Ab 1959 arbeitete er freischaffend. Im selben Jahr legte er während einer Sowjetunion-Reise 3000 km auf der Wolga zurück. 1961 wurde er Mitglied im Verband Bildender Künstler Deutschlands (VBKD) (später VBK der DDR), dessen Berliner Bezirksvorsitzender er von 1985 bis 1991 war. In dieser Funktion unterzeichnete er 1989 eine Erklärung mit, die Unverständnis über das Unvermögen der Partei- und Staatsführung ausdrückte und zum Gewaltverzicht aufrief.[3]
1969 porträtierte Paris im Rahmen der Mitarbeit an einer Grafikmappe Künstler sehen Künstler den Sänger und Schauspieler Ernst Busch. In dessen Folge entstanden zwei Busch-Gemälde, und die Fassung Ernst Busch II wurde auf der VII. Kunstausstellung der DDR ausgestellt. Da die Gemälde nicht den Busch zeigten, sondern einen müden alten Mann, erhielt Paris zahlreiche Kritik, nicht zuletzt von Busch selbst. Das Gemälde wurde vom Ministerium für Kultur aufgekauft und ist später auf spektakuläre Weise verschwunden. Es gilt heute als verschollen.
Paris hatte in der DDR und im Ausland eine Vielzahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u. a. nahm er von 1962 bis 1988 an allen Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden teil.
Von 1993 bis 1999 hatte er eine Professur an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle inne. Paris lebte und arbeitete ab 1985 in Rangsdorf (nahe Berlin), wo er im September 2021 im Alter von 88 Jahren starb.
In Chemnitz initiierte der ehemalige Chemnitzer Oberbürgermeister und derzeitige Stadtrat Eberhard Langer im Sommer 2016 einen Antrag an den Stadtrat, die Wiederaufstellung der Emaille-Konstruktion Brunnen der Jugend im Sozialismus zu prüfen.[4]
2019 initiierte Paris unter Bezug auf die Intergrafik – Internationale Triennale engagierter Grafik des Verbands Bildender Künstler der DDR eine Edition künstlerischer Druckgrafik mit Wirksamkeit über ein enges Publikum hinaus, die er gemeinsam mit der linken Tageszeitung junge Welt realisierte.[5]
„Sein Lebenswerk zeigt expressive, oft stark vom Gestus des Zeichnerischen bestimmte Imaginationen zwischen Figur, Porträt und Landschaft, zwischen Realität und Abstraktion.“
Paris war von 1961 bis 1974 mit der Fotografin Helga Paris geb. Steffens († 2024) verheiratet. Aus der Ehe sind zwei Kinder (* 1962 und * 1964) hervorgegangen. Ab 1985 war er mit Isolde Paris verheiratet; 1976 wurde eine gemeinsame Tochter geboren.
Der Schweriner Landschaftsmaler Wilhelm Facklam (1883–1972) war sein Onkel;[8] ebenso der Bildhauer Roland Paris (1894–1945).[2] Seine Großmutter war die Schriftstellerin Therese Paris.
Paris, Ronald. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S.329 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Ronald Paris. Zeichnungen Gouachen Aquarelle. Katalog, Galerie am Boulevard, Rostock 1977.
Ronald Paris. Handzeichnungen aus 30 Jahren. Katalog, Kunsthalle Rostock 1983.
Peter Arlt, Erhard Frommhold und Günter Meier: Ronald Paris, Malerei, Wirklichkeit und Annäherung. Verlag Faber & Faber, Leipzig 2004, ISBN 3-936618-44-5.
Peter Betthausen; Ulrike Hager (Hrsg.): Ronald Paris. Lob des Realismus – Retrospektive. Ausstellungskatalog zu Ausstellungen in Sondershausen, Schwerin und Potsdam. Verlag Faber & Faber, Leipzig 2008, ISBN 978-3-86730-063-6.
↑Erinnerungen von Ronald Paris an seinen Onkel, In: Werner Stockfisch: Mecklenburg in Bildern von Wilhelm Facklam. Demmler Verlag, Schwerin 1993, ISBN 3-910150-19-5. S. 8–10; 65.
↑Peter Betthausen und Ulrike Hager (Hrsg.): Ronald Paris : Lob des Realismus – Retrospektive 2008. [anläßlich der Ausstellung Ronald Paris – Lob des Realismus. Retrospektive 2008, Sondershausen (Marstall des Schlosses Sondershausen) 5. April – 29. Mai 2008, Schwerin (Schleswig-Holstein-Haus) 6. Juni – 3. August 2008, Potsdam (Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte) 5. September – 26. Oktober 2008]. Faber & Faber, Leipzig 2008, ISBN 3-86730-063-1.
↑Ronald Paris: Ölbilder aus den Jahren 2000 bis 2012 – Sonderausstellung zum 80. Geburtstag des Künstlers. In: Sondershäuser Heimat-Echo. Bd. 24 (2013), 2, ZDB-ID 30276-4, S. 38–39.