Das offenes Dorf Seckmauern mit regellosem Grundriss liegt am Steinbach im Buntsandsteingebiet des Odenwalds bei getrennter doppelseitiger Tallage, ca. 17 km nordöstlich von Erbach an der hessisch-bayerischen Landesgrenze.[2] Der Ortsteil Breitenbrunn besteht aus der 5976 Hektar umfassenden Gemarkung Seckmauern.[3] In der Gemarkung befindet sich die folgenden aktuellen bzw. historischen Siedlungsplätze:[2]
An den Ortsteil Breitenbrunn grenzen, vom Norden beginnend, im Uhrzeigersinn die bayrische Stadt Wörth am Main, Haingrund, Breitenbrunn, Bad König und Lützel-Wiebelsbach. In den Ort treffen sich die vom Osten aus Lützel Wibelsbach kommende Landesstraße 33259 und die von Südosten aus Haingrund kommende Landesstraße 3349.
Geschichte
Ortsgeschichte
Der Überlieferung nach soll Seckmauern aus einem Römischen Kastell des 2. Jahrhunderts n. Chr. hervorgegangen sein. Tatsächlich befand sich das Kastell Seckmauern (ORL 46) etwas über einen Kilometer nördlich des heutigen Ortskerns auf einer Anhöhe.
Zum 1. Februar 1971 erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Hessen der freiwillige Zusammenschluss mit der Gemeinde Haingrund zur neuen Gemeinde Steinbachtal,[6] die ihrerseits zum 1. August 1972 in der Gemeinde Lützelwiebelsbach aufging, die seit dem 1. Juli 1973 Lützelbach heißt.[7]
Für Seckmauern wurde, wie für jeden Ortsteil der neugeschaffenen Gemeinde, ein Ortsbezirk gebildet.[8]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Seckmauern angehört(e).[2][9]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Gemeinde Lützelbach[11]; Zensus 2011[12]
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Seckmauern 1623 Einwohner. Darunter waren 51 (3,1 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 294 Einwohner unter 18 Jahren, 663 zwischen 18 und 49, 345 zwischen 50 und 64 und 321 Einwohner waren älter.[12]
Die Einwohner lebten in 651 Haushalten. Davon waren 150 Singlehaushalte, 210 Paare ohne Kinder und 228 Paare mit Kindern, sowie 51 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 129 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 429 Haushaltungen lebten keine Senioren.[12]
Politik
Für Seckmauern besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Seckmauern) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern.[8] Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 51,3 %. Dabei wurden gewählt: je ein Mitglied der SPD, der CDU und der Liste „Überparteiliche Wählergemeinschaft Lützelbach“ (ÜWG).[13] Der Ortsbeirat wählte Jürgen Schäfer (ÜWG) zum Ortsvorsteher.[14] Der Ortsbeirat wurde im Herbst 2022 aufgelöst.[15]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Seckmauern gilt als eine kleine Faschingshochburg im nördlichen Odenwald. Neben den Prunksitzungen ist vor allem der Umzug am Faschingssonntag ein jährlicher Höhepunkt der Gemeinde.
Der Sportverein TSV Seckmauern 1912 e. V. besteht seit 1912, seit der Wiedergründung 1947 und der Gründung einer Fußballabteilung 1949 ist der Verein hauptsächlich im Fußball aktiv und spielte mehrfach in den Gruppenligen der Region. Im Verein sind 600 Mitglieder aktiv.[16] Das Sportgelände des TSV Seckmauern liegt jenseits der Gemeinde- und Landesgrenze auf der Gemarkung der bayerischen Stadt Wörth am Main, so dass der hessische Verein kurioserweise seine Heimspiele in einem anderen Bundesland austrägt.
Daneben gibt es noch einen Spielplatz, einen Boule-Platz, zwei katholische[17] und eine evangelische Kirche.[18]
↑Das Großherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes. Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Römischen Reichs. Er gilt als gescheiterter Versuch einer erneuten Reichsgründung.
↑Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Abs. 24 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2MB]).
↑ abHauptsatzung. (PDF; 23 kB) § 7. In: Webauftritt. Gemeinde Lützelbach, abgerufen im Oktober 2020.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).
↑Lützelbach in Zahlen. Hauptwohnungen in Seckmauern 2015. Gemeinde Lützelbach, archiviert vom Original; abgerufen im August 2024. Lützelbach in Zahlen. Hauptwohnungen in Seckmauern 2020. Gemeinde Lützelbach, archiviert vom Original; abgerufen im August 2024.