Das Bildungszentrum Schwäbische Bauernschule in Bad Waldsee ist ein Fort- und Weiterbildungszentrum unter anderem für die Fachbereiche Agrarwirtschaft, Ökonomie und Ökologie, bäuerliche Landwirtschaft, moderne Agrartechnik und Hauswirtschaft im ländlichen Raum für das Einzugsgebiet des gesamten Bundeslandes Baden-Württemberg. Träger ist der Verein zur Förderung der Schwäbischen Bauernschule Bad Waldsee e.V.
Geschichte
Gegründet wurde die Schwäbische Bauernschule am 22. Dezember 1949 von Bernhard Bauknecht, dem damaligen Präsidenten des Landesbauernverbandes für Württemberg und Hohenzollern e.V. Sie ist damit nach der 1948 gegründeten und damit ältesten ländlichen Heimvolkshochschule Süddeutschlands in Herrsching am Ammersee eine der ältesten Schulen dieser Art. Maßgeblich am Auf- und Ausbau zum Bildungszentrum beteiligt waren Ernst Geprägs und Friedrich Wilhelm Schnitzler, welche auch die Gründungsväter des Landesbauernverbands in Baden-Württemberg sind.
In der Herrschinger Erklärung vom 12. Juni 1954 bekannten sich die drei süddeutschen Heimvolkshochschulen in Bad Waldsee, Herrsching und Scherzen/Tiengen dezidiert als Bauernschulen und zu den Bauernverbänden sowie zu dem 1951 gegründeten Verband der ländlichen Heimvolkshochschulen Deutschlands. Sie warfen in der Erklärung den konfessionellen Schulen, insbesondere den katholischen, die sich 1951 im Verband katholischer Landvolkshochschulen Deutschlands organisiert hatten, Separatismus vor. In der Folge kam es bis 1958 zu einer Einigung und Konzentration der konfessionellen und berufsständischen Schulen im Verband der ländlichen Heimvolkshochschulen Deutschlands, dem heutigen Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum.[2]
Mitglied im deutschlandweit tätigen Verband der Bildungszentren im ländlichen Raum, dessen Vorstand Egon Oehler von der Schwäbischen Bauernschule angehört.[6]
Jungen Menschen soll Kommunikationsfähigkeit, Entscheidungsfreude, Konfliktfähigkeit, Teamgeist, Vertrauen und Toleranz vermittelt werden.
Frauenbildung
An Frauen wendet sich die Schwäbische Bauernschule mit ihrem Bildungsangebot in den Bereichen Familie, Betrieb und gesellschaftliche Verantwortung.
Landwirte als Unternehmer
Das bäuerliche Bildungszentrum bietet Möglichkeiten zur Erweiterung der Handlungskompetenz in Bezug auf das unternehmerische Handeln und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bäuerinnen und Bauern lernen in diesen Schulungen mehr Effizienz, Leistungsorientiertheit und größere Sicherheit darin, die Wirtschaftlichkeit des eigenen Betriebes zu kennen und zu bewerten, um sie effektiver nutzen und erweitern zu können.
Kultur und Musik
Im Bereich Kultur und Musik werden Gestaltungsgabe, Phantasie, Erlebnisfähigkeit, Offenheit und Kreativität gefördert.
Allgemeinbildende Veranstaltungen
Die allgemeinbildenden Veranstaltungen der Schwäbischen Bauernschule ermöglichen Begegnungen zwischen Menschen, die sich sonst im Berufsleben nicht hätten ergeben können. Sie fördern die Toleranz im Zusammenleben der Menschen verschiedener Herkunft und Kultur und vermitteln Werteorientierung in individuellen und gesellschaftlichen Bezügen.[13]
Die Schule besteht aus drei Gebäuden.[13] Sie verfügt über 79 Betten in 35 Einzelzimmern und 22 Doppelzimmern, einen Saal mit Foyer, drei Seminarräume, Werkraum, Freizeiträume und Speisesaal.[14]
Veröffentlichungen
Schriftenreihe Beiträge zu den Problemen des ländlichen Raumes. 1974–2008, Arbeitsgemeinschaft Ländlicher Raum im Regierungsbezirk Tübingen/Schwäbische Bauernschule, Bad Waldsee DNB011084707
Michael Barczyk: Das Döchtbühlhaus der Schwäbischen Bauernschule Bad Waldsee. 2009, Schwäbische Bauernschule, Bad Waldsee DNB1004830106
Zeitschrift Die Gemeinschaft – Rundbrief der Schwäbischen Bauernschule Waldsee, Schwäbische Bauernschule, Bad Waldsee[16]ZDB-ID 1156006-x
↑Walter Deutsch, Franz Kofler: Volksmusik in Südtirol - Tänze und Spielstücke aus der Tonbandsammlung Dr. Alfred Quellmalz 1940-42. 1999, Böhlau Verlag, Wien, ISBN 9783205987185, S. 54