Der Ort Saaleck liegt ca. 4 km westlich (saaleaufwärts) von Bad Kösen. Das Dorf wird von der ca. 14 km entfernten Stadt Naumburg verwaltet und zählt etwa 300 Einwohner. Oberhalb des Ortes befinden sich die Burg Saaleck sowie die Rudelsburg. Am Ort vorbei fließt die Saale. Sie verleiht dem Ort auch seinen Namen, da sie in diesem Teil des Saaletals eine Ecke schlägt. Umgeben ist Saaleck von ca. 80 m hohen Steinabhängen.
Verkehr
Durch Saaleck führt die Bahnstrecke Halle–Bebra, einen Bahnhof hat der Ort jedoch nicht. Die nächstgelegene Station ist Bad Kösen. Am Abzweig Saaleck verlässt die Strecke nach Saalfeld die vorgenannte Verbindung.
Vom Stadtzentrum Bad Kösen aus verkehren zwischen April und Oktober mehrmals täglich die Fahrgastschiffe Bad Kösen und Rudelsburg zur Anlegestelle Saaleck am Fuße der Rudelsburg.
Geschichte
Saaleck wurde am 13. Mai 1147 erstmals urkundlich genannt.[2]
Nach dem Übergang von Burg und Amt Saaleck mit dem Vorwerk Stendorf an den albertinischen Kurfürsten August I. von Sachsen als Administrator im Jahr 1564,[4] war die Burg Saaleck noch bis 1585 Wohnsitz eines Amtmanns. Nachdem dieser in das zur Burg gehörende Vorwerk Stendorf gezogen war, wurde dieses zum Rittergut erhoben, während die herrenlose Burg verfiel.[5]
Um 1850 erfolgte die Vereinigung des Ritterguts Stendorf mit der Gemeinde Saaleck.[7] Am 20. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung von Saaleck mit Stendorf nach Bad Kösen.[8] Durch dessen Eingemeindung in die Stadt Naumburg am 1. Januar 2010 ist Saaleck seitdem ein Ortsteil von Naumburg.[9]
Tourismus
An der Saale gibt es in Saaleck mehrere Anlegestellen für Kanufahrer.
Persönlichkeiten
In Saaleck lebte jahrelang Paul Schultze-Naumburg, welcher dort die sog. „Saalecker Werkstätten“, sein Wohnhaus und das Landhaus Saaleck zu Beginn des 20. Jahrhunderts konzipierte und baute.
Auf dem Friedhof des Ortes wurden Erwin Kern und Hermann Fischer, die Mörder des deutschen Reichsaußenministers Walther Rathenau, begraben, nachdem sie am 17. Juli 1922 bei ihrer Festnahme auf der Burg Saaleck das Leben verloren hatten (siehe auch Hans Wilhelm Stein). Im Zusammenhang des 11. Jahrestages ihrer Aufspürung und ihres Todes weihten Angehörige, Gesinnungsgenossen und NS-Größen im Oktober 1933 nach „feierlichem Gottesdienst“ ein Grabdenkmal für die beiden auf dem Friedhof des Ortes ein. Auf Grund zunehmender Wallfahrten rechter Gruppen wurde dieses im Jahre 2000 von der ansässigen Pastorin mit Hilfe der Bundeswehr abtransportiert und zerstört.[10]
Weblinks
Commons: Saaleck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
↑Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S.279 (PDF).