Stadt-Ehrentitel der NS-Zeit

Siegelmarke „Reichsmessestadt Leipzig“
Frankfurt „Stadt des deutschen Handwerks“ auf Siegel und Freistempel

In der Zeit des Nationalsozialismus erhielten mehrere Städte im Deutschen Reich Städtebeinamen (Ehrentitel, vgl. Ortsname). Diese Beinamen konnten auf eine besondere Bedeutung der Stadt für die Entwicklung des Nationalsozialismus verweisen oder auf die historische Bedeutung der Stadt hindeuten. Nicht alle derartigen Bezeichnungen beruhten auf einer offiziellen Verleihung.

Poststempel „Stuttgart Stadt der Auslandsdeutschen“ 1938

Grundlagen

Deutsche Gemeindeordnung von 1935

Die im Jahr 1935 in Kraft getretene Deutsche Gemeindeordnung (DGO) ermöglichte Gemeinden in ihrem § 9 das Führen „besonderer Bezeichnungen“, die jedoch nicht unbedingt einen spezifischen Bezug zum Nationalsozialismus aufweisen mussten:

„(1) Städte sind die Gemeinden, die diese Bezeichnung nach bisherigem Recht führen. Die Gemeinden können auch andere Bezeichnungen, die auf der geschichtlichen Vergangenheit, der Eigenart oder der Bedeutung der Gemeinde beruhen, weiterführen. (2) Der Reichsstatthalter kann nach Anhörung der Gemeinde Bezeichnungen verleihen oder ändern.“

Deutsche Gemeindeordnung, § 9[1]

Beispiel für eine Bezeichnung, die auf der geschichtlichen Vergangenheit einer Stadt beruhte, war etwa die Bezeichnung „Hansestadt“; Eigenart oder Bedeutung einer Stadt konnten es beispielsweise rechtfertigen, dem Namen die Bezeichnung „Bad“ beizufügen. War einer Gemeinde oder einer Stadt eine solche „besondere Bezeichnung“ verliehen worden, so mussten Behörden im Schriftverkehr diese Bezeichnung verwenden.[2] Die Entscheidung, einer Stadt eine „besondere Bezeichnung“ im Sinne des § 9 DGO zu verleihen, sollte in den damals reichsweit verbreiteten Verkündungsblättern, also dem Reichsministerialblatt (RMBl) sowie dem Ministerialblatt für die innere Verwaltung (RMBliV), veröffentlicht werden.[2]

Verleihung durch nationalsozialistische Amtsträger

In der Praxis kam es jedoch nicht selten vor, dass Adolf Hitler selber einer Stadt einen besonderen Titel verlieh. Grundlage hierfür war das im nationalsozialistischen Deutschland geltende Führerprinzip, demzufolge dem „Führerwillen“ rechtliche Bindungswirkung zukam. Teilweise wurde eine kraft „Führerwillens“ verliehene „besondere Bezeichnung“ nachfolgend noch auf Basis des § 9 DGO umgesetzt. So verlieh Hitler der Stadt München am 8. August 1935 in einer Besprechung mit Oberbürgermeister Fiehler offiziell den Beinamen „Hauptstadt der Bewegung“;[3] die entsprechende Bekanntmachung datiert vom 7. Juli 1936.[4] Die Stadt Frankfurt am Main erhielt rechtzeitig zum „Reichshandwerkertag“ 1935 im Juni 1935 die Zustimmung Hitlers, die Bezeichnung „Stadt des Deutschen Handwerks“ zu führen;[5] verkündet wurde dies im November 1936 mit der Vierten Bekanntmachung über die Führung besonderer Bezeichnungen durch Gemeinden.[6]

In einzelnen Fällen wurden Ehrenbezeichnungen zudem durch nationalsozialistische Amtsträger oder andere Personen „verliehen“, etwa in den Fällen Innsbrucks oder Salzburgs. Für verschiedene weitere „Titel“ lässt sich keinerlei offizielle Verleihung nachweisen.

Übersicht der Ehrentitel und sonstigen Bezeichnungen

Offiziell verliehene Titel

Stadt Bezeichnung Verleihung Verkündung Anmerkungen
Frankfurt am Main „Stadt des deutschen Handwerks“ Juni 1935[5] 11. November 1936[6] siehe auch unter Friedrich Krebs
Goslar Reichsbauernstadt 8. Oktober 1936[7] [8]
Graz „Stadt der Volkserhebung“ 25. Juli 1938 [9]
Leipzig „Reichsmessestadt“ 20. Dezember 1937[10] [11]
München „Hauptstadt der deutschen Kunst“ 1933
Hauptstadt der Bewegung 8. August 1935[3] 7. Juli 1936[4]
Nürnberg „Stadt der Reichsparteitage 7. Juli 1936[4] [12]
Stuttgart „Stadt der Auslandsdeutschen 11. September 1936[13] siehe auch unter Karl Strölin[14][15]

Aufgrund Hitlers Zustimmung geführte Titel

Stadt Bezeichnung seit Anmerkungen
Coburg „Erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands“ 23. Juni 1939 Benennung aufgrund telegrafischer Zustimmung Hitlers.[16] Siehe auch Coburg in der Zeit des Nationalsozialismus.
Linz zunächst:
„Jugendstadt des Führers“;
„Heimatstadt des Führers“
schließlich:
„Gründungsstadt des Großdeutschen Reichs“,

Deutsches Budapest“;
Patenstadt des Führers“

1938 Als Hitler im März 1938 unmittelbar nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich (siehe Anschluss Österreichs) für mehrere Tage in Linz Station machte, versprach er die Übernahme der Patenschaft über die Stadt.[17]

Weitere Benennungen

Die 1945 in Wolfsburg umbenannte Ansiedlung bei der Gemeinde Fallersleben für das Volkswagen-Werk erhielt 1938 den Gründungsnamen „Stadt des KdF-Wagens“. Der Berliner Bezirk Friedrichshain wurde 1933 in „Horst-Wessel-Stadt“ umbenannt.

Stadt Bezeichnung seit Anmerkungen
Berlin-Friedrichshain Horst-Wessel-Stadt“ 1933
Braunschweig „Die deutsche Siedlungsstadt“ selbst vergebener Titel[18]
Bremen „Stadt der Kolonien“ Offiziell war Bremen „Hansestadt“; für die Verleihung des Titels „Stadt der Kolonien“ fehlen Quellen.[19] Die Initiative zu einer solchen Benennung ging von einer regionalen Interessengruppe aus. Korrespondenzen sind im Staatsarchiv Bremen überliefert.[20]
Innsbruck „Stadt der deutschen Bergsteiger“ 31. März 1938 verliehen durch „Reichssportführer“ von Tschammer und Osten[21]
Landsberg am Lech Stadt der Jugend 1937 [22]
Neumarkt in der Oberpfalz „Dietrich-Eckart-Stadt“ siehe hierzu unter Dietrich Eckart
Salzburg „Stadt der Lebensforschung“ 1940 wohl kein offizieller Beiname[23]
Salzgitter „Stadt der Hermann-Göring-Werke Für die neu gegründete Stadt, die Wohnraum für die Beschäftigten der „Hermann-Göring-Werke“ bieten sollte, wurde sowohl die Bezeichnung „Hermann-Göring-Stadt“ als auch „Stadt der Reichswerke 'Hermann Göring'“ in Betracht gezogen. Keine dieser Bezeichnungen fand jedoch die Zustimmung der Reichskanzlei.[24]
Soest „Stadt des deutschen Mittelalters“ keine Quellen für offizielle Verleihung
Wels „Stadt der Bewegung“ keine Quellen für offizielle Verleihung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. §9 der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935. Im Reichsgesetzblatt, Teil I Nr. 6 vom 30. Januar 1935, S. 49 ff., Digitalisat.
  2. a b Runderlass des Reichs- und preußischen Ministeriums des Inneren vom 7. Juli 1936, RMBliV 1936, 939.
  3. a b Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus, 2. Auflage, Berlin 2007, s. v. „Hauptstadt der Bewegung“ (S. 296 f.).
  4. a b c Erste Bekanntmachung über die Führung besonderer Bezeichnungen durch Gemeinden vom 7. Juli 1936, Reichsministerialblatt 1936, S. 234.
  5. a b Dieter Rebentisch, Frankfurt am Main und das Reich in der NS-Zeit. In: Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, Heft 57 (1980), S. 263.
  6. a b 11. November 1936, RMBl 1936, S. 501.
  7. Dritte Bekanntmachung über die Führung besonderer Bezeichnungen durch Gemeinden vom 8. Oktober 1936, RMBl 1936, S. 407.
  8. P. Schyga: Von der nationalen Stadt zur Reichsbauernstadt des Nationalsozialismus, Goslar 1918–1945 – Ein historisch-politischer Essay, Bielefeld, 1999.
  9. Helmut Konrad, Andrea Strutz: Graz – „Stadt der Volkserhebung“
  10. Bekanntmachung über die Führung besonderer Bezeichnungen durch Gemeinden vom 30. Dezember 1937, RMBl 1938, S. 2.
  11. Leipzig-Lexikon: Register R: „Reichsmessestadt“
  12. Schmidt, Alexander: Geländebegehung. Das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, 3. vollständig überarbeitete Neuauflage, Nürnberg 2002
  13. Zweite Bekanntmachung über die Führung besonderer Bezeichnungen durch Gemeinden vom 11. September 1936, RMBl 1936, S. 372.
  14. Stadt Stuttgart: Karl Strölin (1890-1963) (Memento des Originals vom 27. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stuttgart.de
  15. Roland Müller: Stuttgart, die „Stadt der Auslandsdeutschen“. Anspruch und Wirklichkeit eines „NS-Ehrentitels“. In: Stadt und Nationalsozialismus, hrsg. von Fritz Mayrhofer und Ferdinand Opll im Auftr. des Österreichischen Arbeitskreises für Stadtgeschichtsforschung. Linz, 2008. ISBN 978-3-900387-61-7, S. 289–310. (Aufsatz)
  16. Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Neue Presse, 2000, ISBN 3-00-006732-9, S. 157.
  17. Fritz Mayrhofer: Die "Patenstadt des Führers" - Träume und Realität, in: Fritz Mayrhofer, Walter Schuster (Hrsg.), Nationalsozialismus in Linz, Band 1, Linz 2001, S. 335.
  18. Verkehrszeitschrift der Stadt Braunschweig: Braunschweig – Die deutsche Siedlungsstadt, Siedlungs-Sonderheft Folge 5, 1935.
  19. Heinz Gustafsson (Namibia, Bremen und Deutschland, Aschenbeck & Holstein, 2003, ISBN 3-932292-40-5) erwähnt zwar die Bezeichnung, jedoch ohne konkreten Bezug zum Nationalsozialismus.
  20. Andreas Scharfenort: Bremen – Eine "Stadt der Kolonien"? Bremer Kolonialpläne während der NS-Zeit (1935–1945). (PDF) bonjour-geschichte.de, 2019, abgerufen am 18. Februar 2023.
  21. Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck vom 15. April 1938, S. 2.
  22. Manfred Deiler: Landsberg wird zum Wallfahrtsort des Nationalsozialismus - Die Lechstadt vermarktet „Ihre Hitlerzelle“. In: kaufering-memorial.de. Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e.V., 1. Januar 2000, abgerufen am 14. November 2024.
  23. Soweit ersichtlich, erste und einzige Verwendung durch Eduard Paul Tratz, Salzburg, die Stadt der Lebensforschung, in: Salzburger Landeszeitung, Jg. 3 (1940), Nr. 205, Ausgabe vom 31. August / 1. September 1940, S. 12–13.
  24. Matthias Riedel: Vorgeschichte, Entstehung und Demontage der Reichswerke im Salzgittergebiet, Düsseldorf 1967, S. 113.

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