Der höchste Gipfel der in großen Teilen bewaldeten Sierra de Francia ist der Pico de La Hastiala (1735 m), doch in Spanien bekannter und bis kurz unterhalb des Gipfels mit dem Kfz befahrbar ist der Peña de Francia (1727 m); er wurde bereits von Cervantes in seinem Roman Don Quijote erwähnt. Weitere Gipfel sind die Mesa del Francés (1638 m) und der Pico Robledo (1614 m).[1] Darüber hinaus ist die Sierra de Francia das Quellgebiet mehrerer Flüsse, die allesamt zum Einflussgebiet (cuenca) des Tajo gehören; die wichtigsten sind: Río Alagón, Río Batuecas, Río Cuerpo de Hombre, Río Francia und Río Quilamas.
Comarca
Zur 628,43 km² großen und 7643 Einwohner zählenden Comarca Sierra de Francia gehören 32 Gemeinden (municipios):
Der Ort La Alberca liegt in etwa im geographischen Zentrum der Comarca, doch gilt Miranda del Castañar als die eigentliche historische und kulturelle Hauptstadt.
Wirtschaft
Vor der erst im Mittelalter erfolgten Besiedlung der Sierra de Francia diente das Gebiet als Sommerweide für die Herden der zumeist in den Tallagen lebenden Hirten (Transhumanten), die in hohem Maße eine Selbstversorgungswirtschaft betrieben. Wegen der schlechten Wegverbindungen lagen die in Frage kommenden Marktorte oft zu weit entfernt. Lebensgrundlage der Menschen bildeten Gerste, Oliven und Wein; daneben wurde Viehzucht (Schafe, Ziegen, Hühner, Schweine) betrieben. Wichtigste Handelsware war die Holzkohle. Heute sind die Forstwirtschaft und der Tourismus die wichtigsten Einnahmequellen der Region.
Geschichte
Sowohl Kelten als auch Römer, Westgoten und Mauren kümmerten sich nur wenig um die abgelegene Bergregion. Nach der Rückeroberung (reconquista) weiter Gebiete im Norden der Iberischen Halbinsel und deren durch Alfons IX. (reg. 1188–1230) vorantriebene Besiedlung (repoblación) im 12. und 13. Jahrhundert bildete das Gebiet mehrere Jahrzehnte lang die südliche Grenze des Königreichs León zur islamisch-maurischen Einflusssphäre. Als Neusiedler kamen auch viele Franzosen in der Nachfolge Raimunds von Burgund ins Land, was den häufigen Beinamen Francia erklärt. Die zumeist auf 500 bis 1000 m hohen Hügelkuppen erbauten Orte wurden durch Burgen und Mauern gesichert.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der spanische Regisseur Luis Buñuel im Jahr 1932 seinen berühmten Dokumentarfilm Las Hurdes – Tierra sin Pan in der Umgebung von La Alberca und nicht im eigentlichen, weiter südwestlich gelegenen, Kerngebiet der Hurdes drehte.