Die Sphaerodactylidae sind eine Familie der Geckoartigen (Gekkota), zu der etwa 200 Arten gehören. Sie kommen im größten Teil Südamerikas, in Mittelamerika, auf den Inseln der Karibik, in Nordafrika, Südeuropa und Vorderasien vor.[1]
Alle sphaerodactylinen Geckos sind sehr klein, meist nachtaktiv und leben vor allem an Baumstämmen. Eine Klade aus den drei Gattungen Coleodactylus, Lepidoblepharis und Pseudogonatodes kommt im Laubstreu der nicht periodisch überfluteten Regenwälder im Amazonasbecken (Terra firma) vor. Die Tiere sind bräunlich gefärbt und, wenn sie sich nicht bewegen, kaum zu sehen.
Die größte Gattung, mit 105 Arten ist Sphaerodactylus.[2] Einige Arten der Gattung wurden vom Menschen in das südliche Florida eingeführt. Zu ihnen gehört die kleinste Echse der Welt – Sphaerodactylus ariasae wird nur drei Zentimeter lang und erreicht ein Gewicht von zwölf Gramm.
Die Gattung Gonatodes hat 31 Arten,[3] die nur 35 bis 40 mm lang werden. Hier sind die Männchen sehr viel farbiger als die Weibchen. Die Gonatodes-Arten leben vor allem auf den Stämmen der Urwaldbäume und verbergen sich im oberirdischen Wurzelgeflecht oder zwischen den Stelzwurzeln von Palmen.
Sexualdimorphismus und Dimorphismus kommen in der Unterfamilie häufig vor. Bei den meisten Arten sind die Männchen größer und oft auch deutlich farbiger als die Weibchen.
Die sphaerodactylinen Geckos der Neuen Welt werden in die Unterfamilie Sphaerodactylinae gestellt. Nähere verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Gattungen der Alten Welt konnten bisher nicht festgestellt werden. Sie werden deshalb incertae sedis geführt. Die Trennung zwischen den Sphaerodactylinen der Neuen Welt und ihren nächsten Verwandten in der Alten Welt soll sich vor 95 Millionen Jahren ereignet haben.[4]
Die Familie Sphaerodactylidae umfasst derzeit 215 Arten aus 12 Gattungen:
Gattung: Kugelfingergeckos (SphaerodactylusWagler, 1830) (Arten sind dort aufgeführt)
Literatur
Eric R. Pianka, Laurie J. Vitt: Lizards. Windows to the Evolution of Diversity (= Organisms and Environments. Band 5), University of California Press, Berkeley CA u. a. 2003, ISBN 0-520-23401-4.
↑Tony Gamble, Aaron M. Bauer, Eli Greenbaum, Todd R. Jackman: Evidence for Gondwanan vicariance in an ancient clade of gecko lizards. In: Journal of Biogeography. Band 35, Nr. 1, 2008, S. 88–104, doi:10.1111/j.1365-2699.2007.01770.x.