Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft gehörte er 1946 zu den Gründern der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee, worauf eine bis 1975 andauernde Professur folgte. In dieser Zeit machte er die Bekanntschaft mit dem Dresdner Drucker Alfred Erhardt und Otto Dix, die ihn 1949 bei der Gründung und Leitung der Druckwerkstatt an der Kunsthochschule Weißensee berieten. Später wurde eine Werkstatt in Berlin-Lichtenberg eingerichtet.
1949 schuf Mohr gemeinsam mit René Graetz und Horst Strempel im Rahmen der Wandbildaktion für die 2. Deutsche Kunstausstellung das Wandbild Metallurgie Hennigsdorf[1], ein Riesenwerk von vier mal 16 Metern, das für Aufsehen sorgt, aber auch sofort in die Mühlen der Formalismuskampagne geriet. Das Bild wurde kurz darauf vernichtet.[2]
Mohr war einer der bedeutendsten und populärsten Grafiker der DDR. Vor allem viele seine Kaltnadelradierungen waren in der DDR bekannt und fanden große Verbreitung, u. a. auf „Solidaritätsbasars“, auf denen sie preisgünstig angeboten wurden. Auch als Hochschullehrer hatte Mohr außerordentliche Bedeutung. Allein die Zahl der Schüler, die durch seine Meisterklasse gingen, ist beachtlich.
Mohr hatte in der DDR und im Ausland eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen. In der DDR war er auf nahezu allen wichtigen Ausstellungen vertreten, u. a. von 1946 bis 1988 auf allen Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellung der DDR in Dresden.
Von 1976 bis zum Abriss des Gebäudes hing in der Palast-Galerie des Berliner Palasts der Republik das Monumentalgemälde Krieg und Frieden, das Mohr mit Graetz geschaffen hatte. Es befindet sich seit 2020 im Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.[3]
Mohr war 1950 Mitbegründer des Verbands Bildender Künstler der DDR (VBK). 1974 wurde er Vorsitzender Bezirksverbands Berlin und Mitglied des Präsidiums des Verbands.
„In seinen Blättern ist eine spröde Leichtigkeit, die bewirkt, dass die Blättere zuweilen „wie in den Sand gezeichnet“ scheinen und als wären sie die selbstverständlichste Sache von der Welt und nicht Ergebnis eines zuchtvollen, auf Ökonomie der Mittel bedachten Werkprozesses“.
Ulrich Kuhirt:‚So wie die Erde ist, muss die Erde nicht bleiben ...‘. Zu einem neuen Wandbild von Arno Mohr. In: Bildende Kunst, Berlin, 1976, S. 180–181
Erhard Frommhold: Wegbereiter. 25 Künstler der DDR. Verlag der Kunst, Dresden, 1976
Lothar Lang:Künstler in Berlin. Henschelverlag, Berlin, 1979 (Reihe Welt der Kunst)
Ursula Wicht: Gedanken über Arno Mohr. In: Bildende Kunst, Berlin, 1980, S. 522–526
Peter H. Feist: Künstler der DDR. Verlag der Kunst, Dresden, 1981
Heinrich Tessmer:Arno Mohr wird 75. In: Bildende Kunst, Berlin, 1985, S. 243–246
Arno Mohr. Zehn Holzschnitte zum Buch von Erwin Strittmatter Der Laden. Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, 1987 (mit einem Text von Strittmatter)