Schlacht um Kiew (1943)

Schlacht um Kiew
Teil von: Deutsch-Sowjetischer Krieg
(Zweiter Weltkrieg)

Sowjetische Soldaten bereiten Flöße zur Überquerung des Dneprs vor.
Datum 3. November bis 13. November 1943
Ort Kiew, Ukrainische SSR, Sowjetunion
Ausgang Sowjetischer Sieg
Folgen Befreiung Kiews
Konfliktparteien

Deutsches Reich NS Deutsches Reich
4. Panzerarmee

Sowjetunion 1923 Sowjetunion
1. Ukrainische Front

Befehlshaber

Deutsches Reich NS Erich von Manstein
Deutsches Reich NS Hermann Hoth

Sowjetunion 1923 Nikolai Watutin
Sowjetunion 1923 Pawel Rybalko

Truppenstärke

400.000 Mann

670.000 Mann
7000 Geschütze
675 Panzer
700 Flugzeuge[1]

Verluste

41.000 Gefallene und Verwundete

6.491 Tote und 24.078 Verwundete[2]

Die Zweite Schlacht um Kiew war eine Schlacht an der deutsch-sowjetischen Front im Zweiten Weltkrieg zwischen der Wehrmacht und der Roten Armee um die Hauptstadt der Ukrainischen SSR Kiew. Die Schlacht war Teil der zweiten Phase der Schlacht am Dnepr und fand im November und Dezember 1943 statt. Im Ergebnis konnte die Rote Armee die im Zuge der ersten Schlacht um Kiew 1941 von der Wehrmacht besetzte Stadt zurückerobern.

Vorgeschichte

Armeegeneral Nikolai Watutin, Oberbefehlshaber der Woronescher Front (am 20. Oktober umbenannt in 1. Ukrainische Front), führte am 23. und 24. September 1943 etwa 20 km nördlich und 80 km südöstlich von Kiew separate Operationen zur Gewinnung von Brückenköpfen über den Dnjepr durch. Er plante die Stadt durch eine doppelseitig angesetzte Zangenoperation einzunehmen. Ein am 24. September 1943 in der Dnjepr-Windung von Bukrin durchgeführtes Luftlande-Unternehmen scheiterte zunächst im Bereich des XXXXII. Armeekorps der 8. Armee. Bis zum 30. September konnte einer der gebildeten Brückenköpfe im Raum Bukrin dann doch bis zu 6 Kilometer Tiefe erweitert werden. Gegenangriffe durch das deutsche XXIV. Panzerkorps (19. Panzer- und 10. Panzergrenadier-Division) konnten diese Gefahr aber völlig eindämmen. Gegenüber dem deutschen XIII. Armeekorps gelang es der 38. Armee (General Tschibissow, später Moskalenko) am 26. September 1943 eine kleine Vorausabteilung der 240. Schützen-Division bei Ljutesch überzusetzen. Die kleine Gruppe mit 22 Rotarmisten, unter dem Kommando von Feldwebel P.P. Nefedow, setzte in den frühen Morgenstunden über. Die exponierte Stellung erlaubte den Soldaten Angriffe der Wehrmacht zunächst in Zug- dann in Kompaniestärke abzuweisen. Am Abend bestand die Brückenkopfbesatzung noch aus 10 Mann, die am nächsten Morgen mit 75 Mann aufgefrischt wurden[3]. Nach schweren Kämpfen konnten sich sowjetische Truppen am westlichen Ufer des Flusses schließlich festsetzen, nach der Vergrößerung etablierte sich hier später der Brückenkopf von Ljutesch. Watutin verlegte den Schwerpunkt bald nach Norden: Die vor Bukrin zum Übersetzen des Dnjepr bestimmte 3. Gardepanzerarmee wurde ab 16. Oktober zum Brückenkopf Ljutesch verlegt. Nach der Erweiterung des Brückenkopfes von Ljutesch bis zum Irpen-Abschnitt bei Gostomel nahm auch die sowjetische 60. Armee (General Tschernjachowski) diesen Platz als Sprungbrett zum Angriff nach Südwesten. Auf deren rechter Flanke bildete die 13. Armee (General Puchow) einen weiteren Brückenkopf im Raum östlich von Tschernobyl. Bis Anfang November tobten derweil auch im Bereich des Brückenkopfes von Bukrin erbitterte Kämpfe um dessen Erweiterung.

Verlauf

General Kirill Moskalenko, Kommandeur der 38. Armee
Der Chreschtschatyk nach der Befreiung 1943

Am Morgen des 3. November 1943 starteten die Truppen der 1. Ukrainischen Front die Kiewer Strategische Offensive. Watutin verfügte über etwa 663.000 Mann, 7000 Geschütze und Mörser, 675 Panzer und Selbstfahrlafetten, dazu etwa 700 Flugzeuge. Artilleristisch bot Watutin im Brückenkopf von Ljutesch mit einem Rohr auf drei Meter die höchste Artilleriedichte im Verlauf des Zweiten Weltkrieges auf. Die deutsche 4. Panzerarmee unter Generaloberst Hoth verfügte bei der Verteidigung des Umfeldes und der Stadt über folgende Divisionen:

Den Hauptangriff auf Kiew führte die sowjetische 38. Armee (General Moskalenko) aus dem Brückenkopf Ljutesch von Norden her und konnte bis zum Abend 5 bis 12 Kilometer tief in die deutschen Linien einbrechen. Am rechten Flügel konnte die sowjetische 60. Armee die Stellungen der 208. Infanterie- und der 8. Panzer-Division an der Linie Dymer-Gostomel zunächst nicht überwinden. Am Abend des ersten Tages hatte die an der Spitze stehende 240. Schützendivision verstärkt durch Einheiten des 7. Artilleriekorps den nördlichen Kiewer Vorort Pushcha-Wodice erreicht. Aus dem Bukrin-Brückenkopf hatten zur Bindung und Ablenkung des XXIV. Panzerkorps auch die sowjetische 40. (General F. F. Zmatschenko) und 27. Armee (Generalleutnant Trofimenko) anzugreifen. Luftunterstützung leistete die 2. Luftarmee unter Generalleutnant S. A. Krassowski. Dem massiven Angriff auf Kiew konnten die Divisionen des deutschen XIII. und VII. Armeekorps nicht lange standhalten. Am 4. November wurde die 3. Garde-Panzerarmee in die Schlacht eingeführt, das 7. Garde-Panzerkorps (Generalmajor K. F. Sulejkow) brach im Kampf mit der deutschen 7. Panzer-Division (von Manteuffel) nach Süden auf Swjatoschino durch und schnitt am folgenden Tag die Straße zwischen Kiew und Shitomir ab. Das sowjetische 51. Schützenkorps unter Generalmajor Awdejenko drang zusammen mit dem 5. Garde-Panzerkorps unter General Krawtschenko von Norden her in Kiew ein, dabei wurden große Teile der 75. und 88. Infanterie-Division in der Stadt abgeschnitten. Teile der von der Roten Armee ausgerüsteten 1. tschechoslowakischen Brigade (Oberst Svoboda), die bereits den Bahnhof der Stadt besetzt hatten, erreichten am Morgen des 6. November den Dnjepr.

Kiew war nach mehrtägigen Kämpfen am 6. November unter schweren Verlusten vollständig eingenommen. Die nach 778 Tagen von deutscher Besatzung befreite Stadt erlitt schwere Zerstörungen. 1943 lebten hier etwa 80.000 Einwohner, was 20 % der Vorkriegs-Einwohnerzahl entsprach. 7.000 Gebäude, darunter 1.000 Fabriken waren geplündert oder zerstört.

Bei der Verfolgung der sich zurückziehenden deutschen Truppen wurde Fastow am 7. November durch das 6. Garde-Panzerkorps (Generalmajor Panfilow) und Schitomir am 12. November durch Teile der 38. Armee (23. Schützenkorps) und durch das 1. Garde-Kavalleriekorps unter Generalleutnant Viktor Baranow zurückerobert. Am 8. November startete die 20. Panzer-Grenadier-Division einen erfolglosen Gegenangriff an der Linie Tripolje-Fastow–Kornyn gegenüber der sich jetzt am westlichen Dnjepr-Ufer festgesetzten sowjetischen 40. Armee. Am 11. November wurden Korostyschew durch das 1. Garde-Kavalleriekorps und Radomyschl durch das 30. Schützenkorps (Generalmajor Gregori S. Lazko), am 12. November Malin und am 17. November Korosten durch Truppen der 60. Armee befreit. Im Norden von Watutins Front gelang es der 13. Armee am 16. November mit dem 15. Schützenkorps (Generalmajor Ljudnikow) die Stadt Tschernobyl einzunehmen, während das 18. Garde-Schützenkorps (Generalmajor Afonin) bis 18. November Owrutsch erreichte und besetzte.

Deutsche Gegenoffensiven im Raum Fastow-Schitomir

Generalfeldmarschall Erich von Manstein überzeugte Adolf Hitler davon, das durch die Ankunft der 1. Panzer-Division (General Krüger) und der 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte“ verstärkte XXXXVIII. Panzerkorps sofort zu Gegenangriffen anzusetzen, um die bei Fastow einbrechende Front wiederherzustellen. Das zwischen den Fluss Irpen und Wassikow mit der 82., 198. und 75. Infanterie-Division haltende deutsche VII. Armeekorps wurde durch die 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ verstärkt.

Erste Phase ab 13. November

Hermann Balck (1943)

Am 13. November begann aus der Linie Fastow-Pawolotsch-Kasatin der Angriff von fünf deutschen Panzerdivisionen unter Führung des General der Panzertruppe Balck. Gleichzeitig tobte westlich davon der Kampf um Schitomir, das in der Nacht vom 17. auf den 18. November durch die 7. Panzer-Division zurückerobert werden konnte.[4] Zwischen Fastow und Belaja Zerkow wurde die aus Frankreich herangeführte 25. Panzerdivision ausgeladen und sofort eingesetzt. Das Generalkommando XXXXII wurde am 12. November als Armeeabteilung Mattenklott (General der Infanterie Mattenklott) aktiviert, um die getrennt operierenden Korpsgruppen des XIII. und LIX. A.K. zwischen Korosten und Belaja Zerkow einheitlich führen zu können. Dabei wurde das sowjetische 94. Schützenkorps der neu in der Front etablierten 1. Gardearmee im Raum nördlich und östlich der Kleinstadt Brusiłów durch Einsatz zurückgeworfen. Unter dem Druck des XXXXVIII. Panzerkorps musste sich auch die 38. Armee nach Norden zurückziehen, dadurch geriet die weit westlich vorgeschobene linke Flanke der 60. Armee in Gefahr. Sowjetische Gegenstöße, welche am 26. November im Bereich Raewka-Borowka mit drei Schützenkorps einsetzten, verhinderten in südlicher Richtung weitere deutsche Erfolge. Ende November stabilisierte sich die Front vorerst westlich des Teterew-Abschnitts an der Linie TschernjachowRadomyschlStawischtscheJurowka. Die 1. Ukrainische Front verstärkte den westlich Kiew auf bereits 180 Kilometer Breite und 75 Kilometer Tiefe erweiterten Raumgewinn mit Truppen der 18. Armee.

Zweite Phase ab 6. Dezember

Am 6. Dezember startete mit dem Unternehmen Advent ein neuer deutscher Gegenangriff aus dem Raum nördlich von Schitomir mit der 1. und 7. Panzer-Division vom Trostjawiza-Abschnitt zwischen Tschernjachow und Drobyn nach Osten zur Rückeroberung des verlorenen Teterew-Abschnitts zwischen Radomyschl und Weprin. Die 7. Panzer-Division erreichte rechts vorgehend bis 15. Dezember den Irscha-Abschnitt und schnitt nach der Einnahme von Malyn die Bahnlinie zwischen Korosten und Kiew ab. In der Mitte erreichte die zwischen Kamenka und Federowka angetretene 1. Panzer-Division nach Verstärkung durch Teile der SS-Division Leibstandarte den Teterew-Fluss bei Weprin, während links die 68. Infanterie-Division vergeblich versuchte, die Stellungen der sowjetischen 1. Gardearmee bei Radomyschl zu durchbrechen. Die 1. Panzer-Division wurde herausgezogen um am nördlichen Ufer des Irscha-Abschnitts das im Raum Korosten zurückgedrängte LIX. Armeekorps zu verstärken. Aus dem durch die 291. Infanterie-Division gehaltenen Brückenkopf bei Sloditsch sollte die Vereinigung mit der 7. Panzer-Division bei Malin hergestellt und dabei große Teile der sowjetischen 60. Armee abgeschnitten werden.

Am 20. Dezember nahm darauf die sowjetische 3. Garde-Panzerarmee ihre Offensive aus dem Raum Brusilow nach Westen wieder auf und durchbrach die Verbindungen des XIII. und XXXXVIII. Korps. Die Truppen General Krügers erreichten noch die Linie Stremigorod und Kosinowka, mussten aber die geplante Umfassung am 23. Dezember sofort abbrechen, weil die eigene Abschneidung drohte. Der Angriff des XXXXVIII. Panzerkorps am nördlichen Irscha-Ufer sowie ein gleichzeitiger Angriff des XIII. Armeekorps mit der 2. Fallschirmjäger-Division von Osten her auf Radomyschl drohten kurzfristig drei sowjetische Panzer- und vier Schützenkorps südostwärts von Korosten im Raum Meleni einzuschließen. Unter Zuführung der 1. Panzerarmee und der 18. Armee gelang es der sowjetischen Führung jedoch, die deutsche Offensive zu stoppen und die Gefahr abzuwenden.[5][6] Nach dem allgemeinen deutschen Rückzug auf Schitomir und der am 24. Dezember einsetzenden sowjetischen Großoffensive, ging es der 1. Panzer-Division nur noch darum, der bereits im Raum Korostyschew abgeschnittenen 8. Panzer-Division einen Rückweg freizukämpfen.

Ausgang

Das am 6. November befreite Kiew wurde von der Roten Armee klar behauptet. Mehrere Versuche General von Mansteins zur Rückeroberung der Stadt durch die Wehrmacht schlugen im November und Dezember fehl. Am 10. Dezember 1943 fiel der Befehlshaber der deutschen 4. Panzerarmee Generaloberst Hoth durch den Verlust von Kiew bei Hitler in Ungnade (in die Führerreserve versetzt) und wurde durch General Erhard Raus ersetzt. Am 24. Dezember wurde die sowjetische Offensive in der Schitomir-Berditschewer Operation durch die 1. Ukrainische Front erfolgreich fortgesetzt. Die Sowjets eroberten am 28. Dezember Kasatin, Schitomir fiel am 31. Dezember endgültig in sowjetische Hände. Bis zum 30. Dezember erweiterten die Sowjets den Durchbruch auf die neue Linie Rowno-Schepetowka-Schmerinka-Winniza-Hristinowka-Uman.

Literatur

  • Kirill S. Moskalenko: In der Südwestrichtung Band 2 (1943–45), DDR-Militärverlag, Berlin (Ost) 1975.
Commons: Schlacht um Kiew (1943) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Als die Ostfront 1943 fast zusammengebrochen wäre in Welt.de vom 2. Dezember 2013; abgerufen am 27. Dezember 2015.
  2. KIEW strategischen Offensivoperationen 3-13 November 1943 (Memento vom 21. Dezember 2008 im Internet Archive) auf soldat.ru; abgerufen am 27. Dezember 2015.
  3. Der Zweite Weltkrieg, Band 18: Der Vormarsch der Roten Armee, Time-Life, Amsterdam 1982, ISBN 9-06-182-440-0, S. 65
  4. „Daß die Lage bei Schitomir nicht weiter eskalierte, war nur einem kuriosen Umstand zuzuschreiben. Die in die Stadt eingedrungenen Soldaten des I. Garde-Kavalieriekorps plünderten nämlich die hier gelagerten Alkoholvorräte der 4. Panzerarmee.“ – Glantz/House, When Titans Clashed, S. 174. Die alkoholischen Exzesse etlicher Rotarmisten begünstigten auch die Rückeroberung von Zitomir am 19.11.; siehe Scheibert, Die Gespenster-Division, S. 126–128.
  5. Karl-Heinz Frieser: Die Rückzugsoperationen der Heeresgruppe Süd. In: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg – Band 8: Die Ostfront 1943/44 – Der Krieg im Osten und an den Nebenfronten. Deutsche Verlagsanstalt München 2007, ISBN 978-3-421-06235-2, Lagekarte S. 352.
  6. Schlacht von Kiew auf ww2db.com; abgerufen am 27. Dezember 2015.

Read other articles:

Chinese style guide The First Series of Standardized Forms of Words with Non-standardized Variant FormsSimplified Chinese第一批异形词整理表Traditional Chinese第一批異形詞整理表TranscriptionsStandard MandarinHanyu PinyinDì-yī pī yìxíngcí zhěnglǐ biǎo Chinese characters Written ChineseKanjiHanjaChữ Hán Scripts and style Precursors Oracle-bone Bronze Seal (Bird-wormLargeSmall) Clerical libian Cursive Semi-cursive Regular Flat brush Typefaces Imitation Song...

 

Untuk kegunaan lain, lihat Andong (disambiguasi). AndongKecamatanPeta lokasi Kecamatan AndongNegara IndonesiaProvinsiJawa TengahKabupatenBoyolaliPemerintahan • Camat-Populasi • Total63,688 jiwa jiwaKode Kemendagri33.09.16 Kode BPS3309160 Luas5.452,7790 km²Desa/kelurahan16 Andong (Jawa: ꦲꦤ꧀ꦢꦺꦴꦁ, translit. andong) adalah sebuah kecamatan di Kabupaten Boyolali, Jawa Tengah, Indonesia. Andong terletak di jalan antara Klego dan Salam/Gemolong. J...

 

French footballer (born 1987) Blaise Matuidi Matuidi playing for Paris Saint-Germain in 2012Personal informationFull name Blaise Matuidi[1]Date of birth (1987-04-09) 9 April 1987 (age 36)[2]Place of birth Toulouse, FranceHeight 1.80 m (5 ft 11 in)[3]Position(s) MidfielderYouth career1993–1998 US Fontenay-sous-Bois1998–2001 CO Vincennes2000–2003 INF Clairefontaine2001–2002 Créteil2003–2005 TroyesSenior career*Years Team Apps (Gls)2005–20...

Konsonan letup-balik rongga-gigi bersuaraɗNomor IPA162Pengkodean karakterEntitas (desimal)&#599;Unikode (heks)U+0257X-SAMPAd_<Braille Gambar Sampel suaranoicon sumber · bantuan Konsonan letup-balik rongga-gigi bersuara merupakan tipe suara konsonantal yang jarang ditemukan dan digunakan dalam beberapa bahasa lisan. Simbol untuk suara ini dalam Alfabet Fonetis Internasional adalah ⟨ɗ ⟩. Lambang dari konsonan ini diambil dari bentuk d dengan tambahan k...

 

This article may need to be rewritten to comply with Wikipedia's quality standards. You can help. The talk page may contain suggestions. (January 2022) Mike MirandaPersonal informationFull nameFredrick Michael FeltyNicknameHollywoodBorn (1963-11-15) November 15, 1963 (age 60)Jacksonville, Florida, United StatesTeam informationCurrent teamRetiredDisciplineBicycle Motocross (BMX)RoleRacerRider typeOff RoadAmateur teams1978Steady Pedaler Bike Shop1978-1980RRS1981-1982CW Racin...

 

Artikel ini tidak memiliki referensi atau sumber tepercaya sehingga isinya tidak bisa dipastikan. Tolong bantu perbaiki artikel ini dengan menambahkan referensi yang layak. Tulisan tanpa sumber dapat dipertanyakan dan dihapus sewaktu-waktu.Cari sumber: Musyawarah – berita · surat kabar · buku · cendekiawan · JSTOR Musyawarah berasal dari kata Syawara yaitu berasal dari Bahasa Arab yang berarti berunding, urun rembuk atau mengatakan dan mengajukan sesua...

American writer and women's activist (1810–1850) For other people named Margaret Fuller, see Margaret Fuller (disambiguation). Margaret FullerDetail of the only known daguerreotype of Fuller (by John Plumbe, 1846)BornSarah Margaret Fuller(1810-05-23)May 23, 1810Cambridgeport, Massachusetts, U.S.DiedJuly 19, 1850(1850-07-19) (aged 40)off Fire Island, New York, U.S.OccupationTeacherjournalistcriticLiterary movementTranscendentalismSignature Sarah Margaret Fuller (May 23, 1810 – July 19...

 

Pour les articles homonymes, voir Henri de Lorraine. Henri de LorraineFonctionsÉvêque de MetzDiocèse de Metz16 mai 1485 - 16 juillet 1501Georges Ier de BadeJean III de LorraineÉvêque de ThérouanneAncien diocèse de Thérouanneà partir de 1457David de BourgogneAntoine de Croy (d)ÉvêqueDiocèse de MetzBiographieNaissance Date et lieu inconnusDécès 2 octobre 1505 ou 20 octobre 1505Lieu inconnuActivités Prêtre catholique, évêque catholiquePère Antoine de LorraineMère M...

 

Северный морской котик Самец Научная классификация Домен:ЭукариотыЦарство:ЖивотныеПодцарство:ЭуметазоиБез ранга:Двусторонне-симметричныеБез ранга:ВторичноротыеТип:ХордовыеПодтип:ПозвоночныеИнфратип:ЧелюстноротыеНадкласс:ЧетвероногиеКлада:АмниотыКлада:Синапси...

2016年美國總統選舉 ← 2012 2016年11月8日 2020 → 538個選舉人團席位獲勝需270票民意調查投票率55.7%[1][2] ▲ 0.8 %   获提名人 唐納·川普 希拉莉·克林頓 政党 共和黨 民主党 家鄉州 紐約州 紐約州 竞选搭档 迈克·彭斯 蒂姆·凱恩 选举人票 304[3][4][註 1] 227[5] 胜出州/省 30 + 緬-2 20 + DC 民選得票 62,984,828[6] 65,853,514[6]...

 

هذه المقالة يتيمة إذ تصل إليها مقالات أخرى قليلة جدًا. فضلًا، ساعد بإضافة وصلة إليها في مقالات متعلقة بها. (يوليو 2019) هنري ماسون (بالفرنسية: Henri Masson)‏    معلومات شخصية الميلاد 17 يناير 1872   باريس  الوفاة 17 يناير 1963 (91 سنة)   ميدون  مواطنة فرنسا  الحياة العملية ال�...

 

American football player and sports coach (1864–1958) George W. HoskinsHoskins pictured in L'Agenda 1905, Bucknell yearbookBiographical detailsBornOctober 1864Philadelphia, Pennsylvania, U.S.DiedJanuary 22, 1958(1958-01-22) (aged 93)Cincinnati, Ohio, U.S.Playing careerFootball1892–1894Penn State Position(s)EndCoaching career (HC unless noted)Football1892–1895Penn State1896Pittsburgh1896–1897Pittsburgh Athletic Club1899–1906Bucknell1909BucknellBasketball1908–1911Bucknell Head ...

1902 U.S. federal law creating an elected lower house in the legislature of the Philippines Henry Allen Cooper, the author of the Philippine Bill of 1902 The Philippine Organic Act (c. 1369, 32 Stat. 691) was a basic law for the Insular Government that was enacted by the United States Congress on July 1, 1902. It is also known as the Philippine Bill of 1902 and the Cooper Act, after its author Henry A. Cooper. The approval of the act coincided with the official end of the Philippine...

 

Sweetener derived from rice Brown rice syrupRice syrupKorean nameHangul물엿, 조청Hanja(none), 造淸Revised Romanizationmullyeot / jocheongMcCune–Reischauermullyŏt / choch'ŏngIPA[mul.ljʌt̚] / [tɕo.tɕʰʌŋ] Brown rice (malt) syrup, also known as rice syrup or rice malt, is a sweetener which is rich in compounds categorized as sugars and is derived by steeping cooked rice starch with saccharifying enzymes to break down the starches, followed by straining off the liq...

 

American actress (1917–1997) Marjorie ReynoldsReynolds in 1955BornMarjorie Goodspeed(1917-08-12)August 12, 1917Buhl, Idaho, U.S.DiedFebruary 1, 1997(1997-02-01) (aged 79)Manhattan Beach, California, U.S.OccupationActressYears active1923–241933–78Spouses Jack Reynolds ​ ​(m. 1936; div. 1952)​ John M. Haffen (performed as John Whitney) ​ ​(m. 1953; died 1985)​ Children1 Marjorie Reyn...

دير الأنبا بولا دير الأنبا بولا معلومات دير تعديل مصدري - تعديل   دير الأنبا بولا هو دير قبطي أرثوذكسي وأحد أقدم الأديرة المصرية يقع في الصحراء الشرقية بالقرب من جبال البحر الأحمر. يبعد حوالي 155 كم (96 ميل) جنوب شرق القاهرة.[1] سمي بهذا الاسم نسبة الى الأنبا بولا. كما ويُع...

 

المتحف الوطني بباردو   إحداثيات 36°48′34″N 10°08′04″E / 36.809386°N 10.134508°E / 36.809386; 10.134508   [1] معلومات عامة الدولة تونس[2]  المساحة 20000 متر مربع  سنة التأسيس 1885  تاريخ الافتتاح الرسمي 7 مايو 1888  معلومات أخرى عدد الزوار سنوياً 39501 (2015)[3]  الموقع ال�...

 

Cagar Alam Nasional WolongAnak panda di pusat pembiakan panda Cagar Alam WolongLetakKabupaten Wenchuan, Provinsi Sichuan  TiongkokKota terdekatChengduKoordinat31°1′12″N 103°6′0″E / 31.02000°N 103.10000°E / 31.02000; 103.10000[1]Luassekitar 2.000 km2 (770 sq mi)Didirikan1963 Cagar Alam Nasional Wolong (Hanzi sederhana: 卧龙自然保护区; Hanzi tradisional: 臥龍自然保護區; Pinyin: Wòlóng Zìránbǎohùqū) ...

Che fine hanno fatto i Morgan?Hugh Grant e Sarah Jessica Parker in una scena del filmTitolo originaleDid You Hear About the Morgans? Lingua originaleinglese Paese di produzioneStati Uniti d'America Anno2009 Durata105 min Rapporto2,35 : 1 Generecommedia, drammatico, sentimentale RegiaMarc Lawrence SceneggiaturaMarc Lawrence ProduttoreMartin Shafer, Liz Glotzer Casa di produzioneColumbia Pictures, Relativity Media, Castle Rock Entertainment Distribuzione in italianoSony Pictures Fo...

 

Questa voce sugli argomenti allenatori di pallacanestro statunitensi e cestisti statunitensi è solo un abbozzo. Contribuisci a migliorarla secondo le convenzioni di Wikipedia. Segui i suggerimenti dei progetti di riferimento 1, 2. Conner HenryHenry in azione con la maglia della Telemarket BresciaNazionalità Stati Uniti Altezza201 cm Peso88 kg Pallacanestro RuoloAllenatore (ex guardia) Termine carriera1998 - giocatore CarrieraGiovanili Claremont High School1982-1986 UCSB Gauc...