областьПомер 29 грудня 2017(2017-12-29) (71 рік)м. ЛьвівПоховання  :  Національність українецьГромадянство  СРСР →  УкраїнаДіяльність Львівський естрадний театр «Не журись»Роки …

Trope and stock character in storytelling For other uses, see Damsel in Distress (disambiguation). Frank Bernard Dicksee's 1885 painting Chivalry The damsel in distress is a narrative device in which one or more men must rescue a woman who has been kidnapped or placed in other peril. Kinship, love, lust or a combination of those motivate the male protagonist to initiate the narrative.[1] Critics have linked the helplessness of these women to societal views that women as a group need to b…

Життя Еміля ЗоляThe Life of Emile Zola Жанр драмаРежисер Вільям ДітерлеПродюсер Генрі БланкСценарист Гайнц ГеральдГеза ГерчегНорман Райлі РейнМеттью Джозефсон (книга)У головних ролях Пол МуніГейл СондергаардГлорія ГолденЙозеф ШильдкраутОператор Тоні ГаудіоКомпозитор Макс Ста…

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada Oktober 2022. FajarSenimanWilliam-Adolphe BouguereauTahun1881MediumMinyak di atas kanvasUkuran214.9 cm × 107 cm (84,6 in × 42 in)LokasiBirmingham Museum of Art, Birmingham, Alabama, AS Sang Fajar (Prancis: L'Aurore), juga…

بانابا   معلومات جغرافية   الإحداثيات 0°51′34″S 169°32′13″E / 0.85944444444444°S 169.53694444444°E / -0.85944444444444; 169.53694444444  المسطح المائي المحيط الهادئ  المساحة 6 كيلومتر مربع  الطول 3.5 كيلومتر  أعلى ارتفاع (م) 81 متر  الحكومة البلد كيريباتي  التقسيم الإداري جزر غيلبرت…

يفتقر محتوى هذه المقالة إلى الاستشهاد بمصادر. فضلاً، ساهم في تطوير هذه المقالة من خلال إضافة مصادر موثوق بها. أي معلومات غير موثقة يمكن التشكيك بها وإزالتها. (مايو 2021) بريطانيا العظمى فيالألعاب الأولمبية الصيفية 1896علم المملكة المتحدةالرمزGBRاللجنةالجمعية الأولمبية البريطان…

Dua jenis Gunto shin guntō and kyū guntō. Guntō (軍刀code: ja is deprecated , pedang militer) adalah nama yang digunakan untuk Pedang Jepang yang diproduksi untuk digunakan oleh tentara dan angkatan laut Jepang setelah berakhirnya Samurai pada tahun 1868. Dalam Zaman Meiji(1868-1912) zirah samurai, senjata dan lainnya secara yang berhubungan dengan Samurai bertahap diganti dengan perlengkapan bergaya Barat yang dipengaruhi oleh seragam, senjata dan taktik. Pada tahun 1872, Jepang mengemban…

Computational fluid dynamicist Rajat MittalRajat MittalBorn1967IndiaNationalityAmericanKnown forComputational fluid dynamicsActive flow controlBiomechanicsTitleProfessor of mechanical engineering and medicineAwardsFellow of the American Physical Society 2011Fellow of the American Society of Mechanical Engineers 2011ASME Lewis Moody Award (2006)The Francois Naftali Frenkiel Award for Fluid Mechanics (1996)Academic backgroundAlma materUniversity of Illinois at Urbana–ChampaignUniversity of …

Syedi Khanji Pheer was an Indian Ismaili Dawoodi Bohra saint.[1] He lived in the 17th century. His family settled in Udaipur,[2] coming from Gujarat during Udaipur's establishment. He was titled Saheb-e-Hiqmatul-Marefat (master of religious philosophy and mysticism). He was the teacher of seven Dawoodi Bohra Da'is. Legacy Khanji Pheer died on the 2nd of Muharram 1117 AH (1695 A.D.). His shrine (dargah) is in Udaipur, in the locality of Khanjipir,[3] which is named after h…

Season of television series The VoiceSeason 21Promotional posterHosted byCarson DalyCoaches Kelly Clarkson John Legend Ariana Grande Blake Shelton No. of contestants48 artistsWinnerGirl Named TomWinning coachKelly ClarksonRunner-upWendy Moten No. of episodes26ReleaseOriginal networkNBCOriginal releaseSeptember 20 (2021-09-20) –December 14, 2021 (2021-12-14)Season chronology← PreviousSeason 20Next →Season 22 The twenty-first season of the American reality television…

Citra kawasan Delta Okavango dari udara. Delta Okavango atau padang rumput Okavango (sebelumnya dieja Okovango atau Okovanggo) di Botswana adalah kawasan delta yang sangat besar dan berawa-rawa di bagian tengah cekungan Kalahari. Semua air yang mencapai delta ini pada akhirnya menguap dan bertranspirasi, sehingga airnya tidak mengalur ke laut atau samudra. Setiap tahun diperkirakan 11 km3 air menyebar di wilayah seluas 6.000-15.000 km2. Beberapa air banjir diserap oleh Danau Ngami. Cag…

German politician (1921–1996) Adolf von ThaddenPresident of the National Democratic PartyIn office1967–1971Preceded byFriedrich ThielenSucceeded byMartin MussgnugMember of the BundestagIn office15 August 1949 – 6 September 1953ConstituencyLower SaxonyIn office16 September 1957 – 1959ConstituencyLower SaxonyMember of the BundesratIn office7 September 1953 – 15 September 1957ConstituencyLower Saxony Personal detailsBorn(1921-07-07)7 July 1921Gut Trieglaf, Pomer…

Assessment of relative vulnerability to climate change and its effects World gross national income per capita: Lower income countries tend to have a higher vulnerability to climate change. Climate change vulnerability (or climate vulnerability or climate risk vulnerability) is a concept that describes how strongly people or ecosystems are likely to be affected by climate change. It is defined as the propensity or predisposition to be adversely affected by climate change. It can apply to humans a…

Watercolor of an American shad by Sherman F. Denton, 1904. The swelling between the anal fin and ventral fin identifies this as a pregnant female. Shad is a type of fish, much valued as a sport fish. The male shad is an excellent game fish, showing multiple jumps and an occasional end-over-end; it has been called a freshwater tarpon. The gravid female does not fight much, but is often kept for the roe. The current world record is listed by the IGFA as 11 pounds 4 ounces (5.1 kg), …

Malay dance Joget danceA Joget performance.Native nameTarian JogetOriginMalaysia Joget Part of a series on Dance-drama of Southeast Asia Topography of Southeast Asia. Burma Peacock dance Yama Zatdaw Cambodia Royal Ballet of Cambodia Khmer Shadow Theatre Lakhon Mohory Lakhon Khol Lakhon Pol Srey Yike Indonesia Arja Bajidor Kahot Baksa kembang Bambangan Cakil Bangsawan Baris Barong Bedhaya Cakalele Cendrawasih Condong Didong Gambuh Gambyong Gandrung Gendang Beleq Gending Sriwijaya Hudoq Indang Jai…

Kembali kehalaman sebelumnya

Lokasi Pengunjung: 3.138.119.136