Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Sczyballen gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Sczyballen stimmten 100 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.[6]
Noch vor 1933 wurde die LandgemeindeKowalewsken (polnischKowalewskie) nach Sczyballen eingemeindet. Die Einwohnerzahl belief sich 1933 auf 237 und 1939 noch auf 197.[7]
Am 3. Juni (amtlich bestätigt am 16. Juli) im Jahre 1938 wurde Sczyballen aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Lorenzhall“ umbenannt. In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und trägt seitdem die polnische Namensform „Szczybały Orłowskie“. Heute ist das Dorf Sitz eines Schulzenamtes[4] (polnisch sołectwo) und somit eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Wydminy(Widminnen) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.
Szczybały Orłowskie ist über die Woiwodschaftsstraße DW 655 im Abzweig Pietrasze(Pietraschen, 1938 bis 1945 Petersgrund, Dorf) in Richtung Orłowo zu erreichen. Eine Bahnanbindung besteht nicht.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland – Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 81
↑Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 492