Unterbilk ist ursprünglich ein Teil Bilks gewesen, das 799 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Düsseldorf gehörte bis 1206 zur Pfarrei Alt St. Martin in Bilk, 1384 wiederum wurde Bilk zu Düsseldorf eingemeindet.
Der eigenständige Stadtteil Unterbilk entstand durch den Bau der Eisenbahnlinie von Neuss nach Düsseldorf, die Bilk durchtrennte. Das alte Bilk südlich der Eisenbahnlinie behielt den Namen Bilk, der nördlich gelegene Teil, Ende des 19. Jahrhunderts noch „Neustadt“ genannt, wurde zu Unterbilk.
1876 wurde an der Lausward in Unterbilk die erste Pferderennbahn Düsseldorfs eröffnet. 1890 bis 1896 entstand an der Lausward der Düsseldorfer Hafen.
Im 19. Jahrhundert erfolgte dann die dichte Bebauung im Rahmen des Stadtwachstums während der Industriellen Revolution.
In Unterbilk wohnen etwa 19.000 Menschen in rund 12.900 Haushalten; darunter sind circa 8650 Einpersonenhaushalte. Die Arbeitslosenquote liegt mit 6,8 % unter dem Durchschnitt der Gesamtstadt (9,2 %). Mehr als die Hälfte (55,3 %) der Einwohner gehört der Altersgruppe der 18- bis 49-Jährigen an; mit einem Anteil von 11 % gibt es verhältnismäßig wenige Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (Gesamtstadt: 15,5 %). Der Anteil ausländischer Einwohner (20,6 %) ist ähnlich hoch wie in der Gesamtstadt (22,3 %). (Alle Angaben mit Stand vom 31. Dezember 2016)[4]
Wirtschaft
Bedeutendster Arbeitgeber in Unterbilk ist die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen mit ihren Ministerien. Die übrigen Beschäftigten des Stadtteils gehören dem tertiären Sektor an. Die Lorettostraße hat sich durch die Nähe zum Medienhafen zu einem Schwerpunkt für Designermode, Möbel und Szenegastronomie entwickelt. Die Agentur des verstorbenen Werbetexters Werner Butter sitzt an der Kronprinzenstraße. In der Nachbarschaft bieten Tonstudios, Salsa- und Kochschulen ihre Dienste an.
Gesundheit
Im Evangelischen Krankenhaus an der Kronenstraße befindet sich die Notfallpraxis Düsseldorf als gemeinsame Einrichtung aller Düsseldorfer Ärzte.[5]
An der Grenze zwischen Friedrichstadt und Unterbilk verlief dereinst in napoleonischer Ära die Stadtbefestigung von Düsseldorf. Nachdem diese geschleift war, wurden dort Grünanlagen angelegt; innerhalb dieser liegen der Schwanenspiegel und der Kaiserteich.
Das Bürohochhaus Stadttor ist ein Beispiel international ausgezeichneter Architektur im Stadtteil Unterbilk. Im Stadttor war in der Amtszeit von Ministerpräsident Wolfgang Clement hier die Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen untergebracht. Gegenwärtig sind es u. a. Teile des Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz und die Bereiche Sport und Ehrenamt der Landesregierung.[6]
Rund 500 Meter nördlich der im Stadtteil Bilk liegenden Kirche Alt St. Martin, steht die neuere Bilker Pfarrkirche St. Martin am Sankt-Martin-Platz, an der Kreuzung Bilker Allee, Martinstraße, Gladbacher Straße, Neusser Straße, Lorettostraße. Sie hat einen dreieckigen Grundriss. Im Chorraum befindet sich ein kreisförmiges Glasfenster von Hermann Alfred Raddatz mit der Darstellung Christi als Pantokrator und den vier Evangelisten. Schon vor dem Bau der jetzigen Kirche 1951–1952 standen an dieser Stelle eine Kapelle und eine Kirche. 1686 ließ Kurfürst Jan Wellem auf Wunsch seiner ersten Gemahlin Maria Anna Josepha von Österreich, Halbschwester des habsburgischen Kaisers Leopold, die Loretokapelle bauen, einen Nachbau des legendären Wohnhauses der Heiligen Familie von Nazareth aus Loreto. 1698 veranlasste die zweite Gemahlin des Kurfürsten, Anna Maria Luisa de’ Medici, Großherzogin von Toscana, den Überbau der Kapelle, die ein berühmter und viel besuchter Wallfahrtsort wurde. 1893 wurde die Kapelle abgerissen und eine neugotische Kirche von Alfred Tepe gebaut.
Die evangelische Kirche ist auf der Florastraße mit der großen Friedenskirche vertreten.
Sonstiges
Etwas weiter südlich befindet sich der Florapark, der nach dem in Düsseldorf herrschenden Leitbild der Gartenstadt und der Reformbewegungen der Stadtplanung des ausgehenden 19. Jahrhunderts angelegt wurde.
Das Polizeipräsidium und die Oberfinanzdirektion wurden zwischen 1929 und 1939 am Jürgensplatz auf dem Gelände einer ehemaligen Husarenkaserne erbaut. Sie zeigen sachlich-zweckorientierte Backsteinarchitekturen für Verwaltungsbauten der 1920er und 1930er Jahre. Das Präsidium wird seit 2013 modernisiert und mit Anbauten erweitert.[7]
Auf dem Friedensplätzchen wird dienstags und freitags der Rheinische Bauernmarkt abgehalten.[8] Die Schützen veranstalten hier ihren Möschesonntag. An der Grenze zu den Nachbarstadtteilen Bilk und Friedrichstadt, am Regionalbahnhof Düsseldorf-Bilk, befindet sich das Stadtteilzentrum Düsseldorf Arcaden mit Einkaufszentrum, Schwimmbad, Stadtbücherei und Bürgersaal, wo auch die öffentlichen Sitzungen der Bezirksvertretung stattfinden.