Geographisch ist Mittelamerika eine Großregion des KontinentsNordamerika; in historischer Hinsicht kann es jedoch als eigenständiger Kulturraum betrachtet werden. Wegen der historischen Verbundenheit ihrer Bevölkerungen und der gemeinsamen kulturellen und sprachlichen Zugehörigkeit zu Lateinamerika bzw. Iberoamerika wird manchmal auch Mexiko (zumindest der Südosten einschließlich der Halbinsel Yucatán) zu Mittelamerika gezählt.[1] Von der Ethnologie und Archäologie wird der Großteil Mittelamerikas (bis einschließlich Teilen Nicaraguas und Costa Ricas) mit dem größten Teil Mexikos zum KulturarealMesoamerika zusammengefasst.[2] Politisch unterhält das benachbarte Venezuela enge Beziehungen zu mittelamerikanischen Ländern.[3]
Auf der zentralamerikanischen Landbrücke wird neben einer Vielzahl überlebender und in Mesoamerika häufig sehr vitaler indigener Sprachen[4] infolge der spanischen Kolonisierung überwiegend Spanisch gesprochen. Ausnahmen sind das englischsprachige Belize sowie die Ostküste von Nicaragua, die neben den indigenen Völkern Miskito, Mayangna, Rama und Garifuna auch von englischsprachigen Kreolen bewohnt wird. Auch an der Karibikküste von Guatemala, Honduras, Costa Rica und Panama gibt es Gemeinden, in denen hauptsächlich Creole-Englisch, ähnlich dem jamaikanischen Patois, gesprochen wird.
↑Eveline Dürr, Henry Kammler (Hrsg.): Einführung in die Ethnologie Mesoamerikas. Ein Handbuch zu den indigenen Kulturen. Waxmann, Münster 2019, ISBN 978-3-8309-3804-0, S. 28.