Rum Sodomy & the Lash ist das zweite Studioalbum der britischen Folk-Band The Pogues und wurde im August 1985 veröffentlicht. Es erreichte in den britischen Album-Charts den dreizehnten Platz.
Der Titel des Albums wurde einem Zitat des zu der Zeit First Lord of the Admiralty und späteren britischen PremierministersWinston Churchill entnommen: „Don’t talk to me about naval tradition. It’s nothing but rum, sodomy and the lash.“ („Erzählen sie mir nichts über Marinetradition. Das ist nichts anderes als Rum, Analverkehr und die Peitsche.“) Nach Angaben von Shane MacGowan wurde der Titel von Schlagzeuger Andrew Ranken vorgeschlagen. Das Cover basiert auf dem Gemälde Das Floß der Medusa(Le radeau de la Méduse) des französischen Malers Théodore Géricault, wobei die Gesichter der Bandmitglieder die der Männer auf dem Floß ersetzen.
Rum, Sodomy & the Lash wurde auf mehreren Listen der besten Alben genannt. Das Q-Magazin listete es auf Platz 93 der besten britischen Alben aller Zeiten. Im Jahr 2003 rangierte das Album auf Platz 445 der vom Rolling-Stone-Magazin zusammengestellten Liste der 500 beste Alben aller Zeiten. Pitchfork Media listete es auf Platz 67 der 100 besten Alben der 1980er Jahre.
Als Singleauskopplungen wurden A Pair of Brown Eyes, Sally MacLennane und Dirty Old Town (mit den B-Seiten Whiskey You’re The Devil, Muirshin Durkin, Wild Rover und The Leaving Of Liverpool) veröffentlicht. Sie erreichten in den britischen Charts die Plätze 72, 51 und 62.
I’m a Man You Don’t Meet Every Day ist ein schottisches Traditional, das von der BassistinCait O’Riordan gesungen wird. Als Gastmusiker sind Henry Benagh auf der Fiddle und Tommy Keane am Dudelsack vertreten.
A Pair of Brown Eyes verwendet die Melodie des traditionellen Wild Mountain Thyme, der Text dazu stammt von MacGowan. Die Textzeile „A Thing Called Love“ bezieht sich auf ein Album des US-amerikanischen Country-Musikers Johnny Cash.
And the Band Played Waltzing Matilda wurde vom australischen Folksänger Eric Bogle geschrieben und z. B. von den Dubliners und Joan Baez gecovert. Die Version der Pogues ist dabei wohl die bekannteste. Im letzten Refrain wird eine Textzeile aus dem australischen Volkslied Waltzing Matilda zitiert. Als Gastmusiker tritt Dick Cuthell am Waldhorn auf.
Titelliste
Bis auf die gekennzeichneten Ausnahmen stammen alle Songs aus der Feder von Shane MacGowan.
The Sick Bed of Cúchulainn – 2:59
The Old Main Drag – 3:19
Wild Cats of Kilkenny (MacGowan, Jem Finer) – 2:48
I’m a Man You Don’t Meet Every Day (Traditional) – 2:55
A Pistol for Paddy Garcia war erstmals in der Wiederveröffentlichung aus dem Jahr 1989 enthalten und wurde in späteren Veröffentlichungen als Bonustrack hinzugefügt. Der Song wurde von Philip Chevron produziert.
Wiederveröffentlichung 2004
The Sick Bed of Cúchulainn – 2:59
The Old Main Drag – 3:19
Wild Cats of Kilkenny (MacGowan, Jem Finer) – 2:48
I’m a Man You Don’t Meet Every Day (Traditional) – 2:55
Das Album wurde sehr positiv bewertet. Mark Deming schrieb in seiner Rezension für AllMusic:
“this album captures all the sweat, fire, and angry joy that was lost in the thin, disembodied recording of the band's debut, and the Pogues sound stronger and tighter without losing a bit of their edge in the process. (…) Rum Sodomy & the Lash falls just a bit short of being the Pogues best album, but was the first one to prove that they were a great band, and not just a great idea for a band.”
„dieses Album fängt all den Schweiß, das Feuer und die wütende Freude ein, die in der dünnen, körperlosen Aufnahme des Debuts der Band verloren gegangen waren, und die Pogues klingen stärker und straffer, ohne ein bisschen ihrer Ecken und Kanten verloren zu haben. (…) Rum Sodomy & the Lash erreicht nicht den Status, das beste Album der Pogues zu sein, aber es war das erste, um zu beweisen, dass sie eine großartige Band waren, und nicht nur eine großartige Idee für eine Band.“
“Shane MacGowan never lets go of it for a second: he tests the flavor of each word before spitting it out.”
„Shane MacGowan lässt ihn (den Song ‚And the Band Played Waltzing Matilda‘) nicht für eine Sekunde aus den Augen: er testet den Geschmack jedes einzelnen Wortes, bevor er es ausspuckt.“