Der Ort geht auf eine slawische Ansiedlung zurück. Ein alter Burgwall aus jener Zeit weist darauf hin.
Die eigentliche Dorfgründung erfolgte zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch den Grafen Günzelin von Schwerin. Ab 1315 handelte es sich bei Silligsdorf um ein Lehen der Familie von Wedel, was 1340 urkundlich dokumentiert worden ist.
Der Dreißigjährige Krieg hat tiefe Spuren hinterlassen. Die Zahl der bäuerlichen Anwesen sank im Dreißigjährigen Krieg auf fünf. 1717 gab es 18 Bauern und einen Kossäten in Silligsdorf, 1939 waren es 37 landwirtschaftliche Betriebe.
Bis 1817 gehörte Silligsdorf zum Wedelschen Gutskreis und kam 1818 durch die Kreisreform zu dem neugebildeten Kreis Regenwalde. Silligsdorf wurde Sitz eines nach ihm benannten Amtsbezirks, der aus den Gemeinden Altenfließ (Trzebawie), Horst (Chwarstno), Mellen (Mielno), Schwerin (Zwierzynek), Silligsdorf und Teschendorf (Cieszyno) gebildet wurde.
Im Jahre 1910 zählten Gemeinde und Gutsbezirk Silligsdorf zusammen 505 Einwohner. Ihre Zahl wuchs bis 1933 auf 586[2] und betrug 1939 schon 594[2].
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Wenig später wurde Silligsdorf, wie ganz Hinterpommern, seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es wanderten nun Polen zu. In der darauf folgenden Zeit wurden die Einheimischen von der polniache Administration aus Silligsdorf vertrieben. Das deutsche Dorf Silligsdorf wurde in Sielsko umbenannt.
Die Kirche ist ein Findlingsbau mit einem rechteckigen Grundriss aus dem 16. Jahrhundert. Bis 1945 war sie ein evangelisches Gotteshaus und wurde dann zu Gunsten der katholischen Kirche enteignet. Diese weihte sie neu und gab ihr den Namen Kościół św. Jana Chrzciciela nach Johannes dem Täufer[3].
Kirchspiel/Pfarrei
Die Bevölkerung in Silligsdorf und Umgebung war vor 1945 fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Silligsdorf selbst war Pfarrsitz eines Kirchspiels, zu dem zwischen 1697 und 1790 die Filialkirche Altenfließ gehörte. Die Kirche in Schwerin war bis 1945 Filialkirche.
Johannes Witte (1877–1945), deutscher evangelischer Theologe und Missionswissenschaftler
Mit dem Ort verbunden
Wilhelm von Ditfurth (1780–1855), königlich-preußischer General der Infanterie, heiratete am 31. Juli 1810 in der Silligsdorfer Kirche Florentine von Brederlow (1789–1870)
Friedrich von Waldersee (1795–1864), preußischer Generalleutnant und Militärschriftsteller, heiratete hier am 2. Juli 1823 Ottilie von Wedel (1803–1882)
Literatur
Silligsdorf, Dorf und Rittergut, Kreis Regenwalde, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Silligsdorf (meyersgaz.org).
Hans Moderow: Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart. Teil 1, Stettin 1903.
Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern. Teil 2, Stettin 1940.
99 Zimmer und ein wertvolles Geschenk. Erkundungen in Silligsdorf im Kreis Regenwalde. In: Die Pommersche Zeitung. Nr. 48/10, S. 5.