Das Jahr 1920 begann für das von Vincenzo Florio geleitete Organisationskomitee der Targa Florio schlecht. Während eines Gewitters im Frühjahr schlug ein Blitz in die aus Holz bestehende Tribünenanlage in Cerda ein, die daraufhin Feuer fing. Durch Funkenflug gerieten auch die Boxenlangen in Brand, die wie die Tribünen vollständig zerstört wurden. 1920 sollte das Rennen wieder am angestammten Termin im Mai stattfinden, das Großfeuer machte diesen Plan zunichte. Florio verlegte die Start-und-Ziel-Linie zum Bahnhof von Cerda und ließ befestigte Tribünen, Hallen und Boxenanlagen aus Beton errichten, die Anfang des 21. Jahrhunderts noch existierten. Erneut fand die Veranstaltung im Herbst statt, diesmal im Oktober.
Das Wetter war ähnlich schlecht wie im Jahr davor. Erneut brachten Herbststürme kalte Temperaturen und starke Regenfälle, die das Fahren auf den teilweise unbefestigten Straßen erschwerten. Von den drei Alfa Romeo erreichte nur einer das Ziel. Giuseppe Baldoni kam auf einer Bergpassage von der Strecke ab und rutschte über eine regennasse Wiese in einen Graben, wo der Wagen mit einer gebrochenen Vorderradaufhängung liegen blieb. Beim Wagen von Campari streikte in der dritten Runde der Magnetzünder. Enzo Ferrari kam als Zweiter ins Ziel, 12 Minuten hinter dem Rennsieger Guido Meregalli im Nazzaro Grand Prix Tipo 5/4.4.
Schnellste Rennrunde: Enzo Ferrari – Alfa Romeo 40/60 HP/6.1 (#14) – 2:05:39,600 = 51,567 km/h
Rennserie: zählte zu keiner Rennserie
Literatur
Peter Higham: The Guinness Guide to International Motor Racing. A complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
Pino Fondi: Targa Florio – 20th Century Epic. Giorgio Nada Editore Vimodrone 2006, ISBN 88-7911-270-8.