Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Alt Jablonken gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Alt Jablonken stimmten 160 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfielen keine Stimmen.[7]
In den 1930er Jahren nutzte die deutsche Luftfahrt-Industrie das Holz der Kiefern der umliegenden Wälder als Material für den Flugzeugbau. Viele Menschen der Umgebung verdienten ihren Lebensunterhalt durch die Holzwirtschaft.
Am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – 1938 wurde der Ort aus politisch-ideologischen Gründen der Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen in „Altfinken“ umbenannt. Am 15. November 1938 erhielt auch der Amtsbezirk die Umbenennung in „Amtsbezirk Altfinken“.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte die Rote Armee die Region. Im Frühjahr 1945 wurde Alt Jablonken danach zusammen mit einem Teil Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Soweit die Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben. Am 12. November 1946 erhielt der Ort seinen heutigen polnischen Namen „Stare Jabłonki“. Heute ist er Sitz eines Schulzenamts (polnisch Sołectwo) innerhalb der Landgemeinde Ostróda im Powiat Ostródzki, bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren mit Sitz in Olsztyn(Allenstein) zugehörig.
Amtsbezirk Jablonken/Altfinken (1874–1945)
Zum 1874 errichteten Amtsbezirk Jablonken gehörten anfangs elf Kommunen. Aufgrund struktureller Veränderungen waren es am Ende noch fünf:[6]
Bis 1945 waren die Gläubigen sowohl der evangelischen als auch der römisch-katholischen Kirche in die Stadt Osterode in Ostpreußen eingepfarrt.[10][11] Dieser Zustand ist auf der evangelischen Seite nach 1945 so geblieben. Als nach dem Krieg sich in Stare Jabłonki viele Menschen meist katholischer Konfession aus zentralen und anderen Teilen Polens ansiedelten, wurde 1946 hier eine provisorische Kapelle errichtet.[12] In den Jahren 1959 bis 1961 baute man eine neue Kirche, die der Gottesmutter, der Königin Polens, geweiht wurde. Seit 1980 besteht in Stare Jabłonki eine Pfarrei mit einer Filialkirche in Idzbark(Hirschberg). Sie ist dem Dekanat Ostróda-Wschód (Osterode-Ost) im Erzbistum Ermland zugeordnet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das religiöse Zentrum des Ortes ist die katholische Kirche Matki Boskiej Królowej Polski.
Stare Jabłonki liegt an der verkehrsreichen und teilweise bereits als Schnellstraße ausgebauten Landesstraße 16, die von Grudziądz(Graudenz) kommend die gesamte Woiwodschaft Ermland-Masuren durchquert und bis an die Staatsgrenze Polen/Litauen führt. Die von Ostróda(Osterode) kommende Kreisstraße (polnisch Droga powiatowa) 1320N verbindet Stare Jabłonki mit der Kreisstadt. Innerorts enden außerdem noch zwei regionale Nebenstraßen.
Seit 1890 ist Stare Jabłonki resp. Alt Jablonken Bahnstation. Der Ort liegt an der von Posen kommenden Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk (deutschThorn–Insterburg), die allerdings im Personenverkehr nicht mehr in die Oblast Kaliningrad(Königsberger Land) führt.
↑Herbert Marzian, Csaba Kenez: Selbstbestimmung für Ostdeutschland. Eine Dokumentation zum 50. Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920. Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 99