Wegen des geringen Gefälles bildete die Hase mehrere Flussarme und es entstand das Hase-Binnendelta, das hauptsächlich aus glaziofluviatilen, also während der Eiszeit durch das Wirken des Gletscherschmelzwasser führenden Flusses entstandenen Sedimenten besteht.
Bohrungen haben gezeigt, dass der Boden in erster Linie aus lehmigen und sandigen Ablagerungen des Pleistozäns besteht. Die oberste Bodenschicht weist eine Stärke von fünf bis sieben Metern auf und ist von einer bis zu zehn Meter starken lehmigen und marligen Sedimentschicht unterlagert. Sandige Schichten in einer Tiefe von 25 bis 30 Metern bilden einen ertragreichen Aquifer für die Grundwasserförderung. Der oberste Grundwasserleiter befindet sich in einer Tiefe von zwei bis sechs Metern.[2]
Sie ist nur teilweise mit der als Artland bezeichneten Landschaft identisch.
Geschichte
Die Samtgemeinde Artland wurde im Zuge der Gebietsreform gemäß § 73 Absatz 2 der Niedersächsischen Gemeindeordnung[3] mit Wirkung vom 29. Juli 1972 gebildet.[4] Bis dahin war das seit 1309 belegte Artland keine politische Einheit, sondern beschrieb eine sich über die Jahrhunderte auch hinsichtlich ihrer Ausdehnung verändernde kulturhistorische Region (siehe: Das Artland als Landschaft).
Das Projekt Kulturschatz Artland des Arbeitskreises „Zukunft StArtland“ widmet sich vor allem der Bauernhofkultur und der bauhistorischen Substanz dieser Region.[5]
Einwohnerentwicklung
Die folgende Ãœbersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Samtgemeinde Artland im jeweiligen Gebietsstand und jeweils zum 31. Dezember.
1Ab 2008 enthalten die den Wanderungsdaten zugrunde liegenden Meldungen der Meldebehörden zahlreiche Melderegisterbereinigungen, die infolge der Einführung der persönlichen Steuer-Identifikationsnummer durchgeführt worden sind. Daher sind die Daten nur eingeschränkt aussagekräftig.
Standort
Die Samtgemeinde Artland liegt räumlich ziemlich exakt zwischen den OberzentrenOldenburg und Osnabrück. Die angesiedelten Unternehmen machen die Samtgemeinde zum größten Industriestandort im nördlichen Osnabrücker Raum.[7]
Der Samtgemeinderat hat gegenwärtig 34 Mitglieder. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 20.001 und 25.000 Einwohnern.[8] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Hinzu kommt der amtierende Samtgemeindebürgermeister als stimmberechtigtes Mitglied des Rates.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1996.
Rat der Samtgemeinde Artland: Wahlergebnisse und Samtgemeinderäte
Prozentanteile gerundet. Quellen: Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen[9], Landkreis Osnabrück[10][11]. Bei unterschiedlichen Angaben in den genannten Quellen wurden die Daten des Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie verwendet, da diese eine insgesamt höhere Plausibilität aufweisen. 1 2016: Bürger für Artland; 2021: UWG Badbergen
Der Drache ohne Flügel und Klauen ist der so genannte „Artländer Drache“, den die Wappen der Mitgliedsgemeinden Badbergen, Menslage und Nortrup jeweils im ebenfalls gespaltenen Schild im vorderen Feld führen. Dieser Artländer Drache, auch „Drudemänneken“ genannt, findet sich oftmals auf im Artland hergestellten Möbeln.[12]
Flagge
„Die Farben der Flagge der Samtgemeinde sind rot und weiß; sie zeigt als Symbol das Wappen.“[4]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift „Samtgemeinde Artland“.[4]
Im Nachkriegsdeutschland war das für die Region wichtigste Unternehmen die Firma Kynast mit Sitz in der Quakenbrücker Neustadt, die mehr als 2500 Mitarbeiter beschäftigte, doch inzwischen, nach zwei Insolvenzen als 2005 neu gegründete Kynast-Steel GmbH, weitgehend bedeutungslos ist. Auch die im dortigen Industriegebiet einst niedergelassenen Fabriken für Matratzenherstellung („Schlaraffia“) und chemische Farbindustrie sowie Maschinenbauunternehmen überstanden die Strukturkrise der 1980er Jahre nicht.
Kläranlage
Im September 2007 wurde eine neue Kläranlage an der Plückmannstraße 27 in Quakenbrück in Betrieb genommen. Die an derselben Stelle befindliche alte Kläranlage von 1957 konnte trotz laufender Sanierungsmaßnahmen vom Wasserverband Bersenbrück nicht weiter betrieben werden. Nach Zusage der Landesmittel für das mit insgesamt 6,7 Millionen Euro veranschlagte Bauprojekt konnte 2005 der erste Spatenstich erfolgen. Entstanden sind auf dem Gelände der alten Kläranlage eine zentrale Klärschlammbehandlungsanlage, bestehend aus einem Maschinenhaus mit Schlammeindick- und Schlammentwässerungsanlage. In dem neu errichtenden Blockheizkraftwerk wird bereits das anfallende Faulgas zur Stromerzeugung genutzt, um so auch die Stromkosten zu senken. Veraltete Betriebsräume wie Werkstatt, Lager, Labor und Sanitärräume sind ebenfalls einem Neubau gewichen. Aber auch die komplette Maschinen- und Elektrotechnik wurde saniert.[13]
Gudrun Kuhlmann: Das Artland und die Stadt Quakenbrück in ihrer historischen Entwicklung. Isensee, 2004, ISBN 3-89995-009-7
Christian Wüst, Heinrich Böning, Claudia Wüst, Heiko Bockstiegel und Josef Hauertmann: Das Artland: Kulturschatz im Nordwesten. Artland-Atelier Quakenbrück, 2006, ISBN 3-00-018542-9
↑Wolfgang Schlüter: Die Vor- und Frühgeschichte des Artlandes und seiner Umgebung. In: H.-R. Jarck (Hrsg.): Quakenbrück. Von der Grenzfestung zum Gewerbezentrum. S. 34f.
↑ abcdHauptsatzung für die Samtgemeinde Artland (PDF; 89 kB) Das Wappen der Samtgemeinde wird in § 2 Absatz 1 unvollständig beschrieben mit dem Satz: „Das Wappen der Samtgemeinde zeigt zueinander gewendet zwei Drachen ohne Flügel und Klauen.“