Der Seat Mii ist ein Kleinstwagen von Seat, der Ende 2011 auf dem spanischen Markt erschien und ab April 2012 auch in den übrigen Staaten Europas verkauft wurde. Er ist eine Variante der New Small Family im VW-Konzern und wurde von Seat in der Kleinstwagenklasse als Nachfolgemodell des Seat Arosa vermarktet, dessen Produktion im Juni 2004 eingestellt wurde.
Bis 2019 bot Seat analog zu Škoda und VW drei Motorversionen an, die durch einen Reihen-Dreizylinder-Ottomotor mit einem Liter Hubraum und jeweils 44 und 55 kW angetrieben wurden. Zusätzlich wurde eine Version mit Gasmotor und 50 kW produziert, später sollten weitere Motorisierungen und ein Elektroauto folgen.
Allerdings stellte Seat 2019 den Mii Electric vor, der durch einen Elektromotor mit 61 kW Maximalleistung angetrieben wird und stellte in weiterer Folge die Produktion sämtlicher Versionen mit Verbrennungsmotor ganz ein.[3][4]
Seat bot (wie bei zahlreichen anderen Modellen) drei Ausstattungslinien an: Mii (die Basisversion), Reference und Style. In der höchsten Ausstattungslinie (Style) verfügt der Wagen ab Werk unter anderem über elektrische Fensterheber und eine Zentralverriegelung inklusive Funkfernbedienung.
Der Mii bietet Platz für bis zu vier Passagiere, er wurde bis 2018 als Dreitürer und ab Mai 2012 als Fünftürer angeboten, die fast baugleichen Schwestermodelle up! von VW und Citigo von Škoda waren nach wie vor auch als Dreitürer erhältlich. Der Kofferraum bietet 251 Liter Platz und kann durch Umklappen der hinteren Sitzbank auf 951 Liter vergrößert werden.
Zur Sicherheitsausstattung gehören serienmäßig vier Airbags und zusätzlich jeweils ein Kopf-Thorax-Seitenairbag im Fahrer- und Beifahrersitz. Optional ist ein Notbremsassistent erhältlich, der durch einen Laser-Sensor andere Fahrzeuge erfasst, die sich in Fahrtrichtung bewegen, den Fahrer warnt, falls das Fahrzeug langsamer als 30 km/h fährt und den Mii selbständig abbremst, falls der Fahrer nicht auf das Warnsignal reagiert.[5]
Auf dem Mobile World Congress im Februar 2017 in Barcelona präsentierte Seat mit dem eMii den Prototyp seines ersten Elektroautos. Der eMii basiert auf dem VW e-up!. Als erstes wurde eine Kleinserie von zehn Fahrzeugen für ein Carsharing-Projekt gebaut.[7]
Die Serienversion Mii Electric wurde im Juni 2019 vorgestellt und kam Anfang 2020 auf den Markt.[8] Das Fahrzeug hat eine nutzbare Batteriekapazität von 32,3 kWh (36,8 kWh brutto) und eine Reichweite von 260 km nach WLTP. Die Lithium-Ionen-Batterie besteht aus 168 Pouch-Zellen (84 Zellen in Serie, jeweils zwei Zellen parallel verschaltet) mit je 60 Ah Kapazität und wiegt insgesamt 248 kg. Die Batterie erhält eine Garantie für acht Jahre oder 160.000 km. Die maximale Leistung des elektrischen Antriebsstrangs liegt bei 61 kW (83 PS); das maximale Drehmoment beträgt 212 Nm. Die Ladeleistung des Onboard-Ladegeräts ist mit 7,2 kW (16 A, zweiphasig) angegeben. Gegen Aufpreis ist eine CCS-Schnellladefunktion mit bis zu 40 kW erhältlich.
Der Mii Electric war in Deutschland von Mai 2020 bis 2021 ausverkauft und nicht mehr bestellbar.[9] Ende Januar 2021 wurden mit einem voll ausgestatteten Sondermodell „Edition Power Charge“ noch einmal Bestellungen in einem kleinen Bestellfenster ermöglicht.[10]
Seit dem Marktstart bis einschließlich Dezember 2021 wurden in Deutschland insgesamt 76.422 Seat Mii neu zugelassen. Die baugleichen Škoda Citigo und VW up! wiesen im selben Zeitraum zum Teil deutlich höhere Zulassungszahlen auf. Ab 2020 wurde ausschließlich die elektrische angetriebene Variante des Seat Mii angeboten. Die Zulassungszahlen reduzierten sich deutlich. Von den 2.430 Neuzulassungen im Jahr 2020 entfielen 2.149 auf Seat Mii mit Elektroantrieb. 2021 waren alle 3.983 Mii elektrisch angetrieben. 2022 kamen noch 29 Neuzulassungen dazu, ebenso alle elektrisch.