Nachbarorte von Stary Grodków sind im Norden Nowa Wieś Mała (Klein Neudorf), im Osten Kopice (Koppitz) sowie im Westen Żarów (Sorgau).
Geschichte
Das Dorf wurde bereits im 12. Jahrhundert gegründet und zählt zu den ältesten Siedlungen in der Gegend. Erstmals erwähnt wurde der Ort 1210 als villa Grodcovichi. Neu-Grottkau, das heutige Grodków wurde Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet.[2] Für das Jahr 1234 ist der Name Antiquum Grotcow sowie 1296 der Name Grodovichi überliefert.[2] 1369 erfolgte eine Erwähnung als Heinrichsdorf.[3] Im 16. und 17. Jahrhundert war Alt-Grottkau in Besitz der Familie von Gellhorn.[4]
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Alt-Grottkau ab 1816 zum Landkreis Grottkau im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, eine katholische Pfarrkirche, eine Brauerei, eine Brennerei, ein Gasthaus, eine Schankwirtschaft, zwei Mühlen sowie 120 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Alt-Grottkau 847 Menschen, davon 30 evangelisch.[3] 1855 lebten 961 Menschen in Alt-Grottkau. 1865 bestanden im Ort eine Scholtisei, 15 Bauer-, sechs Halbbauer-, 42 Gärtner-, 22 Häusler- und acht Dominialstellen. Die zweiklassige katholische Schule wurde im gleichen Jahr von 223 Schülern besucht.[5] 1874 wurde der AmtsbezirkAlt-Grottkau gegründet, welcher aus den Landgemeinden Alt Grottkau und Klein Neudorf und den Gutsbezirken Alt Grottkau und Klein Neudorf bestand. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer und Leutnant Scupin in Klein Neudorf.[6] 1885 zählte Alt-Grottkau 863 Einwohner.[7]
Alt Grottkau wurde am 6. Februar von sowjetischen Soldaten erobert. Kurz darauf wurde von Seiten der deutschen Wehrmacht versucht das Dorf zurückzuerobern. Trotz hoher Verluste auf sowjetischer Seite konnte das Dorf nicht zurückerobert werden.[9] Daraufhin fiel Alt-Grottkau 1945 wie der größte Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Stary Grodków umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Die deutsche Bevölkerung wurde weitgehend vertrieben. 1950 wurde es der Woiwodschaft Opole eingegliedert. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Nyski. 2011 lebten 453 Menschen im Ort.[10]
Sehenswürdigkeiten
Die römisch-katholische Dreifaltigkeitskirche (poln. Kościół Trójcy Świętej) wurde 1271 erstmals erwähnt. Ende des 13. Jahrhunderts entstand ein steinerner gotischer Saalbau. Zwischen 1911 und 1912 wurde die Kirche ausgebaut und im neogotischen Stil umgebaut. Des Kirchturm besaß ursprünglich eine barocke Haube, welche 1945 zerstört wurde. Umgeben ist die Kirche von einer steinernen Mauer.[11] Das Kirchengebäude wurde 1966 unter Denkmalschutz gestellt.[12]
Gedenkstein zur Erinnerung an die 800-Jahr-Feier
Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs – nur teilweise erhalten
↑ abHans Weiser: Gruttke is’ ’ne schiene Stoadt. Ein bunter Mosaikstein im schönen Schlesierland., 1997
↑ abJohann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 186.
↑Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse: eine ländliche Elite unter der Herrschaft des Bischofs (1300-1650). Böhlau Verlag Köln Weimar, 2011, ISBN 978-3-412-20628-4 (google.de [abgerufen am 21. Mai 2021]).
↑Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1185 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Georg Gunter: Letzter Lorbeer. Geschichte der Kämpfe in Oberschlesien von Januar bis Mai 1945. Laumann Verlagsgesellschaft; 7. Auflage, Dülmen 2006, ISBN 3-89960-284-6. S. 263